Vor-Tour der Hoffnung Olympioniken und Weltmeister radeln für den guten Zweck durch Bornheim

Bornheim · Die „Vor-Tour der Hoffnung“ führte nach einer zweijährigen Corona-Pause wieder durch Bornheim. Auch an dieser Station konnten sich die mehr als 100 Radfahrer über einige Spenden freuen.

 Einfahrt nach Bornheim: Die Teilnehmer der „Vor-Tour der Hoffnung“ auf ihrem Weg zum Peter-Fryns-Platz.

Einfahrt nach Bornheim: Die Teilnehmer der „Vor-Tour der Hoffnung“ auf ihrem Weg zum Peter-Fryns-Platz.

Foto: Matthias Kehrein

Kräftiger Applaus brandete auf dem Bornheimer Peter-Fryns-Platz auf, als am Montag mehr als 100 Radler der „Vor-Tour der Hoffnung“ mit großer Geschwindigkeit vor der Polizei zum Stehen kamen. Die Vorgebirgsstadt war die erste Station am zweiten Tag der insgesamt drei Tage dauernden Benefizveranstaltung.

Dort kamen die Radfahrer auf ihrem Weg nach Bonn und anschließend nach Rheinland-Pfalz vorbei. Insgesamt ist die 25. Fahrt im 27. Jahr des Bestehens - zwei Coronajahre einberechnet. Und so freuten sich die Bornheimer, dass sie als Gastgeber gerade bei der Jubiläumsveranstaltung wieder Teil der Tour sein konnten.

9000 Euro aus Bornheim

An einige Ständen konnten sich die Teilnehmer mit Getränken und Obst versorgen. Und zur Motivation sang der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Marie-Susann Rothschild den Vor-Tour Song „Alle Kinder dieser Welt“ von Chris Bennett. „Mit dieser Fahrradtour senden Sie eine positive Botschaft an alle kranken Kinder und deren Familien.

Sie machen Mut und zeigen, dass betroffene Familien nicht allein dastehen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass in Bornheim Spenden reinkommen. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Gesellschaft nur durch ein gelebtes Miteinander, durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung funktionieren kann“, sagte Bürgermeister Christoph Becker.

Er war stolz, dem Ideengeber und Organisator der Benefiztour, Jürgen Grünwald , einen Spendenscheck von Bornheimer Vereinen, Schiedsrichtern und Gewerbetreibenden in Höhe von mehr als 9000 Euro zu überreichen.

1996 fuhr Grünwald, damals Verkehrsdirektor der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, mit seinem Freund Gregor Waldorf mit Rennrädern zum Start der Tour der Hoffnung nach Gießen, um dort einen Scheck zu überreichen. Das war die Geburtsstunde der Aktion „Vor-Tour“. Sie ist eine von unzähligen Aktionen, die der „Tour der Hoffnung“ zuarbeiten, um so krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern konkrete Hilfen zu finanzieren. In den nun 39 Jahren der „Tour der Hoffnung“ wurden so mehr als 40 Millionen Euro verteilt.

Spenden ins Glücksschweinchen

In diesem Jahr öffnete beispielsweise der Musikverein Bornheim 1967 die Vereinsschatulle. „Es ist eine gute Aktion für krebskranke Kinder. Da wollten wir unbedingt mitmachen“, erklärte dessen Vorsitzende Corinna Fuhs. Einen Umschlag seiner Partei UWF/Forum hatte auch der Kommunalpolitiker und Kardorfs Ortsvorsteher Gottfried Düx im Gepäck dabei. SWR Moderator Martin Seidler, seit fünf Jahren im Vorstand des Benefizvereins dabei, ließ das „Glücksschweinchen, die rote Sau“ rumgehen, um hier und da noch einen spontanen Euro zu ergattern.

Olympiasieger und Weltmeister nehmen teil

Die Vor-Tour ist eine der größten Rad-Wohltätigkeitsaktionen Deutschlands. Für manche ist Mitmachen eine Herzensangelegenheit, wie zum Bespiel Gideon Necker aus dem Westerwald. „Mein Kind hatte vor Jahren Leukämie. Da haben wir selbst von der Aktion profitiert.“ Andere Teilnehmer wollen mit ihrer Leidenschaft für den Radsport etwas Gutes tun.

Dabei waren auch namhafte Sportler wie Hans Lutz, ehemaliger deutscher Radrennfahrer, Olympiasieger und viermaliger Weltmeister, Hans Peter Durst, ehemaliger Paracycler sowie zweimaliger Goldmedaillengewinner bei den Paralympics in Rio de Janeiro, oder Eberhard Gienger, ehemaliger Kunstturner und Bronzemedaillensieger am Reck bei den Sommerspielen 1976.

Sich Zeit genommen hatte außerdem Fabian Kirsch, Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. Für ihn stand von Anfang fest, dass „die Politik für die Zeit Pause machen muss, wenn es Wichtigeres gibt“.

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