„Es muss dampfen und zischen“ Walberberg feiert auf der Pfingstkirmes

Bornheim-Walberberg · Seit zehn Jahren organisieren die Schlepper-Freunde Walberberg passend zur Pfingstkirmes das Oldtimer-Treffen. Dazu gehört auch die Rundfahrt „Monte Walburgis“. Am Sonntag, 20. Mai, ist es wieder soweit.

Zwei Buden und ein paar versprengte Besucher waren im Jahr 2008 von der traditionsreichen Walberberger Kirmes übriggeblieben. Diese traurige Entwicklung wollte der damalige Ortsvorsteher Engelbert Wirtz stoppen. Seine Idee, mit historischen Landmaschinen wieder mehr Menschen auf den Dorfplatz zu locken, erwies sich als Volltreffer. Seit nunmehr zehn Jahren sorgen die Walberberger Schlepper-Freunde dafür, dass die Ortskirmes im wahrsten Sinne des Wortes wieder brummt.

Wie gut das Konzept bereits beim ersten Versuch im Jahr 2009 funktionierte, überraschte die Schlepper-Freunde um ihren Vorsitzenden Werner Kannen selbst. Dieser hatte durch seine berufliche Tätigkeit als Meister in der Entwicklung für Landmaschinen bei der Firma Deutz seine Kontakte zu anderen Oldtimer-Clubs spielen lassen – und viele Aussteller folgten der Einladung. Bei der damaligen Pfingstkirmes säumten 180 Fahrzeuge und weit mehr als 2000 Besucher die Straßen.

„Wir konnten überhaupt nicht einschätzen, wie die Resonanz sein würde“, erklärt Kannen. Dementsprechend schnell war das vorbereitete Kuchenbuffet leer gefegt, und auch die Gaststätten waren nicht auf die Menschenmengen vorbereitet. Dies passierte den Organisatoren kein zweites Mal: Inzwischen ist das Oldtimertreffen zur Walberberger Pfingstkirmes weit über Bornheim hinaus bekannt. Die durchschnittlich 300 Aussteller und 4000 Gäste kommen aus dem gesamten Köln-Bonner Raum. Zur guten Tradition geworden ist die Rundfahrt „Monte Walburgis“, bei der ein mehrere Hundert Meter langer, knatternder und dampfender Lindwurm durch das Unterdorf rollt und jede Menge Schaulustige auf die Straße lockt.

Kinder können eine Runde auf dem Traktor drehen

Bei der zehnten Auflage am kommenden Sonntag, 20. Mai, können Mädchen und Jungen zugunsten der Kinderkrebshilfe Bonn auch selbst eine Runde auf dem Traktor und einer Kutsche drehen. Ab 16 Uhr sorgt der Mertener Sänger Willi Wilden für Stimmung. Auch einige Vorführungen stehen auf dem Programm: So wird ab 11 Uhr eine Stiftendreschmaschine von 1880 stündlich im Betrieb gezeigt. Und ab 11.30 Uhr ist eine Kreissäge mit Verdampfermotor aus dem Jahr 1928 zu bewundern. „Es muss dampfen und zischen“, weiß der zweite Vorsitzende Frank Roitzheim aus Erfahrung.

Apropos Erfahrung: Manchmal ist bei der Präsentation der historischen Maschinen ein wenig „Kreativität“ gefragt. „Im Jahr 2011 sollte mit der Dreschmaschine Getreide gedroschen werden“, blickt Kannen zurück. Bereits im Herbst besorgten die Schlepperfreunde deshalb bei einem Landwirt Weizen und lagerten die Bündel im Vereinsheim an der Hohlgasse. „Darüber freuten sich besonders die Mäuse“, sagt Kannen und lacht. Die Nager holten sich die Körner, so dass zu Pfingsten nur noch die leeren Ähren übrig waren. „Wir haben die Maschine trotzdem Weizen dreschen lassen. Zusätzlich haben wir lose Körner in die Maschine gegeben, damit unten etwas rauskam – dass es Gerstenkörner waren, ist niemandem aufgefallen.“

Zum zehnjährigen Bestehen haben die Schlepper-Freunde, die 15 Mitglieder zählen, einen großen Wunsch: Nachwuchs, der gerne schraubt, fachsimpelt und auch mal mit anpackt. Interessenten können sich beim Vorsitzenden Werner Kannen unter 0171/4 34 13 57 oder per E-Mail an werner-kannen@t-online.de melden.

Das 10. Oldtimer-Treffen der Schlepper-Freunde rund um den Walberberger Dorfplatz beginnt am Samstag, 20. Mai, um 10.30 Uhr zusammen mit der Pfingstkirmes.

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