Internationale Rassekatzenschau in Hersel Topmodels auf Samtpfoten

BORNHEIM · Bei der Internationalen Rassekatzenschau wurde die Herseler Rheinhalle im wahrsten Sinne des Wortes zum "Catwalk". Rund 200 Katzen stellten sich der Konkurrenz.

 Flauschige Teilnehmer: Die kleine Ragdoll war eines von rund 200 Tieren beim Schönheitswettbewerb für Rassekatzen in der Herseler Rheinhalle.

Flauschige Teilnehmer: Die kleine Ragdoll war eines von rund 200 Tieren beim Schönheitswettbewerb für Rassekatzen in der Herseler Rheinhalle.

Foto: Axel Vogel

Zarte zwölf Wochen ist "Prinz Simba of Fushigi-Yuugi" jung, doch ein Blick aus seinen hellblauen Augen genügt, um Jutta Beulen, Vizepräsidentin des Internationalen Türkisch Angora & Van Clubs (ITAVC), dahinschmelzen zu lassen. Auf dem Arm seines Besitzers Deniz Karabiyik erkundete der Bengalkater mit dem perfekten Fellmuster, das Experten als "arrowhead rosetted" ("Pfeilspitzen-Rosette) bezeichnen, die Herseler Rheinhalle. Am Wochenende war diese wieder einmal Schauplatz der Internationalen Rassekatzenschau des Internationalen Türkisch Angora und Van Club.

Rund 200 Stubentiger stellten sich der Schönheitskonkurrenz, die diesmal den Rang einer Weltausstellung einnahm. "Voraussetzung für die Weltpunktvergabe ist die Anwesenheit eines Richters von einem anderen Kontinent", erklärt Jutta Beulen. "Nur dieser Richter kann den letzten Punkt für den Titel des "World Champion" vergeben." Mit Jim Mendenhall, der eigens aus Kanada angereist war, war diese Bedingung erfüllt.

Abnehmende Teilnehmerzahlen

Richterin Jutta Beulen wiederum lebt seit acht Jahren in Spanien. Janni Geelen aus den Niederlanden und drei weitere Richter aus Deutschland machten das internationale Jury-Team komplett. Trotz der weiten Anreise kommt Jutta Beulen immer wieder gerne in die Herseler Rheinhalle.

[kein Linktext vorhanden] "Die Halle bietet ausreichend Platz, es gibt Parkmöglichkeiten und die Anbindung an die Autobahn ist sehr gut", begründet die 65-Jährige die Wahl des Standortes. Einige Aussteller kommen aus Belgien und den Niederlanden, was die Halle in Hersel ebenfalls attraktiv mache, so Beulen.

Die Anzahl der Ausstellungen des ITAVC habe sich allerdings aufgrund abnehmender Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren stark reduziert, berichtet die stellvertretend Vorsitzende. "Wenn weniger als 90 Katzen zu einer Schau angemeldet sind, darf man lediglich Championstitel vergeben. Das wiederum macht die Veranstaltung für viele unattraktiv."

Keine gute Entwicklung sieht Beulen darin, dass viele neue Rassekatzenvereine aus dem Boden schießen. In Deutschland schätzt sie deren Zahl auf etwa 100. Einige davon nehmen es mit den Zuchtregeln nach Ansicht der Expertin nicht so genau. "Der ITAVC legt Wert darauf, dass Katzen innerhalb von drei Jahren höchstens zweimal Junge bekommen", nennt Beulen ein Beispiel. "Wenn man es ordentlich macht, ist Zucht sehr zeit-, pflege- und auch kostenintensiv."

Nicht jede Katze geeignet

Züchter, denen es nur um das schnelle Geld gehe, nähmen keine Rücksicht auf den Stammbaum der Tiere - und schon gar nicht auf deren Bedürfnisse. Nicht jede Katze, die den Rassestandards entspreche, sei für die Teilnahme an Ausstellungen geeignet. "Neben Kopf, Körper und Fell ist bei der Beurteilung einer Katze auch der Charakter wichtig", meint Beulen. "Man merkt, ob ein Tier händelbar ist und der Situation, der es bei der Untersuchung durch den Richter ausgesetzt ist, gewachsen ist."

Bengale "Lucky Luke aus dem Sommerviertel" hat ganz offensichtlich kein Problem damit, für sein Aussehen bewundert zu werden. Als Europachampion hat der anderthalbjährige Kater bereits viel "Modelerfahrung" gesammelt. Während seine Besitzer Deniz Karabiyik und Sonja Burmeister aus Duisburg in der Rheinhalle mit anderen Katzenliebhabern fachsimpelten, nutzte er die Zeit für einen ausgiebigen Schönheitsschlaf.

Abessinier "Kiachiro Fendram" kurz "Freddy" genannt, nahm derweil hellwach die Auszeichnung "Best in Show" entgegen. "Für ihn ist es die zweite Ausstellung, und er schlägt sich super", zeigte sich Besitzerin Tanja Ossmann aus Recklinghausen zufrieden.

"Pieter Panajotas" wiederum wurde als Sibirischer Kater von zwei Richtern zum Rassesieger erklärt, wie Ina Kaiser aus Leverkusen stolz zu berichten wusste. Ihr Kater wiederum zeigte sich von der Auszeichnung ganz und gar unbeeindruckt und genoss lediglich die Extra-Krauleinheit auf Frauchens Schoß.

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