Zeitverzug bei den Corona-Meldungen Warum der Rhein-Sieg-Kreis eigentlich schon Risikogebiet sein müsste

Rhein-Sieg-Kreis · Nach dem Wochenende sind Meldungen über neue Corona-Infektionen mit Zeitverzug an das Landeszentrum Gesundheit gegangen. Seit in der Nacht zu Dienstag die Meldedaten für den Rhein-Sieg-Kreis aktualisiert wurden, ist die Inzidenz auf 44,4 gestiegen. 58 neue Fälle sind aber nicht erfasst.

 Das Kreishaus in Siegburg: Hier arbeiten Gesundheitsamt und Krisenstab.(Symbolfoto)

Das Kreishaus in Siegburg: Hier arbeiten Gesundheitsamt und Krisenstab.(Symbolfoto)

Foto: Meike Böschemeyer/MEIKE BOESCHEMEYER

Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Rhein-Sieg-Kreis ist laut der amtlichen Zahl des Landeszentrums Gesundheit (LZG) NRW am Dienstag auf 44,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen. Dabei müsste der Kreis eigentlich als Corona-Risikogebiet mit einer Inzidenz über 50 gelten. Grund ist weiterhin, dass die bis Montagnachmittag bestätigten Fälle noch nicht komplett in die maßgebliche Zahl des Landes eingeflossen sind. Es gibt eine Differenz von 58 Fällen im Vergleich zu den Zahlen, die der Rhein-Sieg-Kreis am Montag bekanntgegeben hat.

In der Nacht zu Dienstag ist die Wocheninzidenz um 13,5 Fälle pro 100.000 Einwohner gestiegen: Jeweils um 0 Uhr wird die Corona-Meldelage des LZG aktualisiert. Laut Rhein-Sieg-Kreis gab es bis Montag, 16 Uhr, 2837 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2, bis Montag, 12. Oktober, waren es 2493. Das macht eine Differenz von 344 Neuinfektionen in einer Woche bei rund 600.000 Einwohnern. Pro 100.000 Einwohner ergab sich am Montag also rein rechnerisch eine Inzidenz von rund 57,3. In die Statistik des Landes sind bisher 2779 Fälle eingeflossen. Deshalb ist der amtliche Wert weiter niedriger.

Wie Katja Eschmann aus der Pressestelle des Kreises am Montag auf Anfrage mitteilte, gibt es zu Beginn der Woche einen Zeitverzug bei den Meldungen an das LZG. „Am Wochenende liegt die Priorität des Kreisgesundheitsamtes auf der Unterbrechung von Infektionsketten“, erklärte Eschmann. Neuinfektionen würden in ein System eingepflegt, aus dem der Kreis die meisten Angaben seine Statistik zieht. Anders als die Stadt Bonn, die ihren aktuellen Inzidenzwert selbst ausrechnet, übernimmt der Kreis hier aber die amtlichen Angaben des Landes, auch wenn diese Zeitverzug haben.

Auch Land und Robert-Koch-Institut (RKI) wissen um die Verzögerungen. „Durch die Dateneingabe und Datenübermittlung entsteht von dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Falls bis zur Veröffentlichung durch das RKI ein Zeitvezug, sodass es Abweichungen hinsichtlich des Fallzahlen zu anderen Quellen kommen kann“, so das RKI auf seiner Homepage. Es hatte am Dienstagmorgen den selben Datenstand wir das Land NRW.

Zum Teil hohe Zahlen in den Kommunen

Der Kreis hat am Montag diese eigenen Zahlen veröffentlicht: Demnach sind zurzeit 1768 Personen in häuslicher Quarantäne. 2417 Personen gelten als genesen, verstorben sind 57 Menschen. Es gibt 363 kreisweit aktuelle Coronafälle, aufgeteilt auf folgende Kommunen: Alfter 12, Bad Honnef 28, Bornheim 33, Eitorf 8, Hennef 37, Königswinter 33, Lohmar 17, Meckenheim 4, Much 5, Neunkirchen-Seelscheid 9, Niederkassel 43, Rheinbach 9, Ruppichteroth 5, Sankt Augustin 21, Siegburg 26, Swisttal 1, Troisdorf 65, Wachtberg 5 und Windeck 2.

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