Nach zwei Jahren Corona-Pause Theaterverein „Edelweiß“ Hersel-Uedorf bringt neues Stück auf die Bühne

Hersel-Uedorf · Auch für den Theaterverein „Edelweiß“ Hersel-Uedorf endet die coronabedingte Zwangspause. Das neue Stück des Vereins verspricht Irrungen, Wirrungen und einiges zu lachen.

 Noch ohne Kostüme: Die Mitglieder des Theatervereins „Edelweiß“ Hersel-Uedorf proben ihr neues Stück.

Noch ohne Kostüme: Die Mitglieder des Theatervereins „Edelweiß“ Hersel-Uedorf proben ihr neues Stück.

Foto: Axel Vogel

Endlich wieder auf der Bühne. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause können die Laienschauspieler des Theatervereins „Edelweiß“ Hersel-Uedorf die Premiere des Stückes „Alles Bauerntheater“ am kommenden Sonntag kaum erwarten. Relativ kurzfristig hatte sich Spielleiter Ingo Hemmersbach nach der coronabedingten Zwangspause für eine Neuinszenierung entschieden. „Man wusste vorher lange nicht, wie es weitergeht“, sagt er.

Zügig wurde der Schwank des Autors Erich Koch aus dem baden-württembergischen Pfullendorf ausgewählt. In den Sommerferien fanden die Leseproben statt. Erst von Mitte August an trafen sich die Aktiven zu regelmäßigen Bühnenproben in der Mehrzweckhalle Widdig, so auch am vergangenen Wochenende.

Eine Woche vor der Premiere wurden in den Räumlichkeiten an der Römerstraße nun die letzten Kabel für die Technik verlegt, die Scheinwerfer vor der Bühne an zwei Kurbeln hochgezogen und das Bühnenbild aufgebaut. Es zeigt eine klassische Bauernstube und bleibt während der 120-minütigen Aufführung unverändert. Sofagarnitur und Esstisch stammen aus dem Fundus der Schauspieler, ein Hängeschränkchen hat Hemmersbach noch schnell gekauft.

Theaterverein zeigt Lustspiel in drei Akten

Nach der Komödie „Ja, ich muss“ von 2019 zeigt der Theaterverein nun ein Lustspiel in drei Akten: Bauer Alfons (gespielt von Patric Oehlhorn), trinkfest und arbeitsscheu, sitzt gern in der Kneipe und hofft dort mit der neuen Kellnerin anbändeln zu können. Schnell kommt seine Frau Agnes (Andrea Guttentag) dahinter und holt zum Gegenschlag aus. Dabei wird sie von ihrer im Haushalt lebenden altjüngferlichen Schwester (Monika Hemmersbach) unterstützt.

Da diese Agnes ständig gegen den Bauern aufhetzt, versucht Alfons seine Schwägerin mit Hilfe seines verwitweten Freundes Heinz (Achim Raschke) loszuwerden. Eva (Julia Engels), die ausgeflippte Tochter des Bauern, hält nichts von Männern, bis ihr das Muttersöhnchen Hans (David Rosse) über den Weg läuft. Bei all den Liebesverstrickungen fehlt auch eine Vertreterin für Sitte und Moral in Person der Pfarrköchin (Silke Lenz-Johansen) nicht. Dass bei so vielen Verwicklungen einiges schiefgehen kann, erfährt der Altwarenhändler Franz (Michael Oehlhorn).

Mit Wortwitz, derben Sprüchen und einigen Missverständnissen nimmt die Geschichte von Akt zu Akt an Fahrt auf, bis zum Happy End. Als Bauer verkörpert Patric Oehlhorn eine der Hauptrollen verkörpert. In den vergangenen 13 Jahren stand der 55-Jährige regelmäßig auf der Bühne. Bis heute genießt er jedes Mal die Gemeinschaft bei Proben und Aufführungen, vor allem gefällt ihm die regelmäßige Wertschätzung des Publikums.

Den Geschmack den Publikums treffen

Das ist auch bei Monika Hemmersbach so. Seit 30 Jahren steht die 46-Jährige regelmäßig auf der Bühne. Die Rolle der Schwester gefällt ihr gut. „Auch, wenn ich am Anfang Mut zur Hässlichkeit aufbringen musste“, wie sie sagt. Ihr Mann Ingo ist seit 2005 Spielleiter – aus beruflichen Gründen. Als Spielleiter könne er auch mal fehlen, als Schauspieler sei das schwierig.

Hemmersbach weiß, welche Stücke beim Publikum ankommen. „Es muss vor allen Dingen lustig sein. Die Leute wollen lachen und ihren Spaß haben“, sagt er. Seit den Anfängen des Theatervereins 1925 haben die Mitglieder unzählige Stücke, Krimi-Dinner und Kinderproduktionen und anderes auf die Beine gestellt – Ausnahmen bildeten der Zweite Weltkrieg und die Corona-Jahre 2020 und 2021, als pausiert werden musste.

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