Deutsch-französische Kunstausstellung in Swisttal Kunstwerke, die über Ländergrenzen hinaus strahlen
Swisttal · Künstler aus den Partnerkommunen Quesnoy und Swisttal stellen gemeinsam im Rathaus aus. Die Schau soll auf den Wert der deutsch-französischen Freundschaft aufmerksam machen.
Kunst verbindet, auch über Ländergrenzen hinweg. Das beweist jetzt der Partnerschaftsverein Swisttal-Quesnoy mit einer ganz besonderen Ausstellung: Über den gesamten Oktober verwandelt sich das Rathaus in Ludendorf in eine Galerie, die jeder Kunstinteressierte kostenfrei besuchen kann. Darin befinden sich ganz besondere Exponate, die politische und emotionale Themen in einer außergewöhnlich vielfältigen Art kreativ interpretieren. Zur Verfügung gestellt werden die über 30 Bilder und Skulpturen von 18 Künstlern aus dem Vorgebirge und Swisttals Partnerstadt Quesnoy-sur-Deûle, die unter dem Motto „Liaisons – Verbindungen“ auf den Wert der deutsch-französischen Freundschaft aufmerksam machen wollen.
Eine ganz besondere Ausstellung
Bereits seit 1990 besteht die Städtepatenschaft zwischen beiden Gemeinden, die in dieser Zeit viele gemeinsame Projekte initiiert hatten. Doch die Kunstausstellung ist etwas ganz Besonderes, wie Monika Wolf-Umhauer, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins erklärt: „Der Verein setzte bisher eher auf Sport und Musik. Weil wir aber auch viele Künstler hier haben, dachten wir, dass wir auch mal Kunst probieren können.“ Da der Verein seit 2019 aktiv nach dem Motto „Von Bürger für Bürger“ handelt, wandte sich Wolf-Umhauer mit ihrer Idee an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, um ein geeigneten Konzept zu finden. Kalkbrenner war auf Anhieb von der Idee begeistert und stellte kurzerhand das Rathaus selbst als Ausstellungsfläche zur Verfügung: „Die Idee ist toll. Da war sofort klar, wir helfen mit“, so die Bürgermeisterin, die sich sehr über das künstlerische Potenzial in Swisttal freut.
Da auch von Seiten der Künstler aus Voreifel und Vorgebirge die Resonanz riesig war und etliche Kunstwerke zur Bewerbung eingereicht wurden, gründeten Wolf-Umhauer und Kalkbrenner mit zwei unparteiischen Künstlern und dem Odendorfer Künstler Carl Körner als Hauptjuror eine Jury, die über die angenommenen Kunstwerke entschied. Die Auswahl kann sich sehen lassen: So hat Elke Marion Utecht die deutsch-französische Freundschaft humoristisch umgesetzt, indem sie mit der Tonfigur „Scheunenschätzchen“ eine Mischung aus Marianne und Bayerin schuf, die auf einem Sockel diverse Lehnwörter beider Sprachen präsentiert. Die Acrylmalereien verschiedener Künstler beschäftigen sich mit einer Vielfalt von Verbindungsthemen wie Liebe, Heimweh oder auch Politik. Collagen mit Materialien wie Rost, Eierschalen und einem alten Handy sollen Nachhaltigkeit und Umwelt als Thema symbolisieren.
Kunstwerke im Rathaus verteilt
Und auch ganz Extravagantes findet seinen Platz: Das Künstlerpaar Ingrid und Knut Reinhardt präsentiert plastische Kunst, die sie mit einer eigens entwickelten vom Computer gesteuerten Maschine herstellen. Aus tropfender Acrylfarbe gebildete Stalagmiten setzen unter anderem den europäischen Gedanken abstrakt um. Die Künstler selbst übernehmen in der ersten Woche während der erweiterten Öffnungszeiten ehrenamtlich auch die Aufsicht über die im Rathaus verteilten Kunstwerke und sind jederzeit für Gespräche der Besucher zu den Werken offen. Da alle Seiten von dem Projekt und der guten Zusammenarbeit begeistert sind, beschloss Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner auf Anregung der Künstler spontan, die Ausstellung um weitere drei Wochen zu verlängern.