Portemonnaies gehen baden Tollitäten spenden Streetworkern 675 Euro

BORNHEIM-HERSEL · Aschermittwoch ist ein schmerzhafter Tag für einen jeden Jecken - sollte man meinen. Doch den Bornheimer Tollitäten verging das Lachen noch nicht einmal, als sie in die "Stadtkasse" in Form von einer Geldkassette schauten: Darin befand sich nur noch ein Ein-Euro-Stück und eine rote Pappnase.

 Anlässlich des Endes der Karnevalszeit werfen die Tollitäten und ihr Gefolge ihre Geldbörsen in den Rhein.

Anlässlich des Endes der Karnevalszeit werfen die Tollitäten und ihr Gefolge ihre Geldbörsen in den Rhein.

Foto: Ulrike Sinzel

Und auch die Geldbörsen der Narren waren geradezu verödet; ohne zu zögern, warfen sie diese denn auch in den Rhein. Seit sieben Jahren wird das sogenannte "Portemonnaie auswaschen" nun in Bornheim praktiziert. Wer zu doll gefeiert hat, kann sich so seiner Sünden reinwaschen.

Bei dieser Gelegenheit konnte denn auch noch ein blaues Plastikschaf gerettet werden; gerüchteweise hatte es das Ende der Karnevalszeit so betrübt, dass es in den Rhein springen wollte. Schon des Öfteren soll das Schaf sich solche Eskapaden geleistet haben, nun wird es Bürgermeister Wolfgang Henseler wieder wohl behalten in seine Obhut nehmen.

Der Stadtchef nutzte den von ihm ins Leben gerufenen Brauch, um Bilanz zu ziehen: "Aus Sicht der Helfer und Organisatoren ist alles ganz normal gelaufen." Dem frostigen Wetter sei es wohl geschuldet, dass vor allem am Donnerstag weniger Jecke die Züge besuchten als in den vergangenen Jahren. Diebstähle und Körperverletzungen habe es auch in diesem Jahr gegeben.

"Aber bei den ernsthaften Vorfällen sind alle Täter gefasst worden", sagte Henseler. Für die Streetworker hatte die Session eine Spende der Tollitäten und ihrem Gefolge mit sich gebracht: 675 Euro hatten diese für die Arbeit mit den Jugendlichen gesammelt. "Wir werden das Geld dazu verwenden, die Jugendlichen aus der polnischen Partnerstadt Zawiercie nach Bornheim einzuladen", kündigte Streetworker Herbert Marx dankbar an.

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