Bornheim Stadtsoldaten luden zum Prinzentreffen ein

BORNHEIM · Während die Jecken am Sonntag in der Kaiserhalle feierten, hatte im Nebenraum die Stadt Bornheim zu einer Pressekonferenz zum Thema Prävention von Alkoholmissbrauch eingeladen.

 Dreimal Alaaf: Die Sechtemer Kinderprinzessin Patricia I. beim Prinzentreffen auf der Bühne der Kaiserhalle in Bornheim.

Dreimal Alaaf: Die Sechtemer Kinderprinzessin Patricia I. beim Prinzentreffen auf der Bühne der Kaiserhalle in Bornheim.

Foto: Roland Kohls

Seit 2008 gibt es in Bornheim in enger Zusammenarbeit von Stadt, Ordnungsbehörden und Veranstaltern die Aktion "Keine Kurzen für Kurze - gemeinsam gegen die Abgabe von Alkohol an Kinder und Jugendliche", die vom Jugendschutz der Städte Köln und Bonn initiiert wurde.

"Die Aktion richtet sich an Erwachsene. Wir müssen uns fragen, was zentral ist: Promille oder unser Kulturerbe", so der Beigeordnete Markus Schnapka. Die Roisdorfer Prinzessin Karin II. sieht das Problem vor allem in den Cliquen: "Ältere kaufen den Jüngeren hochprozentigen Alkohol oder lassen sie davon trinken." Daher sei das A und O vor allem, das Bewusstsein zu schärfen, worauf Bürgermeister Wolfgang Henseler hinwies.

Laut Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa gab es im vergangenen Jahr 239 Jugendschutzaktionen, wobei in 202 Fällen hochprozentiger Alkohol bei Kindern und Jugendlichen vernichtet wurde. Alles in allem habe sich die Situation in den Jahren gebessert, so Katja Cimpean vom Jugendamt. Es werden Elternpostkarten mit den wichtigsten Informationen zum Jugendschutz, Flyer und Plakate verteilt. Ziel sei ein maßvoller Konsum, und dafür müsse Präventionsarbeit geleistet werden.

Bekannt ist in diesem Rahmen die Bollerwagenaktion. Daran sind neben dem Jugendschutz der Bornheimer Jugendtreff, die Bornheimer Streetworker, der Stadtjugendring Bornheim, der Rheinflanke Jugendbus, die Evangelische Jugend Hersel, die Kleinen Offenen Türen in Walberberg und Roisdorf, das Stadtteilbüro Bornheim, der Jugendtreff Kulturraum Sechtem sowie das Jugendparlament der Stadt Bornheim beteiligt.

Dieses Mal werden der Sechtemer Zoch und der Roisdorfer Karnevalszug an Weiberfastnacht von je fünf Bollerwagen und dem Jugendbus begleitet. Dort gibt es für die Jugendlichen kostenlos belegte Brötchen, heißen Tee und Mineralwasser. Wer freiwillig seinen Alkohol abgibt, bekommt zum Tausch sogar Pizza. Zum ersten Mal ist auch einen Stand mit Informationsmaterial beim Waldorfer Zug am Karnevalssamstag vorgesehen.

Nach der Pressekonferenz zogen die Tollitäten in den Nebenraum, denn dort lud zum zwölften Mal die KG Bornheimer Stadtsoldaten Corps zum Prinzentreffen ein. Der Vorsitzende Peter Irmer begrüßte alle Tollitäten aus dem Bornheimer Stadtgebiet sowie einige Freunde wie die Große Dransdorfer Karnevals-Gesellschaft und den Karnevals-Club Rheindorf. Irmer übernahm die Moderation und holte unter anderem die Kölner Sängerin Nicole Kempermann und die zwölfjährigen Zwillinge Meriyem und Angela Kerpic von den Bornheimer Stadtsoldaten, die seit ihrem zweiten Lebensjahr bereits tanzen, mit Showeinlagen auf die Bühne.

Der 56-Jährige nutzte den Abend darüber hinaus, um zwei Mitgliedern seines Vereins mit dem Verdienstorden der Föderation Europäischer Narren für ihre langjährige Mitarbeit zu danken. Dieter Vith erhielt den goldenen, Gustav Axer den Brillantorden. Die Bornheimer Stadtsoldaten zählen zurzeit um die 35 Mitglieder.

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