Comedy in Buschhoven Der eigene Nachwuchs macht nostalgisch

Swisttal-Buschhoven · Der in Buschhoven aufgewachsene Comedian Jan van Weyde kommt mit seinem neuen Solo-Programm ins Bonner Pantheon. Es geht um seine Töchter und die Hündin, um Tour-Stress und den Blick zurück in die eigene Kindheit.

Der Comedian Jan van Weyde ist in Buschhoven aufgewachsen.

Der Comedian Jan van Weyde ist in Buschhoven aufgewachsen.

Foto: Guido Schröder

Hin und wieder besucht Jan van Weyde seine Eltern in Buschhoven. Sie wohnen noch in dem Haus, in dem der Comedian aufgewachsen ist. „Da bin ich einfach sehr gerne.“ Die Nachbarn sind auch dieselben, aber wenn er mit seinen Töchtern weitergeht, sieht er die Veränderungen. „Dann kommen wir in ein Neubaugebiet und ich denke: Das ist nicht mehr mein Buschhoven.“

Wer mehr über seine Kindheit und Jugend erfahren möchte, kann Ende November ins Bonner Pantheon gehen. Denn da stellt er sein neues Programm vor, „Weyder geht’s!“, und er erzählt von damals. Man wird eben nostalgisch, wenn man selber Nachwuchs hat, und fragt sich: War ich damals auch so? Jetzt ist er Vater, das birgt einige Tücken, besonders auch in Kombination mit seinem Tour-Leben. Van Weyde, vor 43 Jahren im früheren Bonner Malteser-Krankenhaus geboren, ist seit 2014 regelmäßig als Stand-up-Comedian unterwegs, zum einen in TV-Formaten, zum anderen mit Solo-Programmen, das aktuelle ist das zweite.

Karriere im Fernsehen

Er war nach seiner Schauspiel-Ausbildung in diversen Fernsehsendungen zu sehen – Seifenoper-Fans können ihn als Xaver Steindle in „Sturm der Liebe“ kennen. Außerdem ist er als Synchronsprecher in Fernsehserien, Videospielen und Werbung zu hören, bedient einen Podcast mit David Kebekus und schreibt für Oliver Kalkoves „Mattscheibe“. Und er ist in der nächsten „Last one laughing“-Folge von Bully Herbig dabei.

Wo ist da noch Zeit für Familie? Davon handelt sein Programm. „Jeder Morgen startet für ihn gleich“, heißt es im Pressetext. Van Weyde arbeitet den ganz normalen Wahnsinn mit zwei kleinen Kindern auf, indem er, wie er sagt, überwiegend wahre Begebenheiten ein wenig überspitzt. Eine altkluge Grundschülerin – „Papa, warum ist 1+1 eigentlich nicht 11?“ –, ein Kita-Kind in der „Wackelzahnpubertät“, eine Mischlingshündin, „die mit zunehmendem Alter immer mehr zu einer garstigen Oma mutiert“. Und nebenbei Tour-Übernachtungen „in zu kleinen Einzelbetten David-Lynch-mäßiger Landhotels“.

Buschhoven kommt ihm klein vor

Und Buschhoven kommt auch drin vor. Wenn es in Jugendtagen hieß: „Wir fahren in die Stadt“, dann war Bonn gemeint. Seit 2001 wohnt der Comedian in Köln, und wenn er dann mal zurückkehrt, dann „kommt einem das wahnsinnig klein vor“, erzählt van Weyde. „Aber das war früher meine ganze Welt.“ Bis er nach Rheinbach aufs Gymnasium ging. Die Schule kann er seinen Kindern nicht mehr zeigen. „Das Vinzenz-Pallotti-Kolleg wurde dem Erdboden gleich gemacht.“ Schade findet er das. „Ich hatte viele schöne Erinnerungen.“

Das alles findet sich in seinem Programm wieder. Er selbst beschreibt es als „leichte Kost“, und das ist es, womit er sich wohl fühlt. Kabarett? „Das passt nicht zu mir. Ich habe das Gefühl, hinter jeder Nummer steht eine dicke Message. Und an politische Themen wage ich mich nicht heran.“ Deshalb ist er gespannt, wie es im kabarettverwöhnten Pantheon wird. Er war dort schon mal mit seinem ersten Programm, kam auch beim Prix Pantheon 2018 ins Finale. „Da bin ich nach Herrn Schmickler aufgetreten.“ Das bedeutete Kontrastprogramm.

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