Für Bornheimer in Notlagen Stadt Bornheim plant Angebot für Hilfesuchende

Bornheim · Die Stadt plant ein niedrigschwelliges Angebot für Hilfesuchende. Dieses richtet sich an Schuldner genauso wie an Menschen, die mit ihren Problemen überfordert sind.

Auch an Schuldner soll sich die Erstberatung richten.

Auch an Schuldner soll sich die Erstberatung richten.

Foto: picture-alliance/ dpa

Es kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen in persönlichen Notlagen den Weg ins Bornheimer Rathaus finden und dort auf schnelle Hilfe hoffen. Insbesondere der Bereich des Sozialamts wird von Bürgern als erste Anlaufstelle in Situationen der Hilflosigkeit, Hilfsbedürftigkeit und Überforderung aufgesucht. Oft ist für die Mitarbeiter in einem Erstgespräch jedoch nicht erkennbar, wo genau die Problemstellung liegt und welches Angebot das zielführende ist. Neben der Zeit fehlt den Mitarbeitern auch die ergänzende sozialarbeiterische Kompetenz, dies zu ermitteln.

Um bessere Unterstützung leisten zu können, will die Bornheimer Stadtverwaltung deshalb ein Konzept für die sogenannten Sozialen Hilfen entwickeln. Einen entsprechenden Auftrag erteilte jetzt der Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel. Angedacht ist eine Clearingstelle, die sich aus einem multidisziplinären Team aus Sozialarbeitern und Verwaltungsfachangestellten zusammensetzt. Sie soll innerhalb einer Erstberatung und Kurzintervention eine Lotsenfunktion im Netz der Hilfen wahrnehmen und gezielt Hilfsdienste wie beispielsweise die Schuldnerberatung oder den Sozialpsychiatrischen Dienst vermitteln.

Team aus Sozialarbeitern und Verwaltungsfachangestellten

„Wir wollen unser Know-how zusammenziehen und gute Anlaufstellen bieten, damit Menschen in Notlagen nicht von Hilfe zu Hilfe tingeln müssen“, so Bornheims Beigeordnete Alice von Bülow. Die Überlegung, das Angebot der Sozialen Hilfen auszubauen, resultiert aus dem sukzessive sinkenden Bedarf an Flüchtlingssozialarbeit. Deren gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeit und Sachbearbeitung hatten den Anstoß zur konzeptionellen Neuordnung gegeben.

Das Angebot soll niederschwellig sein und sich an all jene richten, die soziale Benachteiligung, seelische oder materielle Not erleben. Gegebenenfalls könnte das Angebot im Rathaus durch dezentral in den Ortschaften angesiedelte Sprechstunden ergänzt werden. Die Politik reagierte positiv auf den Vorstoß.

„Ich bin gespannt, wie das Feinkonzept aussehen wird“, sagte Manfred Quadt-Herte (Grüne). Auf seine Nachfrage hin erklärte von Bülow, dass die genauen Rahmenbedingen und finanziellen Auswirkungen dem Ausschuss vermutlich im Herbst vorgelegt werden könnten. Auch sei eine Einbeziehung des Ehrenamts denkbar ergänzte die Beigeordnete als Antwort auf eine Frage von Charlotte von Canstein (CDU).

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