25 Jahre Städtepartnerschaft Bornheim-Mittweida Zwei Städte feiern Silberhochzeit

Bornheim · Seit 25 Jahren sind Bornheim und die sächsische Stadt Mittweida freundschaftlich verbunden. Am Samstag begangen sie im Bornheimer Rathaus das Jubiläum.

 Gruß aus Mittweida: Die Postkarte ist rund zehn Jahre alt.

Gruß aus Mittweida: Die Postkarte ist rund zehn Jahre alt.

Foto: Wolfgang Henry

Eine Silberhochzeit ist immer ein Grund zum Feiern. In diesem Fall begehen aber nicht zwei Ehepartner den großen Tag ihrer Verbindung, sondern gleich zwei ganze Städte. Mit einem Festakt im Bornheimer Rathaus für geladene Gäste feiern Bornheim und die sächsische Stadt Mittweida am Samstag 25 Jahre Städtepartnerschaft.

Begonnen hatte die gemeinsame Geschichte wenige Monate nach dem Fall der Mauer. Im Juni 1990 hatte Matthias Damm (damals Präsident der Stadtverordnetenversammlung von Mittweida, von 2001 bis 2015 Bürgermeister und aktueller Landrat des Landkreises Mittelsachsen) bei einem privaten Besuch im Rheinland erste Kontakte im Bornheimer Rathaus aufgenommen. Wie Damm im November 2014 im Interview mit dem General-Anzeiger erläuterte, habe er einen Freund besucht, der aus der DDR nach Bornheim ausgereist war.

„Und dann sind wir ins Rathaus gegangen. Da sind wir dem damaligen Pressesprecher Bernhard Stark über den Weg gelaufen, der uns fragte, wonach wir suchen“, so Damm. Er habe Stark dann geantwortet, dass man eine Städtepartnerschaft suche. „Sofort wurden wir ins Büro von Bürgermeister Wilfried Henseler geführt.“ Kurz darauf reiste Bornheims damaliger Bürgermeister mit einer Delegation des Stadtrats nach Sachsen. Es wurde vereinbart, dass die Bornheimer der sächsischen Stadt beim Aufbau einer neuen Verwaltung helfen.

Zu den offiziellen Reisen kamen private Fahrten hinzu. Am 18. Oktober 1990 beschloss der Bornheimer Rat die Städtepartnerschaft, am 6. Januar 1991 wurde der Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Seitdem reisen Vereine, Schulklassen, Politiker und private Gruppen zu Besuchen und Gegenbesuchen hin und her. Auch feiern Gäste aus Mittweida regelmäßig beim Bornheimer Tollitätentreff mit. Eine prägende Zeit für die Verbindung der Städte war der Sommer 2002. Das verheerende Hochwasser in Deutschland, Österreich und Tschechien im August 2002 richtete auch in der Region um Mittweida große Schäden an. Hilfe kam aus dem Rheinland. Viele Bornheimer, darunter die Löschgruppe Waldorf der Freiwilligen Feuerwehr, die Kirchen, Parteien, Betriebe, Institutionen, Privatleute und die Stadt packten vor Ort mit an oder unterstützen die Menschen in Sachsen mit Geld- und Sachspenden.

„Es ist eine wunderschöne Partnerschaft“, sagte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler gestern dem General-Anzeiger. Aus der anfänglichen Amtshilfe sei ein Austausch der Verwaltungen auf Augenhöhe geworden. Dazu kämen viele persönliche Kontakte und Freundschaften. Für die nächsten 25 Jahren erhofft sich Henseler, dass der Austausch hier und da noch intensiviert wird, etwa im Sportbereich.

Bürgermeister Wolfgang Henseler und sein Amtskollege aus Mittweida, Ralf Schreiber, werden am Samstag, 7. Mai, um 17.30 Uhr vor dem Bornheimer Rathaus zwei Kirschbäume pflanzen. Die Bäume sind ein Geschenk aus Mittweida.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Vorbereitet sein
Kommentar zur neuen Flüchtlingsunterkunft in Hersel Vorbereitet sein