Schulentwicklung Zu wenige Klassenräume in Bornheimer Grundschulen

Bornheim · Aufgrund des steigenden Bedarfs müssen die Bornheimer Grundschulen dringend erweitert werden. So soll die Johann-Wallraf-Schule einen vollständigen Dachausbau erhalten.

 Bis die neuen Gebäude fertig sind, werden die Schüler wohl provisorisch in Containern untergebracht. Die Finanzmittel für die Baumaßnahmen sollen im Haushaltsentwurf 2019/2020 der Stadt Bornheim vermerkt werden.

Bis die neuen Gebäude fertig sind, werden die Schüler wohl provisorisch in Containern untergebracht. Die Finanzmittel für die Baumaßnahmen sollen im Haushaltsentwurf 2019/2020 der Stadt Bornheim vermerkt werden.

Foto: picture alliance / dpa

Beinahe neun Monate sind vergangen, seit Wolf Krämer-Mandeau von der Bonner Projektgruppe Bildung und Region (Biregio) dem Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel der Stadt Bornheim den 155 Seiten umfassenden Entwurf zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplans bis 2022/2023 vorgelegt hat. Vom Schulangebot über die Entwicklung der Schülerzahlen bis hin zur Raumsituation wurden die Ausschussmitglieder über alles informiert, was für den Schulstandort Bornheim eine Rolle spielen wird.

Einzig das letzte Kapitel „Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen für die Entwicklung der Schulen in der Stadt Bornheim“ war mit dem Hinweis „wird nachgereicht“ versehen. Die Schlussfolgerungen aus den Darstellungen und Prognosen sollten zusammen mit Vertretern des Ausschusses erarbeitet werden. Hierzu diente unter anderem die Zukunftswerkstatt, die im Oktober 2017 in Bad Breisig stattfand.

In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses, in der Georg Heller von der Biregio den Schulentwicklungsplan samt Kernergebnissen und Empfehlungen vorstellte, wurde die Verwaltung nun beauftragt, die Planungen mit der Schulkonferenz und mit den Nachbarkommunen abzustimmen, damit der Rat im kommenden Oktober einen endgültigen Beschluss fassen kann.

Kein Verständnis vom Bürgermeiser

„Wir haben eine Menge auf den Weg gebracht“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Henseler in Bezug auf die Um- und Ausbaumaßnahmen, die sich durch das positive Votum des Schulausschusses unter anderem für vier Bornheimer Grundschulen ergeben. Hierfür wurden die notwendigen Schritte eingeleitet und zusätzlich ein Raumprogramm beschlossen, das eine Richtgröße bei der Ermittlung des künftigen Raumbedarfs an Grundschulen darstellen soll. Gabriele Kretschmer (CDU) forderte, das Raumprogramm aus dem Gesamtpaket an Beschlüssen herauszunehmen und eine eigene Vorlage dafür zu erstellen.

Dies stieß bei Bürgermeister Henseler auf Unverständnis: „Überlegen Sie auch mal, ob Sie uns nicht manchmal unnötige Arbeit machen.“ Auch Sozialdezernentin Alice von Bülow warb dringend dafür, die Beschlüsse rasch und „aus einer Hand“ zu fassen, um in die weitere Planung und Umsetzung einsteigen zu können.

Denn besonders bei den Grundschulen ist Dringlichkeit geboten: Zum Erhalt der Vierzügigkeit mit Betreuungskapazitäten im Ganztag soll die Johann-Wallraf-Grundschule in Bornheim einen vollständigen Dachausbau erhalten.

Auslagerung der Küche der Wendelinus-Schule

Die Sebastian-Schule in Roisdorf wird erweitert, um die Aufnahmemöglichkeit von drei Zügen mit Betreuungskapazitäten im Ganztag zu ermöglichen. Hier ist provisorisch die Bereitstellung von Räumen in Containern notwendig. Eine Sanierung steht bei der Thomas-von-Quentel-Schule in Walberberg auf dem Programm. An der Wendelinus-Schule in Sechtem wiederum soll zur Sicherstellung der Verpflegungsmöglichkeiten der im Ganztag betreuten Kinder eine Auslagerung der Küche über die Bereitstellung eines entsprechenden Containers erfolgen. Die Finanzmittel für die Baumaßnahmen sollen im Entwurf des Etats 2019/2020 vermerkt werden.

Was die weiterführenden Schulen betrifft, wurde die Verwaltung beauftragt, für das Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium den künftigen Raumbedarf aufgrund der Rückkehr zu G9 zu prüfen. Für die Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten, für die in derselben Sitzung ein Neubau beschlossen wurde, soll eine Umwandlung in eine Gesamtschule geprüft werden. Die Empfehlung des Biregio- Vertreters ging dabei ganz klar in Richtung Gesamtschule: „Landesweit gibt es ein Akzeptanzproblem der Schulform Sekundarschule“, erläuterte Georg Heller. „Der Trend geht klar in Richtung Gesamtschule.“

Zusätzlich riet der Vertreter der Biregio dringend, in den interkommunalen Dialog zu treten. Die Ergebnisse der Prüfung sollen in der nächsten Sitzung des Ausschusses vorliegen. Auch sollen bis zur Fertigstellung der neuen Gebäude die notwendigen Räume über Container zur Verfügung stehen. Die bisher vorhandenen Container decken den Bedarf nicht.

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