Kunstrasenplatz in Hersel Stadt investiert 1,15 Millionen Euro

BORNHEIM-HERSEL · Ratsch! Neun gelbe Hütchen hat Tom geschmeidig umdribbelt. Beim zehnten kriegt er die Kurve nicht und rutscht auf der vom Regen aufgeweichten Asche aus - ein schmerzhafter "Reibekuchen" ziert seinen Unterschenkel.

 Auf dem Gelände an der Erftstraße: Der Oberboden wurde bereits abgetragen.

Auf dem Gelände an der Erftstraße: Der Oberboden wurde bereits abgetragen.

Foto: Wolfgang Henry

"Reibekuchen" und dreckklumpige Fußballschuhe wird es für die Herseler Kicker schon bald nicht mehr geben - denn der Tennenplatz am Rhein wird durch einen Kunstrasenplatz an der Erftstraße gegenüber dem Herseler Friedhof ersetzt. Nachdem am 18. Dezember 2013 der erste Spatenstich vollzogen wurde, rückten Ende Juni die Bagger an.

"Wir sind zuversichtlich, dass der Platz Ende Oktober, Anfang November fertiggestellt wird", sagt Arnfried Wiegand, Vorsitzender des TuS Germania Hersel.

Bis dahin tut auch der alte Platz noch seine Dienste: Vergangene Woche dribbelten 23 Mädchen und Jungen bei der Ferienaktion der katholischen Kirche "Sommer am Rhing für Pänz" über den Aschenplatz. "An Sommertagen wie diesem ist unser Platz am Rhein einfach herrlich", zeigt sich der Vorsitzende auch ein wenig wehmütig.

Natürlich bringt die neue Sportanlage viele Verbesserungen mit sich: Neben dem eigentlichen Kunstrasenplatz ist auch eine Naturrasenfläche vorgesehen, die multifunktional genutzt werden kann. Der Antrag der Herseler Grundschule, eine Weitsprunganlage einzurichten, um auf dem Platz die jährlichen Bundesjugendspiele austragen zu können, wird derzeit geprüft.

Zudem sind der Ausbau der Erftstraße sowie der Bau eines Parkplatzes mit 44 Stellplätzen geplant. Diese Stellplätze können künftig auch von Friedhofsbesuchern genutzt werden.

Bevor der Straßen- und Kanalausbau beginnen kann, muss der Stadtentwicklungsausschuss den Ausbau beschließen. Eine entsprechende Beschlussvorlage ist für die kommende Ausschusssitzung am Mittwoch, 10. September, vorgesehen. Mittel für den Straßen- und Kanalausbau sind im Haushalt enthalten.

Die Planung für die Sportanlage und den Parkplatz hat das Rheinbacher Planungsbüro Fischer Consult erstellt. "Der Oberboden wurde bereits abgetragen, der Unterboden zur Sicherstellung der Standfestigkeit vermörtelt und die Rigole, der unterirdische Wasserspeicher, angelegt", so Rainer Schumann, Pressesprecher der Stadt Bornheim.

Anders als bei den bereits vorhandenen Kunstrasenplätzen in Bornheim übernimmt die Stadt die Finanzierung und die Pflege des Platzes. Die Mittel dazu kommen aus Verkaufserlösen städtischer Grundstücke oberhalb des alten Sportplatzes. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 1,15 Millionen Euro.

Neben der Freude auf den neuen Fußballplatz beschäftigt die Verantwortlichen des TuS vor allem die sichere Erreichbarkeit der Anlage. "Die Kinder und Jugendlichen, die zum Training kommen, müssen die L 300 überqueren", sagt der Vorsitzende. "Daher wird die Einrichtung einer Fußgängerampel dringend notwendig sein."

Auch der Bau des Vereinsheims, den die Herseler abgesehen von einem Zuschuss der Stadt alleine stemmen müssen, wird den TuS noch vor große Aufgaben stellen. "Wir werden noch 150 000 bis 200 000 Euro investieren müssen", so Wiegand.

Auf etwa 300 Quadratmetern sind neben einem großen Gesellschaftsraum für bis zu 80 Personen vier Umkleideräume, Materialräume sowie die Sanitäranlagen geplant. Finanziert werden soll das Gebäude unter anderem durch eine "Bausteinaktion", bei der sich Spender ein Stück vom Vereinsheim zu eigen machen können.

"Wir wollen etwas Solides auf die Beine stellen. Deshalb sind wir allen dankbar, die uns finanziell oder handwerklich bei der Umsetzung unter die Arme greifen möchten", so Wiegand.

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