Integration in Bornheim Wie die Integration von Flüchtlingen gelingt

Bornheim-Widdig · Flüchtlingshelfer beraten im Pfarrsaal über die weiteren Schritte. Forderung nach mehr Sprachkursen für die Asylbewerber.

 Ortsvorsteher Konrad Velten stand im März auf dem Dorfplatz in Widdig.

Ortsvorsteher Konrad Velten stand im März auf dem Dorfplatz in Widdig.

Foto: Axel Vogel

Eine schnellere Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse, mehr Sprachkurse mit qualifizierten Lehrern, mehr Kita-Plätze und mehr Erzieher: die Wunschliste der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuer für eine verbesserte Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist lang.

Thema des Abends beim Forum des ökumenischen Arbeitskreises Hersel im Widdiger Pfarrsaal waren die Rahmenbedingungen einer gelungenen Integration, der Austausch von Kultur, der zugleich mit Ängsten behaftet sei. Beim Thema Migranten gehe es nicht nur um eine Integration in Deutschland, sondern „man muss auch die Frage nach den Ursachen stellen. Heute flüchten viele Afrikaner, eine Folge von Landgrabbing.

Millionen Hektar Land in Afrika haben westliche Unternehmen gepachtet oder gekauft. Den Kleinbauern fehlt die Lebensgrundlage“, hob Rainer Mewis-Körner vom ökumenischen Arbeitskreis hervor. Mehr Kommunikation, auch im non-verbalen Bereich, zwischen Deutschen und Migranten sowie mehr Interesse für die Bedürfnisse der Flüchtlinge forderte Referentin Julia Mok-Russo, Mitarbeiterin eines interkulturellem Beratungs- und Trainingsunternehmens in Bornheim.Es brauche Zeit bis die Flüchtlinge ihre Wertvorstellungen denen in Deutschland anpassen könnten.

„Die Betreuer sollten langfristig Geduld aufbringen. Für diese Arbeit braucht man Ziele, die klar verfolgt werden. Dabei ist eine reflektierte Selbsterkenntnis wichtig“, machte die Couchin deutlich. Einig waren sich die rund 30 Interessierten und Flüchtlingsbetreuer über die positiven Erfahrungen aus dem Begegnungscafé, in das auch viele Widdiger kommen, „so dass wir Dorfgemeinschaft auch einmal anders erleben“, freute sich Mewis-Körner. Begeistert erzählte eine Teilnehmerin über die Beteiligung der Flüchtlinge am Pfarrfest, zu dem sie Speisen aus ihren Heimatländern beigesteuert hatten und deren Büfett als erstes leer gefegt war.

Kritische Worte fand Mewis-Körner allerdings für die Bundesregierung und die Bornheimer Verwaltung. „Wir brauchen mehr Mittel des Bundes für Sprachkurse und für die Integration von Kindern in den Tageseinrichtungen. Außerdem sollte die Verwaltung mehr Bereitschaft signalisieren, die Probleme der Ehrenamtlichen wahrzunehmen“. Denn „viele Flüchtlinge werden bei uns bleiben“, so Mewis-Körner.

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