Programm Flächenpool NRW Ungenutztes Potenzial

BORNHEIM · In Sachen Stadtentwicklung hat Bornheim jetzt einen Schritt nach vorne getan. Einstimmig hat der Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwochabend die Teilnahme der Stadt am Programm Flächenpool NRW beschlossen.

 Auch rund um die alte Germania Brauerei in Hersel soll sich etwas tun.

Auch rund um die alte Germania Brauerei in Hersel soll sich etwas tun.

Foto: Wolfgang Henry

Zuvor war die Stadt in einer Bewerbungsphase als eine von 20 Kommunen im Land durch das NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr ausgewählt worden. Letztlich durchgeführt wird das Projekt von der Landesgesellschaft NRW.URBAN und der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW (BEG). Ziel des Programms ist es, brachliegende Flächen im innerstädtischen Bereich einer neuen Nutzung zuzuführen.

Bevor die Politik am Mittwoch ihr Votum abgab, hatte Henk Brockmeyer von der BEG das Programm den Ausschussmitgliedern vorgestellt. "Brachflächen sind ungenutztes Potenzial", sagte Brockmeyer. Durch den Flächenpool NRW sollten ungenutzte Areale oder auch Flächen, "die ihrer Qualität nicht gerecht werden", zugunsten von Wohnbau oder Gewerbeansiedlungen reaktiviert werden. Dabei würden aber keine Fördergelder für Investitionen fließen, so Brockmeyer weiter.

Vielmehr gehe es darum, mit der Kommune und dem jeweiligen Eigentümer der Fläche in einen Dialog zu treten und gemeinsam Möglichkeiten für das jeweilige Gebiet zu erörtern und die Umsetzung einer neuen Nutzung zu erwirken. Daher sei das Projekt auch in drei Phasen gegliedert: die Findungs-, die Qualifizierungs- und die Bindungsphase. Für das Projekt seien drei Jahre veranschlagt.

Wie Brockmeyer weiter ausführte, hätte das Projekt sowohl für die Eigentümer der Flächen als auch für die Kommune den Vorteil, durch den Flächenpool verlässliche und kompetente Ansprechpartner und Begleiter zu haben. Allerdings sei die Stadt durch eine Vereinbarung verpflichtet, bei der Bauentwicklung den Gebieten im Flächenpool den Vorrang vor konkurrierenden Arealen zu gewähren. Ob eine Konkurrenz tatsächlich vorliege, müsse dann aber jeweils geprüft werden, so Brockmeyer weiter.

Bornheim ist mit fünf Arealen im Flächenpool NRW an folgenden Standorten vertreten: der Bereich um die ehemalige Germania Brauerei in Hersel, der Bereich um den Bahnhof Hersel (Stadtbahnlinie 16), Gebiete am Mittelweg in Hersel, das Areal Hersel-West (nahe der L 300) sowie das Gebiet Kallenberg in Bornheim.

Laut Brockmeyer ist vor allem Kallenberg eine interessante Herausforderung, da es hier nicht nur einen, sondern viele Eigentümer gibt. Kostenlos ist das Projekt für die Stadt allerdings nicht. Während die Findungsphase zu 100 Prozent durch den Flächenpool NRW finanziert wird, muss die Stadt in der Qualifizierungsphase eine Pauschale von 9500 Euro bezahlen. Kosten für Maßnahmen nach Abschluss dieser Phase sollen einvernehmlich mit der Stadt Bornheim festgelegt werden, heißt es von den Beteiligten. Ursprünglich hatte sich Bornheim mit sechs Gebieten beim Flächenpool beworben. Nach Absprache mit der BEG wurde aber das Umfeld des Roisdorfer Bahnhofs ausgeklammert.

Nach Brockmeyers Meinung ist es für die Stadt hier sinnvoller, aufgrund anderer Förderquoten auf das Projekt Bahnflächenpool zurückzugreifen. Zugleich bemüht sich die Stadt, den Bahnhof und sein Umfeld in eine mögliche dritte Modernisierungsoffensive für Stationen in NRW zu bekommen. In diesem Zusammenhang hatte sich Bürgermeister Wolfgang Henseler an die Deutsche Bahn und den Zweckverband Nahverkehr Rheinland gewandt. Aus den Antworten geht allerdings hervor, dass eine mögliche weitere Modernisierungsoffensive noch in einer frühen Abstimmungsphase sei und daher noch keine Aussagen bezüglich Roisdorf gemacht werden könnten.

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