Corona-Infektionen in Wachtberg Die 23 Schüler in Quarantäne bekommen nun digitalen Unterricht

Wachtberg · Nach der Corona-Infektion einer Schülerin der Hans-Dietrich-Genscher-Schule ist die gesamte Klasse und ihre Lehrerin in Quarantäne geschickt worden. Einen weiteren Corona-Fall gibt es in einer Übergangsunterkunft.

 Die Hans-Dietrich-Genscher-Schule: Eine Sechstklässlerin ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Die Hans-Dietrich-Genscher-Schule: Eine Sechstklässlerin ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Foto: Petra Reuter

Wenige Tage war das neue Schuljahr erst alt, als die Hans-Dietrich-Genscher-Schule einen Corona-Fall meldete. Die gesamte sechste Klasse, die das Kind besuchte, befindet sich ebenso wie die Klassenlehrerin seither in Quarantäne. Unterrichtet wird auf Distanz. Andere Lehrkräfte und die Schüler der anderen Klassen dürfen ihren gewohnten Lernort nach wie vor besuchen. Weil rund um Wachtberg sowie im Ländchen die Anzahl der Corona-Infektionen wieder stieg, äußerte sich Bürgermeisterin Renate Offergeld in einem Informationsgespräch zur aktuellen Situation und möglichen Szenarien.

Am Montag habe sich das Gesundheitsamt bei der Gemeinde Wachtberg gemeldet, so Offergeld. Weil das betroffene Mädchen unter Symptomen litt, hatte es die Schule an diesem Tag nicht besucht. Einen weiteren Fall gebe es laut Bürgermeisterin in einer Übergangsunterkunft. Die Quarantäne-Maßnahmen für die insgesamt 23 Schüler der Klasse sowie für die jeweiligen Kontaktpersonen seien unverzüglich angeordnet worden, um weitere Infektionen zu unterbinden. Markus von Wirtz, Koordinator der mit der Pandemie zusammenhängenden Maßnahmen, betonte: „Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt läuft in beide Richtungen sehr gut, sodass wir schnell reagieren konnten.“

Im Regelfall erhielten Betroffene sofort nach Bekanntwerden eines positiven Ergebnisses eine mündliche Quarantäneverfügung, der in jedem Fall Folge zu leisten sei, so von Wirtz. Wer vor Ort keine Angehörigen oder Freunde habe, die für lebensnotwendige Einkäufe sorgen können, erhalte Hilfe aus dem Rathaus. Eine schriftliche Ordnungsverfügung informiert die Betroffenen ausführlich.

Corona-Hotline geschaltet

So könnten die Leute nachlesen, was zu tun sei, wenn sich Symptome einstellten oder wenn sich vorhandene Symptome verstärkten, erklärte von Wirtz. Informationen gebe es bei Unsicherheiten zusätzlich bei der Corona-Hotline. „Unter der Durchwahl 9544111 beantworten wir Fragen und geben Tipps oder Adressen weiter, an die man sich wenden kann“, sagte er. Mal sei der Hausarzt für einen Abstrich die richtige Adresse, mal das Abstrichzentrum am Freizeitpark in Rheinbach. Allerdings müsse man dazu sein Anliegen auf den Anrufbeantworter sprechen, ein Mitarbeiter rufe dann zurück.

Insgesamt gestalte sich derzeit die Umsetzung der Hygienemaßnahmen zumindest in den Schulen und Kindergärten sehr regelkonform, berichtete die Bürgermeisterin. Eine Standardreaktion für weitere Erkrankungsfälle gebe es nicht. „Da werden viele Faktoren berücksichtigt. Es wird dann im Einzelfall in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt entschieden, ob man in einer Kita beispielsweise eine Gruppe in Quarantäne schickt oder ob man die Kita ganz schließt“, sagte Offergeld. Das gelte auch für alle Schulen.

44 Corona-Fälle zeigte die Übersicht auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises gestern für Wachtberg. Davon sind 40 Erkrankte wieder genesen, vier Menschen befinden sich derzeit in Quarantäne. In der Nachbarstadt Rheinbach zählt man derzeit ebenfalls vier aktive Erkrankungsfälle, in Meckenheim zehn. In Bonn, als größte Nachbarkommune, hält sich die Zahl der Neuinfektionen seit Anfang August stabil zwischen 40 und 60 Fällen.

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