Gesellschaft "Stromnetz Bornheim" Stromnetz ab 2016 in kommunaler Hand

BORNHEIM · Ab dem kommenden Jahr ist das Stromnetz im Bornheimer Stadtgebiet in kommunaler Hand. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, geht es zum 31. Dezember in das Eigentum der Gesellschaft "Stromnetz Bornheim" über. An dieser Gesellschaft ist die Stadt mit 51 Prozent beteiligt, die restlichen 49 Prozent hält der Energieversorger Rheinenergie.

 Ein Strommast bei Sechtem: Ab dem kommenden Jahr ist das Stromnetz auf Bornheimer Stadtgebiet im Besitz einer städtischen Gesellschaft.

Ein Strommast bei Sechtem: Ab dem kommenden Jahr ist das Stromnetz auf Bornheimer Stadtgebiet im Besitz einer städtischen Gesellschaft.

Foto: ANTJE JAGODZINSKI

Vertreter der Stadt und der Rheinenergie hatten die Gesellschaft Anfang Februar 2014 gegründet. Anschließend hatten Verhandlungen mit dem RWE-Konzern über den Kauf des Stromnetzes begonnen. Wie die Rheinenergie damals mitgeteilt hatte, besteht das Bornheimer Stromnetz aus rund 720 Kilometer Kabel, rund 13 500 Hausanschlüssen und 210 Ortsnetzstationen, worunter kleine Trafohäuschen, aber auch große Umspannwerke fallen.

Mehr als 100 Jahre lang gehörte das Stromnetz in Bornheim dem RWE-Konzern. Ende 2012 war der sogenannte Wegenutzungsvertrag ausgelaufen. Bereits 2010 hatte man sich in der Stadt Gedanken gemacht, wie es danach weitergehen sollte. Ein Alleingang der Kommune war nicht infrage gekommen. Letztendlich konnte sich die Rheinenergie gegen drei andere Bewerber für ein partnerschaftliches Vorgehen durchsetzen.

Nach Angaben von Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler hat die "Stromnetz Bornheim"-Gesellschaft einen knapp zweistelligen Millionenbetrag für das Stromnetz bezahlt. Das sei allerdings über die Netzentgelte refinanziert. "Ich freue mich, dass die Verhandlungen zum Erwerb des Stromversorgungsnetzes erfolgreich abgeschlossen werden konnten", so Henseler weiter.

Einflussmöglichkeiten auf die Infrastruktur

Hintergrund des Kaufs sei, dass man Einflussmöglichkeiten auf die Infrastruktur in der Stadt haben wolle - etwa bei Einführung von technischen Neuheiten. In diesem Zusammenhang steht auch die Gründung der gemeinsamen Gasnetzgesellschaft durch die Stadt und die Regionalgas Euskirchen im Dezember 2014.

Mit dem Netzübergang ist nach Angaben der Stadt auch ein Wechsel des Netzbetreibers verbunden: verantwortlicher Betreiber ab dem 1. Januar 2016 ist die Rheinische Netzgesellschaft mit Sitz in Köln. Wie Henseler erläuterte, verpachtet die "Stromnetz Bornheim"-Gesellschaft das Netz an die Rheinenergie, in dessen Auftrag es wiederum die Rheinische Netzgesellschaft betreibt.

Für Stromkunden ändert sich nichts

Das Konstrukt sei kompliziert, für die Stromkunden ändere sich aber nichts. Laut Mitteilung der Stadt sind die Stromkunden bereits schriftlich über den neuen Netzbetreiber informiert und darauf hingewiesen worden, dass im Zuge des Betreiberwechsels eine Sonderablesung der Stromzähler erforderlich ist.

Geschäftsführer der neuen Netzgesellschaft sind Uta Synder für die Rheinenergie sowie Bornheims Kämmerer Ralf Cugaly. Die Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG ist unter der Anschrift Rathausstraße 2, 53332 Bornheim erreichbar.

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