100 Jahre Kita Waldorf Von der "Kleinkinderbewahrschule" zur modernen Einrichtung
BORNHEIM-WALDORF · Wie war Kindergarten vor 100 Jahren? "Kleinkinderbewahrschule" hieß die Einrichtung, die am 19. Juli 1913 in Waldorf gegründet wurde, und alte Fotos geben einen Eindruck davon, wie es dort zuging: Brave Kinder, fürs Bild feingemacht, sind darauf mit einer Nonne zu sehen. Weniger förmlich, mit einem fröhlichen Fest, will der heutige katholische Kindergarten Sankt Michael am kommenden Wochenende das Jubiläum feiern.
Der Kindergarten blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück, in der er zwei Weltkriege zu überstehen hatte. Vor seiner Gründung 1913 hatte Pfarrer Ippendorf den Bau eines Jugendheims in Angriff genommen, um den Vereinen und der örtlichen Jugend eine Bleibe zur Verfügung zu stellen.
Es wurde ein Raum für Versammlungen, aber auch zum Spielen und zum Lernen. Erste Betreuerin der "Kleinkinderbewahrschule" war Schwester Helene, Ordensfrau aus dem Franziskanerkloster in Merten. Ein Jahr später bewegte Pfarrer Ippendorf die Franziskanerinnen der Stadt Olpe zu einer Niederlassung in Waldorf. Nachdem am 14. Dezember 1914 das Sankt-Josef-Kloster im selben Gebäude untergebracht worden war, betreuten auch die Schwestern Suitberta Helena, Mellita und Othildis die Kinder.
Zudem wurden eine Nähschule und eine Krankenpflegestation eingerichtet. Bis 1969 blieben die Nonnen dem Kindergarten erhalten. Noch heute ist das äußerlich unveränderte Gebäude Standort des Kindergartens. 50 Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren sind dort in zwei Gruppen untergebracht. Auch ein Umbau für Kinder unter drei Jahren ist geplant.
