Stadtentwicklung in Bornheim Zweite Bürgerwerkstatt zum Roisdorfer Bahnhof

Bornheim-Roisdorf · Die SPD hat im Bornheimer Ausschuss für Stadtentwicklung eine zweite Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung des Roisdorfer Bahnhofes durchgesetzt. Diese sei nötig, damit sich die Bürger Gedanken über die Gewerbegebäude neben dem Emka-Markt machen.

 Links der Bahntrasse ist ein Park-and-ride-Platz für rund 250 Autos auf dem Gelände des heutigen Emka-Markts anvisiert.

Links der Bahntrasse ist ein Park-and-ride-Platz für rund 250 Autos auf dem Gelände des heutigen Emka-Markts anvisiert.

Foto: Stadler

Zur Neugestaltung des Roisdorfer Bahnhofs soll es eine zweite Bürgerwerkstatt geben. Einstimmig beschloss der Bornheimer Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwochabend auf Antrag der SPD die Durchführung eines solchen Formats. Final absegnen muss diesen Beschluss der Stadtrat bei einer Sitzung am Donnerstag, 13. Dezember. Aufgrund der Einstimmigkeit der Entscheidung im Ausschuss ist ein anderes Votum aber unwahrscheinlich.

Wie berichtet, hatte es im April eine erste Bürgerwerkstatt gegeben. Damals waren rund 50 Interessierte in den Ratssaal gekommen, um über die Umgestaltung des Bahnhofs sowie des Umfelds zu diskutieren und Wünsche zu äußern. In der Ausschusssitzung fasste Thomas Scholle vom beauftragten Planungs- und Moderationsbüro „plan-lokal“ die damaligen Ergebnisse nochmals zusammen. Geäußert wurden etwa Wünsche zur Verbesserung der Beleuchtung, der Beschilderung, der Parkmöglichkeiten für Autos und Fahrräder sowie der Aufenthaltsqualität. Auch die Barrierefreiheit, die Verknüpfung des Bahnhofs mit den vorhandenen Buslinien, die Umgestaltung des Vorplatzes sowie die Verbesserung der Verkehrssituation an der Ecke Bonner Straße/Brunnenallee spielten in der Bürgerwerkstatt eine Rolle. „Der Bahnhof soll wieder zu einem Stadttor werden“, fasste Scholle zusammen.

Im Nachgang der Bürgerwerkstatt sowie einer ebenfalls veranstalteten Expertenrunde haben die Mitarbeiter von „plan-lokal“ ein erstes grobes Konzept für das Bahnhofsumfeld erarbeitet. Dieses sieht etwa einen Park-and-ride-Platz für rund 250 Autos auf dem Gelände des heutigen Emka-Markts vor. „250 Plätze sind weitaus mehr, als wir heute haben“, so Scholle. Die Straße Rosental und der Bereich Bonner Straße/Brunnenallee sollen umgestaltet werden. Weitere Begrünung und Sitzgelegenheiten sollen den Vorplatz attraktiver machen.

Kreisverkehr wird geprüft

Vieles, was die Bürger gesagt haben, sei in das Konzept aufgenommen worden, befand Harald Stadler (SPD), der selbst in Roisdorf wohnt. Er vermisse allerdings den Wunsch aus der Bürgerschaft nach einem Kreisel an der Bonner Straße/Brunnenallee. Gäbe es dort weiterhin eine Ampel, würden Menschen auch bei Rot über die Straße laufen, wenn sie einen Zug erwischen wollen. Ein Kreisel mit Zebrastreifen sei für Fußgänger sicherer.

Letztlich beschloss der Ausschuss, die Möglichkeit eines Kreisels zu prüfen. Die ebenso beschlossene zweite Bürgerwerkstatt ist laut SPD nötig, damit sich die Bürger Gedanken über die Gewerbegebäude neben dem Emka-Markt machen. Auch diese sollen in die Planungen einbezogen werden, waren aber laut Stadler nicht Diskussionsgegenstand der ersten Bürgerwerkstatt.

Bornheims Beigeordneter Manfred Schier konnte dem Vorschlag nicht viel abgewinnen. „Der Erkenntnisprozess einer weiteren Bürgerwerkstatt wäre minimal“, meinte er. Zudem würden die Bürger im Verlauf des regulären Bebauungsplanverfahrens sowieso erneut eingebunden. Das sei aber eine ganze andere Art von Einbindung, erwiderte Stadler. Um Zuschüsse zu bekommen, müsse man eine genaue Planung liefern, ergänzte er. Angesichts der Dimension des Projekts habe man keine Eile. Für die CDU griff Bernhard Strauff den Vorstoß der SPD auf. Zugleich regte er an, auch das Supermarktgebäude am Bahnhof einzubeziehen. Schließlich gebe es Signale der Eigentümer, sich baulich verändern zu wollen. Strauffs Fraktionskollege Holger Lamprichs meinte, dass ein Kreisel eine schöne Sache sei. Man müsse aber auch bedenken, was das kostet.

Fördermittel für Barrierefreiheit gefordert

Obgleich auch die Grünen dem Antrag der SPD folgten, hielt deren Ratsmitglied Arnd Kuhn wenig von einer weiteren Bürgerwerkstatt. „Wir brauchen bald ein Gesamtkonzept“, sagte er. Dieses müsse man den Bürgern dann eh noch einmal vorlegen. Wie SPD-Ratsherr Frank Krüger sprach sich auch Kuhn für zahlreiche Fahrradstellplätze am Bahnhof aus. „Wir haben schon jetzt über 300 Fahrräder am Tag gezählt“, erläuterte er.

Stadtplanungsamtsleiter Andreas Erll warf in die Diskussion ein, dass für Fördermittel das Thema Barrierefreiheit essenziell sei. Sprich: Es müssen sich Gedanken über Rampen und Aufzüge am Bahnhof gemacht werden. Dafür werden allerdings zahlreiche Gespräche mit der Deutschen Bahn notwendig sein. Schließlich wäre diese – und nicht die Stadt – für Umgestaltungen am eigentlichen Bahnhof zuständig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Mehr Rücksicht
Kommentar zu Kontrollfahrten der Feuerwehr Mehr Rücksicht