Bürokratische Last für Vereine Staatssekretärin besucht Hospizdienst in Bornheim

Bornheim · Datenschutzgrundverordnung und Co: Der Ambulante Hospizdienst für Bornheim und Alfter klagte der NRW-Staatssekretärin Andrea Milz sein Leid. Die bürokratische Last des Gesetzes sei für ehrenamtliche Vereine zu hoch.

 Mitglieder des Hospizvereins berichten Staatssekretärin Andrea Milz (r.) von den Schwierigkeiten des Vereins. Die Bürgermeister von Alfter und Bornheim, Rolf Schumacher und Wolfgang Henseler (2.u.3.v.r.), waren als Schirmherren dabei.

Mitglieder des Hospizvereins berichten Staatssekretärin Andrea Milz (r.) von den Schwierigkeiten des Vereins. Die Bürgermeister von Alfter und Bornheim, Rolf Schumacher und Wolfgang Henseler (2.u.3.v.r.), waren als Schirmherren dabei.

Foto: Stefan Hermes

Die NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, hatte bei ihrem Amtsantritt 2017 angekündigt, jeden Kreisverband und jede kreisfreie Stadt für einen Tag zu besuchen, um sich selbst ein Bild von Sport und Ehrenamt zu machen. Ihr 25. von 54 geplanten Besuchen führte sie in ihre Heimat, den Rhein-Sieg-Kreis.

Beim Ambulanten Hospizdienst für Bornheim und Alfter tauschte sie sich am Mittwoch mit die Vorstandsmitgliedern Conny Henseler und Gabriele Krüger, dem Ehrenamtskoordinator Wilson Schaeffer sowie mit den Vereinsmitgliedern und Hospizhelfern Verena Hoffmann, Oliver Krauß und Stephan Laarmann aus.

Kernthema für die Anwesenden war es, der Staatssekretärin zu vermitteln, wie sehr der Hospizverein unter der bürokratischen Last leide, die der Staat ihm auferlege. Insbesondere das neue Datenschutzgesetz bringe die verantwortlichen Vorstandsmitglieder an die Grenzen des ehrenamtlich Machbaren.

Ausbildung zur Trauerbegleitung dauert halbes Jahr

„Wir stehen immer mit einem Bein im Gefängnis“, sagte die Vorsitzende Henseler. Man müsse Steuerberater oder Jurist sein, um den gesetzlichen Pflichten in all ihren Spitzfindigkeiten nachkommen zu können.

Kein unbekanntes Thema für Milz. Sie hielt es für angebracht, eine sachkundige Person zu berufen, die sich von amtlicher Seite um die Formalien mehrerer Vereine kümmern sollte. Schaeffer berichtete, wie schwierig es sei, weitere – und vor allem jüngere Menschen – sowie speziell Männer für die ehrenamtliche Arbeit im Ambulanten Hospizdienst zu gewinnen.

Zurzeit verfügt der Verein über 35 aktive Mitglieder, von denen neben der Sterbebegleitung sechs eine Ausbildung zur Trauerbegleitung absolviert haben. In einem halbjährigen Kurs kann sich jeder, der an der Arbeit des Dienstes interessiert ist, zum Hospizhelfer ausbilden lassen.

Wer Interesse hat, beim Hospizdienst mitzuwirken, kann sich darüber am 10. April, ab 18 Uhr in den Räumen des Vereins, Königstraße 25, informieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort