Bauen und Wohnen SPD-Fraktion startet Offensive für bezahlbaren Wohnraum in Bornheim

Bornheim · Die Nachfrage auf dem Bornheimer Wohnungsmarkt steigt. Die Sozialdemokraten analysieren das Handlungskonzept der Empirica und ziehen daraus ihre Schlüsse für die Zukunft Bornheims. Das Konzept soll ein Leitfaden für die Entwicklung bis 2030 sein.

 Baugebiet Me 18:  Etwa 360 Wohnungen sollen auf dem knapp 13 Hektar großen Areal an der Stadtbahnlinie in Merten entstehen.

Baugebiet Me 18:  Etwa 360 Wohnungen sollen auf dem knapp 13 Hektar großen Areal an der Stadtbahnlinie in Merten entstehen.

Foto: Matthias Kehrein

Die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ist in Bornheim enorm. Immer drängender wird deshalb für Politik und Verwaltung die Frage, wohin die Reise bei der Stadtentwicklung in den nächsten Jahren gehen soll. Antworten gibt unter der Überschrift „Wohnen in Bornheim“ ein von der Stadt beim wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Beratungsinstitut Empirica in Auftrag gegebenes Handlungskonzept. Es soll ein Leitfaden für die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt bis 2030 sein.

Zugleich ist das Konzept Voraussetzung dafür, vom Land NRW künftig Fördergelder zur Schaffung von Wohnraum zu bekommen. Unter Einbeziehung der Fachleute des Empirica-Instituts Bonn hat sich die SPD-Fraktion intensiv mit dem Thema Wohnen in Bornheim befasst. Ein entsprechender Antrag wird diesen Donnerstag im Stadtrat behandelt.

Maßvolle Verdichtung an geeigneten Standorten

Welche Konsequenzen sie aus dem wohnungspolitischen Handlungskonzept ziehen, teilten die Bornheimer Sozialdemokraten schon vorab mit. „Inzwischen sind längst nicht mehr nur die Ränder der Gesellschaft auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. In vielen Kommunen hat bereits jeder zweite Einwohner Anspruch auf geförderten Wohnungsbau, ohne dass die Angebote auch nur annähernd mit dieser Entwicklung Schritt halten“, skizziert Fraktionschef Wilfried Hanft den Stellenwert des Themas Wohnen. Frank W. Krüger stellt den Bezug zur aktuellen Lage dar: „Die hohe Bedeutung des Themas Wohnen erlebt man in der Corona-Krise nicht zuletzt bei der verfügten Kontaktsperre, beim Arbeiten im Homeoffice und der damit verbundenen Familiensituation.“

Bei ihren Beratungen bekräftigten die Sozialdemokraten, dass es in Bornheim eine Offensive für bezahlbaren Wohnraum geben muss, und mindestens 30 Prozent der neuen Wohneinheiten öffentlich gefördert werden sollen. Zusätzlich soll bei Neubauquartieren eine soziale Mischung unterschiedlicher Nachfragegruppen sowie ein verträglicher Anteil von Geschosswohnungsbau umgesetzt werden. Ebenso soll bei der Entwicklung weiterer Bauflächen die soziale und verkehrliche Infrastruktur einbezogen werden.

Darüber hinaus befürwortet die Fraktion eine maßvolle Verdichtung an geeigneten Standorten. Die SPD tritt weiterhin dafür ein, Wohnungsbau in Bornheim nicht nur den Investoren zu überlassen, sondern auch seitens der Stadt aktiv zu werden. Dies könne realisiert werden, indem die Stadt künftig einen Zwischenerwerb von Grundstücken anstrebt und somit eine aktive Bodenvorratspolitik betreibt.

„Darüber hinaus ist es notwendig, ein Leitbild für Investoren zu entwickeln, deren wirtschaftliche Interessen nicht immer mit den tatsächlichen Bedarfen einhergehen“, sagt Hanft. Unabdingbar sei es auch, künftige größere Baugebiete mit der vorherigen Darstellung der notwendigen verkehrlichen und sozialen Infrastruktur zu verknüpfen. Die Fraktion wird ihre Positionen und Beschlüsse nun auch in den fraktionsübergreifenden Arbeitskreis Stadtentwicklung einbringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort