Unterstützung in der Corona-Krise Bundesliga-Fußballprofis helfen Tierschutzverein in Rheinbach

Rheinbach · Der Rheinbacher Tierschutzverein Gnadenhof Anna erhält Geld von der Stiftung #WeKickCorona. Hinter der Initiative stehen die Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka.

 Heike Schneider vom Gnadenhof Anna in Neukirchen freut sich über die unverhoffte Spende.

Heike Schneider vom Gnadenhof Anna in Neukirchen freut sich über die unverhoffte Spende.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Überraschungen sind dann am schönsten, wenn sie in Zeiten der Not von unerwarteter Seite kommen: Der Tierschutzverein Gnadenhof Anna in Rheinbach-Neukirchen hat einen mittleren vierstelligen Spendenbetrag von der Stiftung #WeKickCorona von Leon Goretzka und Joshua Kimmich erhalten. „Ich wusste das gar nicht und habe es erst auch gar nicht geglaubt“, sagte die Vereinsvorsitzende Heike Schneider, die auf diese Nachricht „völlig euphorisch und aus dem Häuschen“ reagierte. „Wenn ich könnte, würde ich nach Bayern fahren und jedem einzelnen die Füße küssen!“

Den Antrag bei #WeKickCorona eingereicht hatte Monika Kleinpass aus dem Lektorat des General-Anzeigers. „Ich wusste, dass es dem Gnadenhof schlecht geht“, sagte sie. Tatsächlich sei die Unterstützung in höchster finanzieller Not gekommen, so Schneider, denn zurzeit müssten unter anderem noch Tierarztrechnungen von mehr als 3 000 Euro gezahlt werden. Tierarztkosten für die Katzen, Hunde, Ziegen, Enten, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Tiere machen neben Futter und Medikamenten einen Großteil des finanziellen Aufwandes aus. „Wir hatten allein im letzten Jahr fast 40.000 Euro an Tierarztkosten“, so die Vereinsvorsitzende.

Mit dem Geld können Operationen oder Kastrationen finanziert werden

Finanziert werden Operationen bei Erkrankungen der Gnadenhof-Tiere ebenso wie die Kastration von frei lebenden Katzen auch außerhalb, die auf Kosten des Vereins eingefangen und kastriert werden. Der Verein übernehme auch das Futter und die Tierarztkosten für die Tiere in den vielen Außenpflegestellen in der gesamten Region zwischen Koblenz und Erftstadt, so Schneider.

Viele Tiere wie die Hündin Nelly brauchen aufgrund ihrer Erkrankung auch Spezialfutter und Medikamente. Und die Spendeneinnahmen durch Tombolas und andere öffentliche Aktionen fallen zurzeit wegen der Corona-Krise weg. „Natürlich gehen Menschen in Not vor. Aber auch die Tierschutzvereine sind in Not, da stehen wir mit dieser Situation nicht allein, das geht den meisten so“, sagt Heike Schneider. Einzig über die Futterspendenboxen in den Supermärkten komme noch Unterstützung herein, erklärt sie.

Rheinbacher Gnadenhof finanziert sich ausschließlich durch Spenden

Wie der Pressesprecher von #WeKickCorona, Tobias Wagner, dem General-Anzeiger auf Anfrage erklärte, werde die konkrete Summe der Finanzspritze nicht kommuniziert. Bei Antragstellung werde der aktuelle Bedarf erfragt, der als Grundlage zur Ermittlung der bewilligten Spende genommen werde. „Da der Gnadenhof sich ausschließlich durch Tombolas und Spenden finanziert, die in Zeiten von Corona ausbleiben müssen, sowie die grundsätzlich abnehmende Spendenbereitschaft, kann die Spende einen kleinen Teil dazu beitragen, dass zum Beispiel offene Tierarztrechnungen beglichen werden können und Heike Schneider sowie ihr kleines Team von ehrenamtlichen Helfern ihre wichtige Arbeit fortsetzen können“, so Wagner.

Ins Leben gerufen haben die Stiftung die beiden Fußballer des FC Bayern München und Nationalspieler Leon Goretzka und Joshua Kimmich. Auf der Internet-Seite schreiben die beiden Sportler, dass sie nicht nur Fußballprofis seien, sondern auch Teil unserer Gesellschaft, die mehr denn je aufgefordert sei, zusammenzuhalten und Verantwortung zu übernehmen. „Deshalb wollen wir so einfach und so konkret denen helfen, die unsere Hilfe in diesen Wochen noch dringender benötigen als sonst. Und wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt.“

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