Neue Station in Alfter Das linksrheinische Netzwerk für E-Bikes wächst

Alfter · In Alfter entsteht am Rathaus eine neue Verleihstation für E-Bikes. Im Linksrheinischen gibt es insgesamt somit 25 Stationen - ein Überblick.

 Rolf Schumacher (von rechts), Christian Seul und Carmen Hens, Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde, eröffnen die virtuelle Verleihstation für E-Bikes am Alfterer Rathaus.

Rolf Schumacher (von rechts), Christian Seul und Carmen Hens, Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde, eröffnen die virtuelle Verleihstation für E-Bikes am Alfterer Rathaus.

Foto: Katharina Weber

Auf einem E-Bike der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) drehte ein ausgelassener Bürgermeister eine Runde vor dem Alfterer Rathaus. Grund für Rolf Schumachers Freude war die neue virtuelle Verleihstation für E-Bikes der RVK, die er just eingeweiht hatte. Auf dem Zweiradparkplatz unmittelbar am Eingang des Rathauses weist nun ein Schild daraufhin, dass die Ausleihe von E-Bikes dort beendet und – wenn vorhanden – ein elektrisch angetriebenes Rad ausgeliehen werden kann. Denn anders als bei einfachen Leihrädern dürfen E-Bikes nicht überall abgestellt werden.

Im Linksrheinischen stellt die RVK nach eigenen Angaben zwischen Wachtberg und Weilerswist 70 Pedelecs zum Verleih. Über die App des Anbieters Nextbike können die Räder wie normale Nextbike-Räder ausgeliehen werden. An sieben Orten (siehe Karte und Info) sind physische Stationen aufgebaut, an denen Nutzer die Räder leihen, zurückgeben und aufladen können. Dazu kommen 18 virtuelle Stationen, an denen es keine Ladestationen gibt, die Räder aber trotzdem zurückgegeben werden dürfen. Ob ein Rad an einer bestimmten Station vorhanden ist, können die Nutzer in Echtzeit über die App erfahren.

An den virtuellen Stationen weist stets ein Schild darauf hin, dass Nutzer die Räder im Umkreis von zehn Metern abstellen und so die Ausleihe beenden können. „Man muss einfach das Hinterradschloss herunterdrücken. Eine Aktion über die App ist nicht mehr notwendig“, erklärte RVK-Kommunikationsleiter Christian Seul. Die Räder würden automatisch per GPS registriert.

Virtuelle Stationen seien laut Seul möglich, weil die Räder nicht nach jeder Fahrt geladen werden müssten: Mit einer Akkuladung könne man rund 70 Kilometer zurücklegen, und die LEDs im Fahrradrahmen zeigten an, wie viel Ladung noch vorhanden sei, Sollten die Nutzer die Räder einmal nicht rechtzeitig zurück an die Ladestationen fahren, übernehme das die Firma Nextbike. „Wir erproben noch, wie die Leute virtuelle Stationen annehmen“, sagte Seul.

E-Bike-Verleih verzeichnet hohe Erfolge

Für Schumacher stellen die E-Bikes eine „absolute Erfolgsgeschichte“ dar. Seit der Einführung des Systems am 7. Mai 2019 seien die Pedelecs mehr als 10 000 Mal ausgeliehen worden, erklärte Seul . „Das war so nicht unbedingt vorherzusehen.“ Es habe keinen Einbruch nach der Anfangsphase gegeben, im Gegenteil: Die Zahlen der vergangenen Monate lägen auf Vorjahresniveau. Ein Projekt vergleichbarer Größe im Großraum Stuttgart sei indes weniger gut gelaufen.

Für die Mitarbeiter der Kommunen gibt es Seul zufolge übrigens ein Freikontingent, damit diese die elektrischen Fahrräder für den Dienstverkehr nutzen. Fahrten in einer Kommune zu beginnen und in einer anderen zu beenden, sei zudem kein Problem. Seit Kurzem können die Nutzer die Pedelecs auch in Bonn an drei virtuellen Stationen abstellen. „Damit die Nutzer sich besser orientieren können, sind alle Räder am Lenker mit Halterungen für Smartphones ausgestattet“, berichtete Seul. Und damit das Fahrradfahren auch grün bleibe, stamme der Strom an den Ladestationen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.

Die RVK will Seul zufolge das Netz der Verleihstationen im Linksrheinischen weiter ausbauen. Kandidaten für (virtuelle oder tatsächliche) Verleihstationen in Alfter seien die Bahnhöfe Impekoven und Witterschlick. Währenddessen arbeitet die Gemeinde an weiteren Fahrradprojekten: die Radpendlerroute Swisttal-Alfter-Bonn und der Schnellradweg Bornheim-Alfter-Bonn entlang der Strecke der Bahnlinie 18. Erstere habe der ADFC schon ausgeschildert, auch wenn sie noch nicht komplett ausgebaut sei, berichtet Schumacher. Für den Radweg an der 18 laufen gerade die Anträge auf Förderung. „Wir sind zuversichtlich, dass wir das hinkriegen“, sagte er.

Außerdem wolle die Gemeinde Alfter Boxen zur sicheren Unterbringung von Rädern – wie es sie schon am Bahnhof Impekoven gibt – auch am Bahnhof Witterschlick und der Haltestelle „Alanus Hochschule“ einrichten.

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