Besondere Hilfsaktion Wie Wachsreste aus Swisttal den Menschen in der Ukraine helfen

Swisttal-Odendorf · Auf ungewöhnliche Art will die Katholische Frauengemeinschaft Odendorf den Menschen in der Ukraine über den Winter helfen. Sie sammelt in Kirchen Kerzen- und Wachsreste. Das steckt hinter der Aktion.

Die Vorstandsmitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft  Odendorf/Essig/Ludendorf sammeln Wachsreste für die Ukraine. (v.l.) Veronika Klosterberg, Anita Dung und Maria Winand bekamen schon viele Spenden zusammen.

Die Vorstandsmitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft Odendorf/Essig/Ludendorf sammeln Wachsreste für die Ukraine. (v.l.) Veronika Klosterberg, Anita Dung und Maria Winand bekamen schon viele Spenden zusammen.

Foto: Selina Stiegler

Direkt im Eingang der alten Kirche in Odendorf steht ein brauner Karton. Diese einfache Kiste dient dabei einem höheren Zweck: Menschen können ihre Kerzen- und Wachsreste hineintun. Sind genug Kartons dieser Art befüllt, werden sie in die Ukraine transportiert. Vor Ort werden dann in kleinen Keller-Manufakturen daraus sogenannte Büchsenlichter hergestellt. Die Büchsenlichter schenken den Menschen in der Ukraine nicht nur Wärme in den harten Wintermonaten, sondern dienen auch zum Kochen, Wäsche trocknen und als Lichtquelle. Denn die Stromausfälle nach russischen Angriffen häufen sich und können sich über mehrere Wochen hinweg ziehen.

Aus den gesammelten Kerzen- und Wachsresten werden in der Ukraine Büchsenlichter hergestellt. Diese dienen als Heiz- und Lichtquelle wie auch zum Kochen und Wäsche trocknen.

Aus den gesammelten Kerzen- und Wachsresten werden in der Ukraine Büchsenlichter hergestellt. Diese dienen als Heiz- und Lichtquelle wie auch zum Kochen und Wäsche trocknen.

Foto: Katholische Frauengemeinschaft (KFD)/Unbekannt

Ob Teelichter, Haushaltskerzen oder Duftkerzen: Die Katholische Frauengemeinschaft Odendorf/Essig/Ludendorf (KFD) freut sich über jede Spende. Die KFD beteiligt sich damit an der Initiative „Wachsreste für die Ukraine“ des Vereins „Life Cologne“. Maria Winand aus dem KFD-Vorstand hat die Life-Cologne-Initiative entdeckt. Und ihre Pfarrgemeinde angefragt, ob sie die alte Kirche in Odendorf für die Sammelaktion nutzen dürfen. Daraufhin habe die Pfarrgemeinde beschlossen, dass in jeder Kirche in Swisttal eine Kiste für Wachsreste stehen soll. Seit Anfang Januar werden die Spenden gesammelt. „Odendorf, Buschhoven und Heimerzheim sind die größten Kirchen im Seelsorgebereich Swisttal, die bei der Aktion mitmachen“, sagt Winand.

Welche Kerzen- und Wachsreste zum Spenden geeignet sind

„Es werden Kerzen jeder Art genommen“, sagt Winand. Nicht geeignet sind allerdings Kerzen im Glasgefäß. Der Grund sei der Aufwand, die Kerzen aus dem Gefäß herauszulösen. Ansonsten müssen die Spender bei der Abgabe nichts beachten, selbst Grableuchten dürfen in die Kartons gelegt werden. Wachsreste ab 50 Kilogramm holt Life Cologne selbst ab.

Weitere Sammelstellen gewünscht

Die Menschen reagieren positiv auf das Projekt. „Wir haben in kurzer Zeit schon viel gesammelt“, sagt Maria Winand. Bereits mehrere Kisten und Plastiktüten seien abgegeben worden, die zurzeit bei der KFD gelagert werden. Wenn das Lager voll ist, werden die Kerzen- und Wachsreste von Life Cologne abgeholt. Der Verein sei gut in die Ukraine vernetzt und bringe die Spenden an die Grenze. Neben Resten spenden die Menschen auch komplett neue Kerzen, die teilweise noch verpackt sind.

Die KFD wünsche sich trotzdem mehr Sammelstellen im Rhein-Sieg-Kreis. „Bisher sind die Sammelstellen sehr lückenhaft, es könnten sich noch mehr bei Life Cologne bewerben“, so Winand. Hauptsächlich beteiligen sich Kirchen an der Sammelaktion, Privatpersonen kommen selten vor und Geschäfte tauchen auf der Sammelstellen-Liste von Life Cologne für den Rhein-Sieg-Kreis gar nicht auf. Laut Winand dürfe jede Person und jedes Geschäft mitmachen, sofern zuvor mit Life Cologne alles abgesprochen wurde.

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