Sechtemer Dorfplatz trägt den Namen von Maria und Heinrich Weiler Über alle Parteigrenzen hinweg

BORNHEIM-SECHTEM · Das Leben von Maria und Heinrich Weiler war in hohem Maße von dem Engagement für ihren Heimatort Sechtem bestimmt. So, wie sich Maria Weiler auf Kreisebene als Vizelandrätin des Rhein-Sieg-Kreises politisch einbrachte, tat es ihr Mann Heinrich als Ortsvorsteher von Sechtem.

 Kleine Feierstunde: Bei der Einweihung des Weilerplatzes waren neben Bürgermeister Wolfgang Henseler auch Vizelandrätin Notburga Kunert und Ortsvorsteher Rainer Züge dabei.

Kleine Feierstunde: Bei der Einweihung des Weilerplatzes waren neben Bürgermeister Wolfgang Henseler auch Vizelandrätin Notburga Kunert und Ortsvorsteher Rainer Züge dabei.

Foto: Roland Kohls

Im Beisein von Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler, Vizelandrätin Notburga Kunert, Sechtems Ortsvorsteher Rainer Züge sowie dessen Vorgänger Horst Braun-Schoder, zugleich Nachfolger von Heinrich Weiler, wurde der bisher nur Dorfplatz genannte Ort an der Kreuzung Berner Straße/Straßburger Straße jetzt offiziell als Weilerplatz eingeweiht.

Eine Indextafel unter dem Straßenschild erklärt den Ortsunkundigen die Bedeutung des Namens Weiler: "Maria Weiler, Vizelandrätin des Rhein-Sieg-Kreises von 1989 bis 1999 - Heinrich Servatius Weiler, Ortsvorsteher von Sechtem von 1975 bis 1992".

Die Erinnerung an den 2013 mit 89 Jahren verstorbenen Heinrich Weiler, einem "Sechtemer Urgestein", lebte während des kleinen Festaktes in vielen Anekdoten wieder auf. So muss sich Weiler sehr vehement für die Erhaltung der historischen Planierwalze eingesetzt haben, die heute auf dem Kreisel an der Eurode-Siedlung ihren Platz hat und an die Zeit der Selbstständigkeit des Ortes mit der Aufschrift "Gemeinde Sechtem" erinnert.

Die Verkehrsberuhigung an der Tränkerhofstraße, der Fahrradweg von Sechtem nach Merten und auch die Park-and-ride-Anlage am Sechtemer Bahnhof gehen auf das beharrliche Betreiben von Heinrich Weiler zurück.

"Ausdauer, Kompetenz und exzellente Vorbereitung", waren laut Braun-Schoder die Maxime von Maria Weiler. Und: "Es gab keine halben Sachen bei der Maria. Wenn, dann musste es ganz gemacht werden.

Sie wollte immer das Maximale erreichen. Abstriche kamen ja von ganz allein." Maria Weiler verstarb 2011 im Alter von 84 Jahren. Bereits 1979 wurde sie zur Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes Bornheim gewählt und 1989 zur stellvertretenden Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises und vom Kreistag zur Neubürgerbeauftragten ernannt. Sie war Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und der Konrad-Adenauer-Medaille.

"Im Stillen hat sie im Sozialen geholfen, ohne es an die große Glocke zu hängen. Sie war für viele da und hatte für alle ein offenes Ohr", blickte Horst Braun-Schoder zurück. Bürgermeister Wolfgang Henseler bedankte sich unter dem neuen Straßenschild für den im vergangenen Jahr im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt einstimmig gefassten Beschluss, den Dorfplatz den beiden Christdemokraten zu widmen.

"Es ist schön, dass der Beschluss über die Partei- und Farbengrenzen hinweg getroffen wurde, weil auch die beiden sich nicht nur für Menschen einer bestimmten ,Farbe' eingesetzt haben, sondern sie waren für alle Bürgerinnen und Bürger da".

Auch Vizelandrätin Annerose Heinze schloss sich dem Gedanken an: "Ich finde es toll, dass eine Kommune zwei Kommunalpolitiker ehrt, die ansonsten nicht so sehr im Mittelpunkt stehen." Mit der Benennung des Platzes, so Heinze, rücke das Ehepaar verdienstvoller Weise in den Mittelpunkt des Dorfes.

Ortsvorsteher Rainer Züge nutzte die Gelegenheit, im Namen der Dorfgemeinschaft zum ersten Fest auf dem neu benannten Platz einzuladen: Am Donnerstag, 30. April, wird dort ab 18.30 Uhr der Mai angesungen.

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