Dorfhaus Ollheim Bubbelsbröder sanieren alte Schule

Swisttal-Ollheim. · Die Ollheimer Karnevalisten investieren 250 000 Euro in das Gebäude. Sie finanzieren das Projekt durch Vermietung der ehemaligen Lehrerwohnungen.

 Die Olleme Bubbelsbröder stellen ihre Pläne für die Sanierung der Alten Schule vor.

Die Olleme Bubbelsbröder stellen ihre Pläne für die Sanierung der Alten Schule vor.

Foto: Axel Vogel

Es ist kaum ein Vierteljahr her, seit die KG Olleme Bubbelsbröder Eigentümerin des kompletten Ollheimer Dorfhauses wurde: alte Schule mit den ehemaligen Lehrerwohnungen, Klassenzimmern und Dorfsaal. Just auf Veilchendienstag um 16.11 Uhr fiel jetzt der offizielle Startschuss für die umfangreiche Kernsanierung und den Umbau.

Natürlich waren Datum und Uhrzeit gezielt gewählt, denn in „normalen“ Zeiten wäre dies der Tag des Ollheimer Zugs gewesen. So hatte der KG-Vorstand um den Vorsitzenden Paul Bison diesen „höchsten karnevalistischen Feiertag“ der Swisttaler Karnevalshochburg bewusst gewählt, um mit allen führenden Handwerksfirmen zum Baubeginn die große Baubesprechung am Ort des Geschehens durchzuführen.

Ein „Jahrhundertprojekt“

Damit ist ein „Jahrhundertprojekt der Bubbelsbröder“ gestartet, wie KG-Präsident Wilfried Hein den Kauf des Ensembles und die Sanierung nennt. Denn die KG habe nicht nur ein Gebäude, sondern vielmehr eine Institution für die Zukunft gesichert. „Das Gebäudeensemble war immer von großer Bedeutung als Zentrum für das Dorfleben“, sagte Hein, zugleich Vorsitzender des Dorfgemeinschaftsvereins, der das bis dato gemeindeeigene Dorfhaus seit 40 Jahren verwaltet hatte. „Es werden alle im Ort davon profitieren. Es ist ein Gemeinschaftswerk unter Federführung der KG.“ Dort können Veranstaltungen und Versammlungen der Vereine, aber auch private Feiern stattfinden.

Die KG hatte das gesamte Gebäudeensemble für einen symbolischen Euro von der Gemeinde gekauft (der GA berichtete). Damit hat sich die KG allerdings eine finanzielle Bürde auferlegt, denn für die Sanierung hat sie ein Bankdarlehen von 250 000 Euro aufgenommen. Die Gegenfinanzierung soll gesichert werden über die Mieteinnahmen für die beiden seit drei Jahren leerstehenden Wohnungen von 100 beziehungsweise 50 Quadratmetern sowie für das Atelier für ein kleines Gewerbe. Garagen und Innenhof werden mitvermietet.

Einweihung im Sommer

„Wir werden die Sanierung in hochwertigem Standard ausführen, sodass wir mindestens die nächsten 25 Jahre Ruhe haben“, kündigte Bison an. „Wir hoffen auf die Einweihung der sanierten Immobilie im Sommer. Damit haben wir dann eine gute Basis für den Verein und für den ganzen Ort geschaffen“, ist sich Bison sicher.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner freute sich, dass das Ensemble in die Hände von ehrenamtlich Engagierten übergeben werden konnte, die „mit viel Energie und Herzblut, aber weniger bürokratischen Zwängen wie die Gemeinde in der Nutzung agieren“ könne. Überzeugt ist der KG-Vorsitzende Bison, dass die Sanierungsarbeiten gut laufen werden. Denn: „Es sind alles Swisttaler Firmen“, stellte er fest. Sie werden eng mit dem fünfköpfigen „Bauleitungstrupp“ der KG zusammenarbeiten, der berät und organisiert: Manfred Lütz, Michael Hach, Wilfried Hein, Paul Bison und Bastian Preißner. Eigenleistungen sind nur im Rahmen von Vorarbeiten eingeplant wie etwa das Herausstemmen der Türen.

Der Saal selbst wird nicht saniert

Von den Fachfirmen werden unter anderem Elektrik und Heizung im zu vermietenden Bereich auf den technisch neuen Stand gebracht, Bäder, Böden, Türen und Fenster saniert. Die energetische Sanierung werde etwa die Hälfte der Sanierungskosten ausmachen.

Geplant ist, dass Mieter im Juli einziehen können. Interessenten können sich jetzt schon bei der KG melden. Im Dorfsaal sind keine Arbeiten geplant, denn dieser Bereich sei von der Gemeinde technisch auf dem aktuellen Stand gehalten worden, sagte der KG-Vorsitzende. Saniert werden soll im ersten Schritt allerdings das Kühlhaus, das auf dem Stand von 1980 sei.

Konflikte mit den künftigen Mietern wegen eventueller Lärmbelästigung befürchtet Hein nicht: „Die Wohnungen befinden sich ja nicht direkt über dem Saal, sondern auf der anderen Seite des Gebäudes.“ Auch mit den Vormietern habe es diesbezüglich keine Probleme gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort