Kuchen zum Mitnehmen Im Hofcafé in Oberbachem ist Naschen erlaubt

Wachtberg · Das Café Wilwerscheid trotzt Corona und bietet nun Kuchen „zum Mitnämme“ an. Die Backrezepte werden seit Generationen in der Familie weitergegeben.

 Monika Simons öffnet das Hofcafé an diesem Sonntag.

Monika Simons öffnet das Hofcafé an diesem Sonntag.

Foto: Petra Reuter

Weit gefehlt hat, wer glaubte, das Hofcafé Wilwerscheid ließe sich von den Auswirkungen durch die Corona-Pandemie in die Knie zwingen. Monika Simons hat mit ihrer Familie und den Helfern das Konzept der traditionellen monatlichen Kaffee- und Kuchen-Veranstaltung angepasst. Trotz der Einschränkungen öffnet sie den Hof an der Dreikönigenstraße 25 ein Mal im Monat für das neue Format „Hofcafé – zum Mitnämme“. So wie an Pfingstsonntag, 31. Mai, ab 13 Uhr.

„Wir öffnen an den Café-Tagen beide große Hoftüren, damit genug Platz ist. Dann haben wir das Hofinnere ein wenig umgestaltet, sodass ein Rundweg entstanden ist“, beschreibt Simons einige Maßnahmen, die sie mit ihrer Familie ergriffen hat. Geschickt gestellte Bierbänke und Kreidemarkierungen auf dem Boden helfen den Gästen, die Abstände einzuhalten. Dass man sich zurzeit nicht gemütlich niederlassen kann, um seinen Kuchen zu verspeisen, hätten die Besucher ebenso akzeptiert wie weitere Schutzmaßnahmen, sagt Simons. Denn solange die Einschränkungen gelten, gibt es den Kuchen nur „zum Mitnämme“ auf zugekauften Einmal-Kuchentabletts. „Selbst mitgebrachte Kuchenplatten, auf denen man den gekauften Kuchen mitnimmt, sind im Moment leider nicht erlaubt.“

Einmal-Kuchentabletts waren auch schon vor Corona im Einsatz

Der Umwelt zuliebe war das nämlich vor Corona für viele Kunden eine Selbstverständlichkeit gewesen. Im Vorfeld hatte die Familie über notwendige Änderungen informiert. „Niemand hat sich beschwert, die Leute haben das Desinfektionsmittel am Eingang benutzt und haben Mundschutz getragen“, sagt Simons über den ersten Hofcafétag an Muttertag. „Es weiß ja auch jeder, dass es im Moment nicht anders geht.“

Auch dass man wegen des Abstands vor der Theke und wegen des hängenden Plexiglas-Spuckschutzes die Auslagen nicht ganz aus der Nähe ansehen konnte, war für alle nachvollziehbar gewesen. „Die Sicherheit ist uns genauso wichtig, wie das Hofcafé selbst“, sagt die Oberbachemerin. Gerade an Muttertag habe sie gesehen, dass einige ältere Leute die Gelegenheit genutzt hatten, sich mit viel Abstand zu unterhalten. So war der Tag trotz Corona für manche ein Tag des gegenseitigen Austauschs geworden.

Größte Teil der Rezepte stammt von der Großmutter

Für Simons gehören das Backen und das Hofcafé zu ihrem Leben. „In unserer Familie ist immer samstags gebacken worden, seit ich denken kann“, sagt sie. Der größte Teil der Rezepte stammt von ihrer Großmutter, einige von ihrer Mutter, manche hat sie selbst kreiert. Nur wenige haben aus anderen Quellen den Weg zu ihr gefunden. „Ich genieße es, wenn der Kuchenduft durch das Haus strömt“, sagt Simons. Ihre Tortenzusammenstellungen orientiert sie an den Jahreszeiten. „Im Frühjahr haben wir Erdbeertortenvarianten, Himbeer-, Blaubeer oder Kirschtorten, immer solange der Vorrat reicht“, so die ausgebildete Hauswirtschafterin. Die klassische Buttercremetorte oder Käsekuchen seien zu jeder Jahreszeit beliebt.

Die kölsche Nacht und die Weinverkostung sind aber vorerst gestrichen. Dagegen steht der Weihnachtsmarkt mit Knülesverkauf Ende November noch auf dem Plan. „Wir wollen das auch in diesem Jahr machen, weil wir ein Hospiz mit dem Erlös unterstützen, und wir finden, dass das eine schwierige und wichtige Arbeit ist“, sagt Simons.

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