Ursulinen-Realschule in Hersel Volle Turnhalle zum 50. Geburtstag

BORNHEIM-HERSEL · Im Club der 50-Jährigen befindet sich die Realschule der Erzbischöflichen Ursulinenschule in Hersel in guter Gesellschaft. Denn zu den Mitgliedern gehören laut Festredner Stefan Koch, Abteilungsleiter "Katholische Schulen in freier Trägerschaft" des Erzbistums Köln, in diesem Jahr nicht nur die Schule, sondern auch Prominente wie Til Schweiger, Doris Schröder-Köpf und Brad Pitt.

 Zum Festakt kamen unter anderem die ehemalige Rektorin Lucia Schäckel (3.v.l.), der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Hönig (rechts) und der Schulleiter Frank Wasser (3.v.r.h.).

Zum Festakt kamen unter anderem die ehemalige Rektorin Lucia Schäckel (3.v.l.), der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Hönig (rechts) und der Schulleiter Frank Wasser (3.v.r.h.).

Foto: Henry

Aber auch Zeitgeschichte jährt sich zum 50. Mal, wie etwa John F. Kennedys Berlin-Rede und die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages. Koch erinnerte außerdem an die Anfänge der Schule, die mit einer Handvoll Schülerinnen startete. Heute besuchen etwa 370 Mädchen die Schulform.

Nicht nur diesen Wandel, sondern auch den Wandel der Lehrinhalte zeigten die Mädchen in einem Sketch. So habe sich das Fach "Lebenskunde" damals mit Fragen des sittsamen Verhaltens und der bescheidenen Kleidung beschäftigte. Heute bestimmen Fragen nach der Anzahl der Likes in sozialen Netzwerken und die Jagd nach dem Germanys-next-Topmodel-Titel den Alltag.

Die 50 Jahre Unterschied zeigten sie auch durch einen Klamotten-Wechsel. Zu dem Tom-Jones-Lied "You can leave your hat on" rissen sich die fünf Mädchen die Petticoats vom Körper und gingen in kurzen Hosen und Shirt tanzend zurück auf ihre Plätze. Auch ein eindeutiges Zeichen an all jene Kritiker, die behaupten, dass Mädchenschulen doch längst veraltet seien.

Genauso flott ging der Festakt, der eigentlich mehr einem Varieté glich, weiter und offenbarte ein kleines Skandälchen. Bei einer Modenschau, die die Stile der fünf Dekaden zeigte, kam eine Schülerin nur in Hotpants und knappen Oberteil auf den Laufsteg. Grund genug für Schulleiter Frank Wasser, dem Mädchen ein Polo-Hemd auf die Bühne zu reichen.

Zuerst winkte die Schülerin noch ab, doch beugte sie sich wenig später dem Wunsch des Pädagogen, zog das Hemd über und knotete es auf Hüfthöhe: die Beine frei, der Bauch bedeckt. Das Publikum nahm's mit Humor, lachte und klatsche den Takt der Musik mit. Die hatten die Organisatoren ebenfalls auf die Mode abgestimmt. So schallte durch die Halle Stücke wie "These boots are made for walking", "Stayin' alive", "Life is life", "Mambo Number Five"und "Verdammt ich lieb' dich".

Unter den Zuschauern war auch Barbara Roggenkamp. Sie kam 1966 als Schülerin nach Hersel und arbeitet heute an der Realschule als Erdkunde- und Sportlehrerin. Auf die Frage, ob sich in den vergangenen 50 Jahren denn etwas geändert habe, musste die 54-Jährige kurz nachdenken. "Wir müssen mehr auf private Probleme eingehen", sagte Roggenkamp. Aber die Schule habe schon immer eine sehr enge Beziehung zu ihren Schülern gepflegt. Deshalb sei sie damals und heute immer gerne in die alten Gemäuer gegangen.

Auch zukünftig soll der Realschulzweig erhalten bleiben. "Die Realschule hier hat Zukunft und der Träger steht voll hinter der Schulform", sagte Schulleiter Wasser gegenüber dem GA. "Die Realschule und das Gymnasium ergänzen sich seit 50 Jahren wunderbar."

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