Ärger mit der Telekom Walberberger warten wochenlang auf Internet- und Telefonanschluss
Bornheim-Walberberg · Seit Anfang Dezember wartete Menschen aus Walberberg darauf, ihren Festnetz- und Internetanschluss von der Telekom nutzen zu können. Plötzlich ging es ganz schnell. Eine Frau hat den Fall dokumentiert und nimmt es mit rheinischer Gelassenheit.
Wenn es mal wieder länger dauert, dann helfen eine Engelsgeduld, starke Nerven und vielleicht auch eine Nachricht an den General-Anzeiger. Letzteres hat Magrit Hartmann aus dem Bornheimer Stadtteil Walberberg getan. Seit Anfang Dezember wartete sie darauf, ihren Festnetz- und Internetanschluss nutzen können. Und nicht nur sie, auch andere Walberberger hatten das Problem – und den gleichen Ärger mit der Telekom. Bis der GA beim Unternehmen nachfragte.
Aber der Reihe nach: Im Sommer 2021 hatte Hartmann einen Vertrag mit der Telekom über einen Glasfaser-Tarif abgeschlossen, für extra schnelle Datenübertragung. Im November hatte eine Baufirma dann Leerrohre in der Straße Lange Fuhr, in der sie wohnt, verlegt. Anfang Dezember war wiederum ein Techniker erschienen und hatte Hartmanns Haus ans schnelle Netz angeschlossen. Telefon und Internet funktionierten wunderbar.
Seit Anfang Dezember funktioniert der Telefon- und Internetanschluss nicht
„Wir haben alles ausprobiert hier im Haus. Ich habe oben einen Computer stehen, der Router steht im Keller. Es lief“, berichtete die pensionierte Lehrerin. Doch dann: „Fünf Tage später erhielt ich einen Anruf, dass am nächsten Tag wieder ein Techniker kommt. Da merkte ich: Es lief nichts mehr.“
Das war Anfang Dezember. Seitdem gab es in Hartmanns Haus kein Internet und kein Telefon. Schreiben an den Kundenservice der Telekom blieben unbeantwortet, telefonische Nachfragen übers Handy endeten in den unendlichen Weiten des Callcenters.
Erst als Hartmann die Lastschrift mit der monatlichen Abbuchung für den Anschluss bei ihrer Bank stornierte, meldete sich das Unternehmen und schickte erneut einen Techniker raus. Dieser musste laut Hartmann aber unverrichteter Dinge wieder abrücken, da er kein Fachmann für Breitbandanschlüsse ist.
Wochenlange Probleme mit dem Anschluss
Zuvor hatte der Mitarbeiter schon Hartmanns Nachbar Robert Tröger enttäuschen müssen. „Ich fing ihn schon an der Haustür ab“, erläuterte Tröger dem GA. Doch auch ihm konnte der Techniker nicht helfen. Der 66-Jährige, seit 40 Jahren Kunde der Deutschen Telekom beziehungsweise zuvor bei der Deutschen Post, hatte sich ebenfalls im Sommer 2021 für einen Glasfaseranschluss entschieden.
Nachdem er zunächst mehrere Anläufe im November und Dezember des vergangenen Jahres gebraucht hatte, um den vertraglich zugesicherten Hausanschluss auch an der dafür vorgesehenen Stelle in den eigenen vier Wänden zu positionieren, war es Telekom-Technikern bis Ende Januar nicht gelungen, den Breitbandanschluss zu aktivieren. Parallel hatte Tröger aber regelmäßig per E-Mail eine Aufforderung erhalten, doch endlich seinen Anschluss zu aktivieren.
Solche Mahnungen kennt auch Peter Recht gut. Der Walberberger wollte von einem anderen Anbieter zur Telekom wechseln, um in den Genuss der schnelleren Verbindung zu kommen. Während er noch mit der Beseitigung seiner Flutschäden beschäftigt war, wurde der Hausanschluss zunächst ohne große Probleme gelegt. Zum Glück ließ Recht den DSL-Anschluss bei seinem alten Anbieter noch bestehen, denn auch an seiner Breitbandbox kam wochenlang keine Verbindung zustande.
Der General-Anzeiger fragt bei der Telekom an
Bis Ende vergangener Woche. Da hatte der General-Anzeiger eine Anfrage an die Telekom gestellt, wie es mit dem schnellen Netz bei den Walberbergern aussieht.
Ein Telekom-Sprecher teilte daraufhin mit, dass sich die Anfrage offenbar „mit unseren fortlaufenden Arbeiten im Hause“ überschnitten habe. Die Anschlüsse von Magrit Hartmann, Robert Tröger und Peter Recht seien mittlerweile hergestellt.
Magrit Hartmann hatte zwischenzeitlich ein kleines Tagebuch über die Anrufe und Schreiben mit der Telekom geführt. Als rheinische Frohnatur nimmt sie es mit Galgenhumor. „Und zum Schluss habe ich in meine eigenen Aufzeichnungen geschrieben: Ich kann nicht mehr!“, erzählte sie und lachte dabei herzlich.