Krieg in der Ukraine Stadt Bornheim richtet Turnhalle für Flüchtlinge her

Bornheim · Um auf weitere Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereitet zu sein, richtet die Stadt Bornheim die Turnhalle einer Grundschule als Unterkunft her. Platz soll dort für bis zu 150 Personen sein.

 Die Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule in Bornhem-Ort wird als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet.

Die Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule in Bornhem-Ort wird als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet.

Foto: Axel Vogel

Stand Mittwoch waren in Bornheim 306 aus der Ukraine geflüchtete Menschen offiziell gemeldet. Dazu kommen, so die Schätzung der Stadtverwaltung, rund ein Dutzend Personen, die sich unregistriert in der Stadt aufhalten. Ob gemeldet oder nicht: Wie alle anderen Kommunen rechnet die Stadt mit weiteren Menschen, die kommen werden.

Um darauf vorbereitet zu sein, richtet die Stadt derzeit die Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule als Flüchtlingsunterkunft her. Das teilte Stadtsprecher Christoph Lüttgen am Donnerstag auf Anfrage des General-Anzeigers mit. „Bis Ende nächster Woche sollte die Halle bezugsfertig sein“, erläuterte er.

Ein Minimum an Privatsphäre für die Menschen aus der Ukraine

Dafür wurde der Boden bereits abgeklebt, nächste Woche soll er zusätzlich mit einem PVC-Belag versehen werden. „Es wurden Anschlüsse für Waschmaschinen und Trockner hergestellt“, so Lüttgen. Schließlich würden Betten und Sichtschutze aufgestellt, mit dem Ziel, ein Minimum an Privatsphäre zu gewährleisten.

Damit verfährt die Stadt genauso, wie sie es bereits im August 2015 getan hatte. Damals waren ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge nach Bornheim gekommen, und die Stadt hatte die Halle der Grundschule in Bornheim-Ort zur Unterbringung genutzt. „Die Halle verfügt über 900 Quadratmeter und ist für bis zu 150 Personen ausgelegt“, sagte Lüttgen weiter.

Die Betreuung der Menschen wird dem Stadtsprecher zufolge auf mehrere Schultern verteilt. „So wird sich das Team der städtischen Flüchtlingssozialarbeit ebenso um die Geflüchteten kümmern wie die Bornheimer Flüchtlingshilfe sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer“, erläuterte er. Ergänzt würden sie gegebenenfalls von Hilfsdiensten der Malteser oder Caritas.

Zelt für Mahlzeiten und Sprachkurse

Nach Ansicht der Stadt ist die Halle zur temporären Unterbringung von Menschen „geradezu optimal gelegen“. Lüttgen: „In direkter Nachbarschaft liegt das Franz-Farnschläder-Stadion. Auch das Zentrum von Bornheim-Ort und das Hallenfreizeitbad sind zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen.“ Auf dem Parkplatz sei ein Zelt in Holzbauweise errichtet worden, dort könnten die Mahlzeiten eingenommen, aber auch Sprachkurse und andere Freizeitaktivitäten angeboten werden. Die Versorgung der Menschen werde über einen Caterer gewährleistet.

Offen ist, ob noch weitere Hallen im Bornheimer Stadtgebiet zu Unterkünften umfunktioniert werden müssen. Stadtsprecher Lüttgen betonte, dass eine Halle nie für eine dauerhafte Unterbringung gedacht ist. „Insofern gehen wir davon aus, dass es nicht notwendig sein wird, weitere Hallen nutzen zu müssen. Wir können es aber auch nicht ausschließen“, sagte er weiter.

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