Aktion „Hersel stellt sich quer“ Ursulinen setzen in Hersel Zeichen gegen Rassismus

Bornheim-Hersel · Die Realschülerinnen und Gymnasiastinnen der Herseler Ursulinenschule reagieren auf die fremdenfeindlichen Vorfälle in Chemnitz und setzen ein Zeichen für Weltoffenheit.

 Auf dem Schulhof formen die Schülerinnen einen Kreis mit diagonalem Balken.

Auf dem Schulhof formen die Schülerinnen einen Kreis mit diagonalem Balken.

Foto: Matthias Kehrein

Mit der Aktion „Hersel stellt sich quer“ haben sich Realschülerinnen und Gymnasiastinnen der Ursulinenschule Hersel für Toleranz und Weltoffenheit starkgemacht. „Die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz haben viele Schülerinnen sehr betroffen gemacht“, berichtete Schülersprecherin Hannah Stebner. „Deshalb ist es uns wichtig, unsere Haltung zu diesem Thema zum Ausdruck zu bringen. Wir wollen keine schweigende Mehrheit in Bezug auf die Vorkommnisse in Chemnitz sein.“

Auf Initiative der Schülervertretungen (SV) beider Schulen setzten die Mädchen auf dem Schulhof ihr Statement gegen Fremdenhass und Gewalt mit einem starken Bild in Szene. Ein Kreis mit diagonalem Balken, das die Schülerinnen formten, erteilt symbolisch jeder Form von Gewalt und Intoleranz eine Absage.

„Wir zeigen klare Kante gegen Rassismus, Fremdenhass und gegen jegliche Gewalt an Menschen anderer Herkunft, anderem Aussehen und gegen den Versuch, Hass auf den Straßen zu verbreiten“, erklärten die Initiatorinnen Hannah Stebner, Lilli Raddatz und Isabella Wermke.

Schülervertretungen gaben den Anstoß

Vorbild für die Schülerinnen waren zahlreiche Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit, die derzeit bundesweit unter dem Motto „Wir sind mehr“ stattfinden.

Selbstverständlich musste das Vorhaben gut geplant und mit der Schulleitung abgesprochen werden. Alle Schülerinnen wurden im Vorfeld über die Aktion und deren Hintergrund informiert. „Natürlich konnte jedes Mädchen selbst entscheiden, ob es sich beteiligen wollte oder nicht“, betonte Lilli Raddatz. Einige hätten sich bewusst dagegen entschieden. Dennoch zeigten sich die Schülersprecherinnen mit der Resonanz sehr zufrieden.

Wichtig sei ihnen vor allem das Wir-Gefühl. „Es ist gut zu wissen, dass man eine Stimme hat, etwas bewirken kann.“ Im Politik-, Geschichts- oder Deutschunterricht wurden die Ereignisse von Chemnitz aufgegriffen und diskutiert, berichtete SV-Verbindungslehrerin Anne Fuchs. Sie freute sich über den Einsatz der Schülervertretung. „Im geschützten Raum Schule können die Mädchen die Erfahrung machen, sich klar zu positionieren. Das sensibilisiert sie vielleicht für Situationen, die ihnen im Alltag begegnen.“

Auch wenn die Aktion recht still über die Bühne ging, sind die Schülersprecherinnen überzeugt, ein Ausrufezeichen gegen Rassismus und Intoleranz gesetzt zu haben. „Wir stehen für Weltoffenheit und Integration statt Ausgrenzung. Jeder von uns sollte Respekt und Toleranz, Akzeptanz und Anerkennung gegenüber Menschen anderer Kulturen oder anderer Herkunft zeigen.“

Gleiches gelte aber auch für die in Deutschland geltenden Normen und Werte, die von allen, die hier leben, befolgt werden sollten.

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