Haltestellen der Linie 16 Warten auf die Barrierefreiheit

BORNHEIM/WESSELING · Die Menschen in Wesseling wird das sicherlich freuen: Wie die Stadt mitteilte, werden die Haltestellen der Linie 16 auf dem Gebiet der Kommune in den kommenden Monaten modernisiert.

 Fahrgäste steigen in Hersel in eine Bahn der Linie 16 ein. Auf den barrierefreien Ausbau dieser und der Stationen in Uedorf und Widdig müssen die Menschen weiter warten.

Fahrgäste steigen in Hersel in eine Bahn der Linie 16 ein. Auf den barrierefreien Ausbau dieser und der Stationen in Uedorf und Widdig müssen die Menschen weiter warten.

Foto: Wolfgang Henry

Eine entsprechende Vereinbarung habe die Stadt mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) unterzeichnet. Neben der Installation einer neuen Beleuchtung sowie von Kameras und Fahrgastinformationssystemen gehört die Barrierefreiheit zum Ausbauprogramm.

"Dass die Maßnahmen notwendig sind, darüber bestand sowohl bei der HGK als auch bei der Stadt seit langem keinen Zweifel", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Und weiter: "Immer wieder hatten viele Benutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs besonders darüber geklagt, dass die Bahnsteige für Menschen mit bestimmten Behinderungen kaum oder sogar überhaupt nicht nutzbar seien." Solche Aussagen würden die Menschen in Hersel, Uedorf und Widdig mit Sicherheit auch unterschreiben. Schon seit Jahren fordern die Bewohner der Bornheimer Rheinorte, dass die Bahnsteige ihrer Haltestellen barrierefrei werden. Dass bisher nichts passiert ist, hat mit der Bedeutung der Gleise zu tun.

Die Bornheimer Haltestellen der Linie 16 liegen in einem sogenannten Mischverkehrsabschnitt, der nicht nur von der Stadtbahn, sondern theoretisch auch von Güterzügen befahren werden kann. Diese sind auf der Strecke aber lange nicht mehr gefahren. Auch der dazugehörige Bahnhof Bendenfeld im Bonner Stadtteil Dransdorf verfällt. Solange Güterverkehr auf der Strecke jedoch theoretisch möglich ist, können die Haltestellen nicht auf die barrierefreie Höhe von 90 Zentimetern ausgebaut werden, da die Güterzüge sie dann nicht mehr passieren könnten.

Anders sieht es in Wesseling aus, wo nach HGK-Angaben Ausweichgleise für möglichen Güterverkehr vorhanden seien. Aus Sicht der HGK, der das Netz gehört, könnte das Thema Güterverkehr abgeschlossen und die Gleise dafür stillgelegt werden. Hier kommt allerdings die Stadt Bonn ins Spiel, die gegen eine Stilllegung ist. Laut Marc Hoffmann, stellvertretender Pressesprecher der Stadt, würde man die Strecken gerne "teilweise für die Straßen- beziehungsweise Stadtbahn zwischen Tannenbusch, Buschdorf und Auerberg mittel- bis langfristig nutzen".

Dies sei im Verkehrsentwicklungsplan dokumentiert. "Außerdem stellen die Strecken eine Option für den Güterverkehr innerhalb der Stadt Bonn dar", so Hoffmann weiter. Im März sei die Verwaltung durch den Hauptausschuss beauftragt worden, "die Suche nach Nutzungen für die Schieneninfrastruktur im Güterbereich zu intensivieren". Ebenso sollten die Vorstellungen für eine Verlängerung der Stadtbahn konkretisiert werden.

"Mit der Stadt Bonn laufen weiterhin Gespräche über die Zukunft der beiden Güterverkehrsstrecken und den Bahnhof Bendenfeld", sagt HGK-Pressesprecher Michael Fuchs. "Die HGK hat bislang nur ein vorgeschaltetes Verfahren zur Stilllegung der Güterverkehrsstrecken zwischen Hersel und Bonn-Buschdorf sowie Hersel und Bonn-Bendenfeld betrieben.

Ein endgültiger Antrag auf Stilllegung wurde bisher nicht gestellt." Bis zu einer endgültigen Stilllegung haben Investoren Zeit, ihr Interesse zu bekunden. Für die Benutzer der Haltestellen in Hersel, Uedorf und Widdig heißt das, dass sie weiter auf den barrierefreien Ausbau warten müssen.

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