Kabarett in Meckenheim Hände weg von Diäten und Nackt-Yoga

Meckenheim · „Kleinkinder lachen bis zu 120 mal am Tag, Erwachsene durchschnittlich acht mal“, verwies Kabarettist Bill Mockridge bei seinem Auftritt im PZ des Meckenheimer Schulcampus am Freitag auf eine Studie.

 Bill Mockridge bei einem Auftritt in Meckenheim.

Bill Mockridge bei einem Auftritt in Meckenheim.

Foto: Axel Vogel

Eine Statistik, die sein neues Programm „Alles frisch?! Lachen macht sexy“ klar widerlegt, denn die Zuschauer brauchten nicht lange, um sich von Mockridges Energie und Lebensfreude anstecken zu lassen.

Bevor sich der 68-Jährige mit den Geheimnissen des Alterns befasste, informierte er sich über das Alter der anwesenden Gäste. Die zwölfjährige Miriam wies er ausdrücklich daraufhin, dass nicht sein Sohn, Comedian Luke Mockridge, auftrete und versprach ihr ein Buch mit dessen persönlicher Widmung. „Während sich Frauen proaktiv mit dem Altern auseinandersetzen, behalten Männer ihr 18-jähriges Selbstbild bei“, hat Mockridge beobachtet.

Bei der kleinsten Falte kaufe eine Frau den halben Drogeriemarkt leer, ein Mann sei jedoch nur schwer von seiner persönlichen Wahrnehmung abzubringen. So wachse im Laufe der Zeit der Bauch eines Mannes, während seine Haare allmählich dünner werden. „Doch irgendwann fällt jedes Kartenhaus zusammen“, weiß auch Mockridge. Bei ihm war dieser Moment mit seinem 50. Geburtstag gekommen, zu dem er mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „50 Jahre gut gemacht“ beschenkt wurde.

So weit, so gut, wäre da nicht die Mitarbeiterin eines Blumenversands gewesen, die „50 Jahre gut gemacht“ als goldenes Ehejubiläum deutete. Eine Aussage, mit der sich Mockridge im Nachhinein lange auseinandersetzte: „Ich sprach das Thema auf der Bühne an und merkte, dass ich einen Nerv der Zeit treffe.“ Infolgedessen befasste sich der Wahl-Endenicher, der 1982 das Springmaus Improvisationstheater gründete und von 1991 bis 2015 die Rolle des „Erich Schiller“ in der „Lindenstraße“ verkörperte, umso mehr mit dem Altern.

Ganz zur Freude der Meckenheimer, denen er seine eigenen Schwächen und Erfahrungen des Alltags anvertraute. Angefangen bei verschiedenen Diäten über einen Besuch im Fitnessstudio bis hin zum Nackt-Yoga. Damit kann man sich eventuell jung halten, muss es aber nicht. Gelassenheit lautet stattdessen die Devise: „Wichtig ist, dass man sich selber nicht zu ernst nimmt und mehr lacht.“

Dazu gehört es, Gedanken ihren freien Lauf zu lassen, auch wenn sie „nicht alleine zu einem zurückkehren“. Wohl dem, der obendrein eine fürsorgliche Frau hat, die rät: „Bill, geh nicht zu weit weg und vergiss den Organspendeausweis nicht.“

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