Unterbringung in Bornheim Zwei Wohncontainer für Flüchtlinge geplant

BORNHEIM · Die Stadt Bornheim will die Situation der Flüchtlinge in der Kommune verbessern. Dafür beabsichtigt Sozialdezernent Markus Schnapka kurzfristig zwei Wohncontainer im Stadtgebiet aufstellen zu lassen. Sie sollen jeweils Platz für 20 Menschen bieten.

"Wir wollen am Prinzip der dezentralen kleinen Einheiten festhalten. Damit haben wir gute Erfahrungen in der Stadt gemacht", sagt Schnapka. Sechs Standorte hat die Verwaltung derzeit für die Container ins Auge gefasst, welche das sind, möchte der Sozialdezernent noch nicht sagen. Zunächst solle sich die Politik mit dem Thema beschäftigen. Eine entsprechende Vorlage wird im Ausschuss für Schule, Soziales und demografischen Wandel diskutiert werden, der am Dienstag, 16. September, tagt.

"Wir sehen, dass es in einer Einrichtung in Merten aufgrund der gedrängten Situation zu Problemen kommt, das müssen wir entzerren", erläutert Schnapka die Hintergründe. Die anderen Heime im Stadtgebiet seien ebenfalls belegt. Diese Situation vertrage keine lange Verzögerung, so der Sozialdezernent weiter.

In Bornheim hat es in den vergangenen Jahren eine stetige Zunahme an Flüchtlingen gegeben. Wurden der Stadt 2011 noch 17 Flüchtlinge zugewiesen, waren es 2013 schon 62. In diesem Jahr kamen bisher 63. "Wir haben damit schon so viele Flüchtlinge zugewiesen bekommen wie im gesamten vergangenen Jahr."

Der Vorteil von Wohncontainern sei, dass sie schnell errichtet werden könnten. Schnapka hofft, dass sie bereits zum Jahreswechsel stehen könnten. "Ich habe aber auch gelernt, dass es bei Bauvorhaben immer zu Überraschungen kommen kann."

Es ist aber nicht nur mehr Platz für Flüchtlinge notwendig, Schnapka will überdies die Betreuung intensivieren. Dazu plant die Stadt, mit Wohlfahrtsverbänden zusammenzuarbeiten. So könne die Sozialarbeit verbessert, aber auch der Verpflichtung zum behutsamen Umgang mit Steuergeldern nachgekommen werden, sagt Schnapka. Derzeit kümmert sich in der Stadt eine Sozialarbeiterin um die Übergangsheime.

Weiterhin in Planung ist zudem ein Übergangsheim in Walberberg, das unterhalb der Stadtbahnlinie 18 gebaut werden soll. Im März hatte der Rat dazu die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen. Bei einer Einwohnerversammlung Anfang Mai ging es bei dem Thema emotional zu. Unter anderem kritisierten Bürger die Lage des Wohnheims am Ortsrand. Schnapka: "Wir erkennen an der Diskussion in Walberberg, dass wir die Bevölkerung bei diesem Thema intensiver einbinden müssen."

Info

Die Sitzung des Ausschusses für Schule, Soziales und demografischen Wandel beginnt am Dienstag, 16. September, um 18 Uhr in der Aula der Europaschule Bornheim, Goethestraße 1.

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