Typisierungsaktion im Vereinsheim Wie der SSV Bornheim den Kampf gegen Leukämie unterstützt

Bornheim · Die Diagnose ist ein Schicksalsschlag: Leukämie. Als es ein Vereinsmitglied traf, beschloss der SSV Bornheim zu helfen. Das passiert nun – allerdings ein wenig anders als geplant. Und das ist eine gute Nachricht.

 Haben den Kampf gegen den Blutkrebs schon zweimal aufgenommen: Marc und Sandra Eisenhut. Foto: privat

Haben den Kampf gegen den Blutkrebs schon zweimal aufgenommen: Marc und Sandra Eisenhut. Foto: privat

Was sich Marc Eisenhut wünscht, abgesehen von seiner Heilung? „Er möchte noch viel von der Welt sehen und das am liebsten im eigenen Wohnwagen“, schrieb seine Frau Sandra Eisenhut an die DKMS (früher „Deutsche Knochenmarkspenderdatei“). Und natürlich wolle er mit seiner Frau alt werden und Enkelkinder aufwachsen sehen. Doch bei Eisenhut wurde Blutkrebs diagnostiziert, ein passender Stammzellenspender wurde gesucht. Und dabei konnte sich Eisenhut auf „seinen“ Verein verlassen: den SSV Bornheim, für den er früher Fußball gespielt hat.

Um Spender zu finden, hat der Verein eine Registrierungsaktion ins Rollen gebracht. Diese findet an diesem Sonntag statt – trotzdem, muss man sagen. Denn für Eisenhut hat sich schon ein Stammzellenspender gefunden. In dieser Woche erfolgte die Transplantation, die hoffentlich zu einem positiven Ergebnis führt und dem Patienten die Erfüllung seiner Wünsche näherbringt. Beim SSV Bornheim wollte man aber deshalb nicht die schon anberaumte, kostenlose Registrierungsaktion absagen. Denn es rüttelt auf, wenn Leukämie plötzlich den Bekanntenkreis trifft.

Mehrere Chemotherapien ohne Erfolg

Sandra Eisenhut ist Jugendleiterin beim SSV Bornheim und hat die Aktion angeleiert. Der Familienvater aus Alfter hatte im Februar 2022 die Diagnose erhalten. Es folgten vier Chemotherapien, Ende August galt er als krebsfrei. Aber die Leukämie kehrte zurück, am Tag vor Weihnachten gab es daran keinen Zweifel mehr. Nach einer weiteren Chemotherapie war klar: Nur eine Stammzellenspende kann Marc Eisenhut noch retten.

Deshalb nahm die Familie Kontakt mit der DKMS auf, um eine Registrierungsaktion zu organisieren, in Zusammenarbeit mit dem SSV Bornheim. Die Aktion sollte groß aufgezogen werden, die Stadt Bornheim hätte sogar die Aula der Europaschule zur Verfügung gestellt. „Das wurde alles geplant zu einer Zeit, als noch kein Spender da war“, sagt Peter Weiler, der die Aktion seitens des SSV Bornheim organisiert hat. Als dann ein Spender gefunden wurde und alles viel schneller gehen konnte als gedacht, beschloss man, die Typisierung trotzdem durchzuführen.

Diese findet nun am Sonntag zwischen 12.30 Uhr und 18.30 Uhr Vereinsheim des SSV Bornheim und der Bornheimer Vorgebirgsmusikanten, Wallrafstraße 2, statt. Die Registrierung dient dazu, das eigene Blut für eine Datenbank zu typisieren, auf die weltweit zugegriffen werden kann. Sie wird per Wangenabstrich vorgenommen.

Weiler hofft, dass sich niemand davon abschrecken lässt, dass früher in dem Fall, dass man als Spender auserkoren war, die Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen wurden. Das wird heute nur noch in besonderen Fällen einer Leukämie-Erkrankung gemacht. Die Regel ist: „Die Stammzellen werden aus dem Blut herausgewaschen“, so Weiler. Eine kleine Blutspende also, die Großes bewirken kann.

Wer sich vorab über die Registrierung als Stammzellenspender erkundigen möchte, findet Informationen dazu auf www.dkms.de.

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