Schnelleres Internet Telekom will Glasfaserkabel in Bornheim verlegen

Bornheim · Die Telekom möchte in Bornheim 331 Kilometer Glasfaserkabel verlegen, die Arbeiten sollen im zweiten Quartal diesen Jahres starten. Auch wenn alle Ortsteile berücksichtigt werden, sei die Maßnahme „nicht flächendeckend“.

 Kabel für den Anschluss von Internetverbindungen sind an einer Baustelle verlegt.

Kabel für den Anschluss von Internetverbindungen sind an einer Baustelle verlegt.

Foto: picture alliance / Carsten Rehde

Highspeed-Internet, Fernsehen in Ultra HD, Video-Streaming, das Verschicken großer Datenmengen: In Bornheim wird bald das Herunter- und Heraufladen von Daten bei einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 MBits beziehungsweise 500 MBits pro Sekunde möglich sein. Mit der sogenannten FTTH-Technik („Fiber to the home“, dt.: „Glasfaser bis ins Haus“) wird die Deutsche Telekom 311 Kilometer Glasfaser verlegen und 166 neue Netzverteiler aufstellen. Entsprechende Pläne stellte das Unternehmen am Dienstagmittag vor.

Vorbedingung für das Engagement seien genügend Neukunden gewesen, die bereit waren, Vorverträge abzuschließen, hieß es am Dienstag. In einem monatelangen Vormarketing habe das Unternehmen für den Ausbau geworben. 1800 Haushalte werden nun in den nächsten Monaten an das Netz angeschlossen. In zwei Bauabschnitten werde die Verlegung von Kabeln in den Ortsteilen erfolgen, so Telekom-Regionalmanager Frank Pischke. Zwar sollen sämtliche Ortsteile berücksichtigt werden, profitieren werden jedoch nicht alle. Die Verlegung der Kabel erfolge „nicht flächendeckend“, fügt Pischke an.

Arbeiten beginnen im zweiten Quartal

Begonnen werden soll im zweiten Quartal 2019 in den Ortsteilen mit der Vorwahl 02222 (Bornheim, Brenig, Dersdorf, Hersel, Roisdorf, Uedorf und die Gewerbegebiete Hersel und Bornheim-Süd). „Durch den Anschluss direkt ins Haus gibt es keine Geschwindigkeitsverluste mehr. Bornheim erhält das schnellste Internet, das zur Zeit auf dem Markt ist“, erklärt Pischke. Der zweite Bauabschnitt in den übrigen Ortsteilen werde im kommenden Jahr in Angriff genommen, wenn dort mit genügend Neukunden Vorverträge abgeschlossen worden sind, so der Regionalmanager weiter.

Bornheim sei dabei in mehrfacher Hinsicht ein Pilotprojekt. So wurde zum ersten Mal bei den Vorplanungen ein sogenanntes Mobile Mapping durchgeführt, um per Lasermessung die unterschiedlichen Straßenoberflächen und die Örtlichkeiten wie zum Beispiel die Standorte von Bäumen im Bild festzuhalten – notwendige Voraussetzungen für die Verlegung der Kabel, heißt es von der Telekom. Diese werden entweder in vorhandene Leerrohren oder per sogenanntem Micro-Trenching-Verfahren in die Erde gezogen.

„Dieses verkürzt die Bauzeiten deutlich. Statt die Straße mühselig mit Baggern aufzugraben, werden nun lediglich schmale Schlitze direkt an der gehwegseitigen Bordsteinkante gefräst“, verdeutlichte Gerd Wolter, zuständig für Planung und Ausbau bei der Telekom. In den Vorgärten würden per Bodenverdrängungsverfahren die Kabel in die jeweiligen Häuser verlegt.

Vorvermarktung für den zweiten Teil

Noch laufen die Feinvorbereitungen, im Zuge dessen Tiefbaufirmen ausgewählt, Material bestellt und bei der Stadt die Baugenehmigungen eingeholt werden. Neun Monate soll der erste Ausbau dauern. Während dieser Zeit laufe bereits die Vorvermarktung für den zweiten Teil. An Kosten hat die Telekom einen zweistelligen Millionenbetrag veranschlagt, der Anschluss sei für die Neukunden kostenfrei. Die Verlegung eines neuen Glasfasernetzes ist die zweite Maßnahme Bornheims auf dem Weg zum schnellen Internet.

Schon 2016 verlegte Netcologne auf einer Länge von 45 Kilometern neue leistungsfähige Glasfaserkabel, die 22 400 Privathaushalte und 700 Firmen mit einer Netzgeschwindigkeit von bis zu 100 MBits versorgte. Den Anschluss in die Häuser schufen Kupferkabel. “Bornheim verfügt jetzt schon über eine relativ hohe Netzbreite. Für viele Bornheimer bringen wir nun ein Projekt an den Start, dass zukunftsweisend ist. Wie zukunftsweisend, werden wir in drei bis vier Jahren sehen“, freute sich Bürgermeister Wolfgang Henseler.

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