Seltsames Gefährt Spezialfahrzeug flickt Straßen im Vorgebirge

Bornheim · Ein seltsames Gefährt ist in Bornheim auf den Straßen im Einsatz: ein Patchmatic-Fahrzeug. Damit können Straßenschäden schnell und kostengünstg geflickt werden.

 Auch auf der Rheindorfer Straße in Hersel soll das Patchmatic-Verfahren zum Einsatz kommen.

Auch auf der Rheindorfer Straße in Hersel soll das Patchmatic-Verfahren zum Einsatz kommen.

Foto: Matthias Kehrein

Vielleicht wird sich der eine oder andere Bornheimer bald wundern, was für ein seltsames Gefährt da auf den Straßen im Einsatz ist und was es genau macht. Dabei dürfte es sich dann höchstwahrscheinlich um ein sogenanntes Patchmatic-Fahrzeug handeln. Patchmatic ist eine Methode, um Straßenschäden möglichst schnell und kostengünstig zu beheben.

„Hierzu werden zunächst die Löcher und Risse gereinigt, um diese schließlich mit Bitumenemulsion als Bindemittel zur besseren Haftung zu versehen und mit Splittgemisch wieder aufzufüllen. Das Ausbessern der Schlaglöcher funktioniert mit dieser Methode deutlich besser und die reparierte Stelle ist haltbarer als mit der bisher verwendeten Kaltasphalt-Methode“, teilen die Ratsfraktionen von CDU, UWG und FDP in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Ihre Vertreter im Verwaltungsrat des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) machten dann auch Nägel mit Köpfen.

Methode schon länger Visier

Sie brachten erfolgreich einen Antrag ein, wonach der SBB die Patchmatic-Leistung für zwei Jahre vergeben soll. „Während dieser Laufzeit soll in einem zweiten Schritt die Anschaffung eines eigenen Patchmatic-Fahrzeugs geprüft werden, um dieses nach dem Ablauf des Rahmenvertrags in Betrieb zu nehmen“, sagt UWG-Fraktionsvorsitzender Hans Gerd Feldenkirchen. FDP-Fraktionschef Christian Koch ergänzt: „Wenn wir die Nutzung eines Patchmatic-Fahrzeugs zu einem gemeinsamen Projekt mit unseren Nachbarkommunen machen, können wir die Kosten erheblich senken, die Kapazität auslasten und zugleich unseren Bedarf vollständig decken.“ Konkret soll das Interesse dazu in Swisttal, Brühl und Wesseling abgefragt werden.

Beim Stadtbetrieb ist die Patch-matic-Methode schon länger auf der Agenda. Eine Ausschreibung der Vergabe ab 2019 hat der SBB in der Tat in Vorbereitung. CDU, UWG und FDP haben dem quasi nun Nachdruck verliehen. Laut SBB werden aber schon in diesem Herbst erste Straßen abgefahren und bearbeitet – unter anderem die Rheindorfer Straße in Hersel zwischen Bayerstraße und Donaustraße, Teile des Heerwegs in Waldorf, die Dersdorfer Spitzwegstraße zwischen Breniger Straße und Rankenberg, aber auch Hovergasse, Veilchenweg, Lilienstraße und Fliederweg (alle Waldorf) sowie Moosgarten und Burgwiesenweg (beide Hemmerich) oder der Sommersberg in Merten und die Sechtemer Ophofstraße.

Mitarbeiter müssen geschult werden

Wie SBB-Vorstand Ulrich Rehbann sagt, handelt es sich beim Patchmatic-Verfahren um keine Straßensanierung, sondern um eine Ausbesserung. Der Kauf des dafür notwendigen Fahrzeugs ist indes teuer. Laut Rehbann kostet es rund 250 000 Euro. Dazu kommen 1200 Euro brutto pro Ladung Bitumenemulsion. Außerdem sind für die Bedienung zwei Mitarbeiter notwendig, die einen Führerschein Klasse CE haben, also gegebenenfalls entsprechend geschult werden müssen. Solche Schulungen hat der Verwaltungsrat auf Antrag von CDU, UWG und FDP in der Tat ebenfalls beschlossen.

Aus Sicht der drei Fraktionen spricht einiges dafür, ein Patchmatic-Fahrzeug zu kaufen. „Wer in Bornheim unterwegs ist, weiß ganz genau, dass man ein solches Fahrzeug fast schon rund um die Uhr laufen lassen könnte“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller.

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