Tipps zur Sicherung von Haus und Wohnung Winterzeit ist Einbruchzeit

Bornheim · Die Polizei informiert auf Einladung des Verbandes Haus und Grund Bonn/Rhein-Sieg in der Bornheimer Kaiserhalle. Besonders wirksam ist eine Pilzkopfverriegelung der Fenster.

 In 80 Prozent der Fälle gelingen Einbrüche laut Polizei durch das Aufhebeln der Fenster.

In 80 Prozent der Fälle gelingen Einbrüche laut Polizei durch das Aufhebeln der Fenster.

Foto: picture alliance / Frank Rumpenh

Gekippte Fenster, unverschlossene Hoftüren, eine hohe Bepflanzung rund ums Haus: Zu sorglose Sicherheitsmaßnahmen in Häusern und Wohnungen verleiten Diebe regelrecht zum Einbruch. Allein in Bornheim stieg die Anzahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr laut Statistik der Polizei Bonn auf 210 (2015: 145). Grund für diesen Anstieg war die Einbruchsserie eines Einzeltäters in Hersel, der in einer Nacht 41 Einbrüche verübt hat. Davon machte er in zwei Fällen Beute.

Nicht überraschend also, dass das Interesse der Bornheimer an dem Informationsabend des Hauseigentümerverbandes Haus und Grund Bonn/Rhein-Sieg in der Kaiserhalle groß war. Tipps gab dabei Hermann-Josef Borjans, zuständig für Einbruchsprävention und Opferschutz beim Bund Deutscher Kriminalbeamten. Und er sparte auch nicht mit Zahlen.

Demnach ereigneten sich 2012 bundesweit rund 144.000 Einbrüche mit einem Schadensvolumen von rund 600 Millionen Euro. Alle zwei Minuten erfolgte ein Einbruch. Borjans: „Das Schlimmste für die Opfer ist aber das Eindringen in die Privatsphäre.“

Bei einem Drittel der Einbrüche bleibe es beim Versuch, „da sich die Leute heute besser schützen“, erklärte er. Die vollzogenen Einbrüche erfolgten laut Borjans in 78,8 Prozent der Fälle durch Aufhebeln der Türen, in 80 Prozent der Fälle gelinge der Einbruch durch das Aufhebeln der Fenster, bei 8,6 Prozent seien die Fenster bloß gekippt gewesen. Daher sei eine Grundsicherung von Haus und Hof ein Muss.

Türspione und Gegensprechanlagen

So könnten Besitzer in ihrer Immobilie unter anderem eine Pilzkopfsicherung anbringen lassen. Hierbei werden sogenannte Pilzkopfzapfen rund um den Fensterflügel im Fensterbeschlag angeordnet, die sich beim Verriegeln mit Schließblechen verkrallen, die im Fensterrahmen oder noch besser im Mauerwerk stabil verschraubt sein sollten.

Auch Türspione, Gegensprechanlagen und elektronische Sicherungen würden das Eindringen von Langfingern erschweren. Zwingend erforderlich sei die Beleuchtung des Hauses. Garten- und Hoftüren sollten mit Schlössern gesichert und Zäune und Mauern rund um das Grundstück so strukturiert sein, dass sie „nicht als Kletterhilfe dienen können“, betonte der Kriminalbeamte.

Wichtig sei auch eine Nachbarschaft, die „im Auge hat, wer in der Straße wohnt“. Bei Haustüren sollte man darauf achten, dass sie sich von innen nach außen und nicht umgekehrt öffnen lassen.

Für das laufende Jahr stellte die Polizei Bonn bei Wohnungseinbrüchen bisher einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2016 fest, auch „wenn wir vergangene Woche in Bornheim einen Anstieg verzeichnet haben. Das hängt aber mit der dunklen Jahreszeit und der damit verbundenen Tatgelegenheit zusammen“, erklärte Simon Rott von der Pressestelle der Bonner Polizei.

Borjans nutzte die Gelegenheit, sein Publikum auch vor anderen Delikten zu warnen. Gauner würden immer noch gerne den „Enkeltrick“ (ein Anrufer gibt sich besonders bei Senioren als lange verschollener Enkel aus, um Geld oder Schmuck zu erbeuten) und seit Neuestem auch den Polizei-Trick (Anrufer gibt sich als Polizist aus, um Wertsachen zu ergaunern) nutzen.

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