Geplante Fahrplanänderungen Stadtbahnlinien 16 und 18 sollen häufiger fahren

Bornheim/Wesseling · Für Fahrgäste wären die geplanten Taktverdichtungen auf den Linien 16 und 18 positiv. Im Fall der Linie 16 sind die Mehrkosten für die Stadt Wesseling das Problem. Zur Linie 18 herrscht weitgehend Einigkeit.

Das Vorhaben klingt gut. Zum Fahrplanwechsel im Dezember soll die Stadtbahnlinie 16 zwischen Bonn und Wesseling – also auch durch Hersel, Uedorf und Widdig – häufiger fahren. Ob das allerdings umgesetzt wird, ist aktuell fraglich.

Zwar hat der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises kürzlich einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Allerdings könnte die Umsetzung an der Stadt Wesseling (Rhein-Erft-Kreis) vorerst scheitern. Die hat nämlich noch Gesprächsbedarf – wegen der Kosten.

Bereits jetzt fährt die Linie 16 zwischen Köln und Wesseling in den Hauptverkehrszeiten in einem Zehn-Minuten-Takt. Weiter bis nach Bonn geht es zurzeit aber nur alle zwanzig Minuten. Die Kreispolitiker beschlossen nun, auch bis Bonn einen Zehn-Minuten-Takt einzurichten – zunächst in den Hauptverkehrszeiten: montags bis freitags von 7 bis 9.30 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr.

Die Kommunen müssen die Kosten tragen

Ebenso soll die Linie in den Abendstunden bis Betriebsschluss vom bisherigen 60-Minuten-Takt auf einen 30-Minuten-Takt ausgeweitet werden. Eine Ausweitung des Angebots kostet selbstredend mehr Geld. Darum müssen solche Änderungen auch von den betroffenen Kommunen beschlossen werden, die die Kosten tragen. Laut Kreis müssen die Kommunen bis zum Beginn der Sommerferien entsprechende Beschlüsse fassen, sonst wird es für die Umstellung im Dezember zeitlich zu knapp. Die Änderungen müssten verschoben werden.

Im Fall der Linie 16 sind Wesseling, Bornheim und Bonn betroffen. In der Bundesstadt hatte der Planungsausschuss Ende Juni grünes Licht gegeben, der Beschluss des Stadtrats gilt als Formsache. In Bornheim wird sich die Politik in ihren beiden letzten Sitzungen vor der Sommerpause damit befassen: im Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwoch, 11. Juli, sowie im Stadtrat einen Tag später. In Wesseling soll es jedoch keinen Beschluss mehr vor der Sommerpause geben.

260.000 Euro sind Wesseling zu viel

Wie Stadtsprecher Peter Adolf auf GA-Anfrage sagte, habe die Stadt noch Gesprächsbedarf bezüglich der Mehrkosten. Diese liegen laut Adolf für Wesseling bei rund 260 000 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Die Stadt Bornheim müsste nach eigenen Angaben jährlich 96 500 Euro mehr zahlen.

Zugleich weist Adolf darauf hin, dass ein dichterer Takt auf der Linie 16, verbunden mit einem möglichen Güterverkehr (der GA berichtete), dazu führt, dass die Schranken entlang der Strecke noch häufiger geschlossen sind. Beim Rhein-Sieg-Kreis hat man keine Bedenken, dass die Taktverdichtung kommt. Wann das passieren wird, ist Stand jetzt, aber offen.

„Sollten nicht alle Institutionen ihre Beschlüsse vor den Sommerferien herbeiführen können, muss mit den Verkehrsunternehmen verhandelt werden, zu welchem Zeitpunkt eine Umsetzung erfolgen kann“, teilt Kreissprecherin Rita Lorenz auf Anfrage mit. „Eine spätere Beschlussfassung hat keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit unseres Beschlusses, sie wirkt sich nur auf den Umsetzungszeitpunkt der Maßnahmen aus“, so Lorenz weiter.

Zweigleisiger Ausbau der Linie 18 bleibt Thema

Auch auf der Linie 18 soll sich das Angebot verbessern. Hier ist ein durchgehender 30-Minuten-Takt an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bis etwa 20 Uhr geplant. Bislang besteht ein solcher Takt in den genannten Zeiträumen zwischen Köln und Brühl-Schwadorf sowie durch die Linie 68 der Stadtwerke Bonn zwischen Bornheim-Ort und Bonn. Ausgenommen sind aktuell die Haltestellen Dersdorf, Waldorf, Merten und Walberberg.

Das soll sich ändern. Die entsprechenden Fahrten der Linien 18 und 68 sollen zu durchgehenden Fahrten der Linie 18 verknüpft werden, die Linie 68 würde somit entfallen. Auch hierzu haben der Kreistag sowie der Bonner Planungsausschuss bereits Beschlüsse getroffen.

Die Bornheimer Politiker werden sich auch damit in den erwähnten Sitzungen befassen. Die Mehrkosten hierfür sollen für Bornheim bei 24 000 Euro pro Jahr liegen. Immer wieder im Raum steht auch ein zweigleisiger Ausbau der noch eingleisigen Abschnitte der Linie 18. Hierzu teilte Kreissprecherin Lorenz mit: „Zum Ausbau der Stadtbahnlinie 18 wird es im Juli ein erstes Abstimmungsgespräch aller Beteiligten beim Rhein-Sieg-Kreis geben.“

Der Kreis habe den zweigleisigen Ausbau außerdem bereits Ende 2015 gemeinsam mit der Stadt Bonn zur Fortschreibung des ÖPNV-Bedarfsplans NRW angemeldet. „Bislang liegt die Fortschreibung des Bedarfsplans allerdings noch nicht vor“, so Lorenz.

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