Reaktionen auf Übergriff in Bornheim Stadt will mit Maßnahmenpaket weitere Taten vermeiden

Bornheim · Mit einem Bündel an Maßnahmen reagiert die Bornheimer Stadtverwaltung auf den Übergriff, der sich am vergangenen Mittwoch ereignet hat. Das teilte Bornheims Beigeordneter Markus Schnapka am Dienstag im Gespräch mit dem General-Anzeiger mit.

"Nichts wird unter den Teppich gekehrt", so Schnapka. Und weiter: "Recht und Gesetz gelten für alle." Wie berichtet, ermittelt die Bonner Polizei gegen einen in Bornheim registrierten 18-jährigen Flüchtling wegen des Verdachts auf ein Sexualdelikt. Er soll eine 54-Jährige auf einem Fußweg in der Nähe der Kartäuserstraße sexuell belästigt haben.

Wie Schnapka ausführte, wurde als Reaktion darauf der Wachdienst in den größeren Bornheimer Flüchtlingsunterkünften umgehend personell verstärkt. Der Wachdienst solle sowohl für den inneren als auch für den äußeren Schutz sorgen. Zudem werde es Informationsmaterial für die Flüchtlinge, die Schulen und die Helfer geben. Ebenso stehe man in enger Absprache mit der Polizei, etwa in der Frage von Streifenfahrten.

Zugleich machte Schnapka deutlich, dass jede kriminelle Tat zur Anzeige gebracht werde. Es gebe keine Toleranz. Auch deutete er an, dass Straftaten möglicherweise Auswirkungen auf das Aufenthaltsrecht haben könnten. Ebenso wichtig sei es allerdings auch, die Willkommenskultur in Bornheim zu schützen. Die Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht seien eine Zäsur, so Schnapka weiter. Er selbst habe am vergangenen Freitag das Zelt an der Notunterkunft in der Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule aufgesucht und die dort anwesenden Flüchtlinge über die Geschehnisse in Köln informiert.

"Situation der erhöhten Wachsamkeit" bei der Stadtverwaltung

Seine Worte seien in vier Sprachen übersetzt worden. Er habe erfahren, dass viele Flüchtlinge noch gar nichts von den Ereignissen in Köln gewusst hätten. "Ich habe auch gesagt, dass die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft nicht zur Debatte steht", führte Schnapka aus. Nach seiner Rede sei es mucksmäuschenstill gewesen, viele Menschen hätten erschrocken reagiert. Bei der Stadtverwaltung sei man nun in einer Situation der erhöhten Wachsamkeit, so Schnapka.

Zugleich liegt dem General-Anzeiger ein Schreiben der Johann-Wallraf-Schule an die Eltern vor. In diesem wird auf den Übergriff Bezug genommen. So heißt es in dem Schreiben: "Nach übereinstimmender Auffassung der Polizei und der Schulleitung sollten Sie Ihre Kinder in einem Gespräch sachlich über den Vorfall informieren und zu angemessener Vor- und Umsicht - vor allem auf dem Schulweg - anhalten." Und weiter: "Wie in den meisten Fällen bereits praktiziert, ist es ratsam, dass besonders Grundschulkinder möglichst nicht alleine, sondern in kleinen Gruppen den Schulweg absolvieren."

Während sich Schulleiterin Gertrud Meier auf GA-Anfrage dazu nicht äußern wollte, bestätigte Daniela Lindemann von der Pressestelle der Bonner Polizei, dass die Schulen, die sich in der Nähe des Tatorts befinden, einen Brief an die Eltern in Absprache mit der Polizei verfasst hätten. Die Schulen hätten sich an das zuständige Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz gewandt.

Eltern sollten ihre Kinder sachlich über den Vorfall informieren, so Lindemann weiter. Die Hinweise in dem Schreiben seien generelle Verhaltenstipps. Den Übergriff in Bornheim betrachte man als Einzeltat, so Lindemann weiter: "Es gibt keine erhöhte Gefährdungslage."

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