Eisenbahnverkehr in Bornheim Haltausfälle der RB26 in Roisdorf sorgen für Ärger

Bornheim-Roisdorf · Ab Dezember bremsen Fernzüge dreimal am Tag Nahverkehrsverbindungen aus. Politiker aus Alfter und Bornheim wollen das nicht hinnehmen.

 Dreimal täglich fahren ab Mitte Dezember Züge der RB26 in Richtung Köln ohne Halt durch Roisdorf.

Dreimal täglich fahren ab Mitte Dezember Züge der RB26 in Richtung Köln ohne Halt durch Roisdorf.

Foto: Roland Kohls

Dreimal am Tag werden Reisende am Roisdorfer Bahnhof ab Mitte Dezember Züge an sich vorbeirauschen sehen, die dort eigentlich halten sollten. Wie berichtet, liegt das am Eisenbahnunternehmen Flixtrain. Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember lässt das Unternehmen zwischen Frankfurt und Köln Fernverkehrszüge auf der linken Rheinstrecke über Koblenz und Bonn fahren – weswegen die RB 26 dreimal den Kürzeren zieht. Und das begleitet von harscher Kritik des CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß aus Alfter und Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD).

In einer gemeinsamen Pressemitteilung untermauern sie ihre Absage an Angebotseinschränkungen im Nahverkehr. Stattdessen fordern sie nachdrücklich ein bedarfsgerechtes Angebot für die Bornheimer Bahnhöfe: „Gerade wegen der Klimaveränderungen besteht weitestgehend Konsens, dass der Verkehr auf der Schiene gefördert werden soll, etwa durch eine Senkung der Umsatzsteuer“, heißt es in der Erklärung, und: „Jede Verschlechterung eines absolut notwendigen Mindestangebots ist daher kontraproduktiv.“

Das Problem ist, dass auf Strecken logischerweise nicht unendlich viele Zeitkorridore für Züge vorhanden sind. Aus diesem Grund geraten die Flixtrain-Züge zu drei Zeiten in einen sogenannten Trassenkonflikt mit der RB 26. Deswegen müssen die Nahverkehrszüge auf der Fahrt von Mainz nach Köln die Fernzüge in Bad Godesberg überholen lassen. Die dort wartenden Züge der RB 26 werden den Zeitverlust ausgleichen, indem sie anschließend Roisdorf und Hürth-Kalscheuren ohne Halt passieren. Konkret davon betroffen sind die Fahrten, die planmäßig um 11.02 Uhr, 15.02 Uhr und 19.02 Uhr am Kölner Hauptbahnhof ankommen.

Ermöglicht wird dies durch das geltende Recht. Nach Erläuterungen von Henseler und Krauß werden – gemäß der Bestimmung des Eisenbahnregulierungsgesetzes – bei gleichmäßiger Bewertung von Vertaktung und Netzgebundenheit die Trassenerlöse beider Verkehre gegenübergestellt. Der Verkehr mit dem höheren Regelentgelt erhalte den Zuschlag, heißt es weiter – in diesem Fall Flixtrain, weil das Unternehmen eine längere Strecke bedient.

Wie Krauß und Henseler erklären, sei die Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Bonn die nachfragestärkste Regionalbahnverbindung im Gebiet des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR). Aufgrund der Überlastung, aber auch wegen umfangreicher Bauarbeiten kommt es regelmäßig zu Verspätungen oder gar Zugausfällen. „Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, müssen wir dringend die Infrastruktur ausbauen und zusätzliche Züge einsetzen, anstatt Angebote zu streichen“, teilen Krauß und Henseler weiter mit. Zudem sei es völlig unverständlich, dass ein langjährig bestehendes Angebot keinen Bestandsschutz habe.

Der Roisdorfer Bahnhof sei „das Zentrum der Mobilität im Süden der Stadt Bornheim und zurzeit ein vordringliches Thema der Mobilitätsplanung“, heißt es in der Presseerklärung weiter. Durch die beabsichtigten Taktausdünnungen würden die Planungen der Stadt Bornheim konterkariert, die Station zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt zu entwickeln.

Daher fordern die beiden Politiker, alternative Möglichkeiten für die RB 26 zu prüfen, etwa andere Fahrzeiten.

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