Hilfe für Flüchtlinge Unterkünfte in Bornheim voll

Bornheim/Alfter · Die Botschaft von Markus Schnapka zum Stand der Unterbringung von Flüchtlingen in Bornheim war unmissverständlich: "Unsere Kapazitäten sind erschöpft", teilte der Beigeordnete am Donnerstagabend den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses mit.

In Alfter sind hingegen aktuell noch 50 Plätze in der Erstaufnahmeeinrichtung frei. Der Bornheimer Beigeordnete hat sich unterdessen schriftlich an die Bezirksregierung Arnsberg gewandt, die für die Zuweisung von Flüchtlingen zuständig ist. "Ich habe gebeten, die Zuweisung für drei Wochen auszusetzen", sagte Schnapka. Seinen Angaben zufolge leben aktuell 657 Flüchtlinge in Bornheim, inklusive der Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule. Alle regulären Unterkunftsmöglichkeiten seien überbelegt.

Bezirksregierung: Drei Wochen sind unrealistisch

So sind laut Schnapka etwa in der angemieteten Erntehelferunterkunft 164 statt der geplanten 150 Menschen untergebracht. "Weitere Maßnahmen zur Unterbringung sind in vollem Gang, aber noch nicht abgeschlossen", sagte er. Es gebe Planungen, zu denen er sich noch nicht äußern wolle. Gegebenenfalls werde die Verwaltung aber mit Dringlichkeitsentscheidungen auf die Politik zukommen.

Auf GA-Anfrage konnte ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg den Eingang des Schreibens aus Bornheim noch nicht bestätigen. Ungeachtet dessen sei die gewünschte Zeitspanne von drei Wochen "sehr unrealistisch", sagte er. Es fänden bei solchen Anfragen aber immer Einzelfallprüfungen statt. Generell könne eine Kommune durch einen zeitweiligen Stopp der Zuweisungen keine Senkung der festgelegten Quoten erwirken, hieß es von der Bezirksregierung weiter. Das bedeute, dass auch die Flüchtlinge, die in der Zeit einer Zuweisungspause in die jeweilige Kommune hätten kommen sollen, noch kommen werden - eben nur zu einem späteren Zeitpunkt.

Rund 100 Flüchtlinge sind im Alfterer Schloss angekommen

Die Gemeinde Alfter erhält zurzeit keine Regelzuweisungen an Asylbewerbern. Wie lange ihr diese Pause gewährt wird, weiß die Verwaltung laut Sozialamtsleiter Markus Jüris allerdings nicht. 350 Flüchtlinge hat Alfter bereits aufgenommen. Zusätzlich hat die Gemeinde eine Erstaufnahmestelle des Landes im Schloss eingerichtet. Dort sind nach Auskunft von Jüris am Donnerstag zwischen 18.30 und 19.30 Uhr die ersten rund 100 Flüchtlinge in zwei Bussen angekommen.

Ab Montag hatte Alfter sich auf die Ankunft von Zufluchtsuchenden eingestellt. 50 Plätze sind nun im Schloss noch frei, die auch noch belegt werden sollen, so Jüris. Wann das geschieht, wisse die Gemeinde aber ebenfalls noch nicht.

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