Historische Anlage Trimbornhof in Rösberg wird verkauft

Bornheim-Rösberg · Die Eigentümer des historischen Trimbornhofs im Bornheimer Ortsteil Rösberg wollen die Anlage verkaufen. Die Gründe: die Corona-Pandemie, fehlendes Personal und kaputte Technik.

 Käufer gesucht: Der Trimbornhof in Rösberg steht zum Verkauf.

Käufer gesucht: Der Trimbornhof in Rösberg steht zum Verkauf.

Foto: Matthias Kehrein

Der Trimbornhof im Bornheimer Ortsteil Rösberg soll in andere Hände kommen. Es ist eine Entscheidung, die Rolf Eckertz und seine Frau Gesine Riebesehl-Eckertz schweren Herzens getroffen haben und von der die Eigentümer der historischen Hofanlage und Betreiber des in der Region weithin bekannten Cafés nicht hundertprozentig überzeugt sind. Es kamen mehrere Faktoren zusammen, die „uns an den Rand unserer Kräfte gebracht haben. Corona, fehlendes Personal und dann die Technik, die in den vergangenen Wochen in mehreren Bereichen kaputtging. Wir können nicht mehr“, sagte die 58-jährige Gastronomin.

Eine Immobilienmaklerin, die zu Gast im Trimbornhof war, brachte einen Verkauf ins Gespräch, habe der Hof doch großes Potenzial. Mittlerweile liegen 90 Anfragen vor. Die Pläne reichen vom Handwerksbetrieb bis zu einem Mehrgenerationenhaus. „Aber wir verkaufen nicht an jeden. Der Nachfolger muss hier hineinpassen, wobei es nicht darum geht, dass es unbedingt ein Gastronomiebetrieb sein muss. Die neuen Eigentümer müssen den Hof lieben“, teilen Rolf Eckertz und Gesine Riebesehl-Eckertz.

2016 einen Traum erfüllt

Vor fünf Jahren stand der Traditionshof schon einmal vor der Schließung. Damals stoppte die Stadt Bornheim Pläne für einen Umbau der alten Scheune an der Rückseite der Hofanlage in Wohnraum. Mit dem Kauf der Anlage haben sich Eckertz und seine Frau 2016 einen Traum erfüllt und viel Arbeit, Zeit, Geld, Ideen und Herzblut in die Sanierung, technische Umstrukturierung und Einrichtung gesteckt.

Zum letzten Mal vor der Winterpause war das Café am vierten Advent geöffnet. Immer wenn das Paar dort ist, kommen Erinnerungen hoch. Ausverkaufte Konzerte sowie Hochzeits- und Geburtstagsfeiern fanden drinnen und draußen statt. Gespräche mit Stammgästen und neuen Kunden sind für Riebesehl-Eckertz ein Lebenselixier, denn „ich bin einfach gerne Gastgeberin“.

Es gibt einen Plan B

Ihr kleines Unternehmen hat sich nach der Neueröffnung 2017 innerhalb von zwei Jahren schon selbst getragen. „Dann kam Corona. Ende 2019 ging es los. Da war das Virus schon Thema bei den Gästen“, erinnert sich der Hausherr. Mit den Kosten, die während des Lockdowns weiterliefen, wäre das Paar noch klargekommen, denn es hatte einen Kuchenverkauf ab Hof aufgebaut, der gut angenommen wurde. Doch die Mitarbeiterinnen konnten nicht gehalten werden, die letzten beiden haben im November aufgehört. „Ohne Personal kann ich es nicht weiterführen. Und Mitarbeiter zu finden, ist aktuell fast nicht möglich“, so die Chefin.

Problematisch sei außerdem, kritisiert Eckertz, das Hü und Hott der politischen Aussagen zur Pandemie. Es würden Ängste geschürt, die im Geschäft unmittelbar spürbar seien. So wurden bereits für November und Dezember gebuchte Feiern kurzfristig abgesagt, „unser Kerngeschäft“, so die 58-Jährige. Als dann auch noch die Kaffee- und Spülmaschine kaputt gingen und das Glas der Kuchentheke platzte, „reichte es uns, das war einfach zu viel“, sagt Eckertz. Er wartet erst einmal ab, ob sich ein Käufer, der seinen Ansprüchen genügt und den Preis bezahlt, finden lässt. Wenn nicht, hat seine Frau auch schon einen Plan B: „Ich könnte mir eine Fortsetzung in kleinem Rahmen als Café-Büdchen mit einem anderen Gewerbe, dass dazu passt, vorstellen. Das könnte ich auch allein stemmen.“

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