1320 Bäume wachsen am S23-Haltepunkt Liebevolle Pflege bringt fast 100 Prozent Anwuchs

MECKENHEIM · 1320 Bäume lässt die Deutsche Kinderdirekthilfe in Meckenheim setzen. In Zukunft könnten es noch mehr werden, verspricht die Stiftung.

 Die neuen Bäume gedeihen prächtig: Sehr zur Freude von Norbert Schaffrath (von links), Christoph Dirksen, Holger Jung und Axel Nothnagel, der für seine Enkel Baumpatenschaften übernommen hat.

Die neuen Bäume gedeihen prächtig: Sehr zur Freude von Norbert Schaffrath (von links), Christoph Dirksen, Holger Jung und Axel Nothnagel, der für seine Enkel Baumpatenschaften übernommen hat.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Noch sind die 1320 Bäume unscheinbar, kniehoch und wenige Zentimeter dick. Aber sie haben sich trotz des trockenen Sommers bestens entwickelt. Die Initiatoren der Aktion „1000 Bäume für Meckenheim“ von der Stiftung Deutsche Kinderdirekthilfe (DKD) überzeugten sich vor Ort davon. Auch wenn das Projekt ansonsten coronabedingt nicht so ablief wie erhofft, war das für die Verantwortlichen beim Pressetermin kein Grund zur Trübsal.

Christoph Dirksen, Geschäftsführer der Baumschule Wilhelm Ley GmbH, bescheinigte dem noch jungen Mischwald sogar eine außerordentliche Anwuchsquote von fast 100 Prozent. Das war nur möglich, weil Mitarbeiter der Firma die jungen Pflanzen alle drei Wochen gegossen hatten. 30 bis 40 Liter bekam jeder Baum, berichtet er. Das Gießen und die gute Bodenvorbereitung brachten die Pflanzen durch die Zeit. „In einer normalen Forstpflanzung hätten wir das nie geschafft“, so Dirksen. Dort sei in einem so trockenen Sommer wie dieses Jahr mit einer Ausfallquote von bis zu 100 Prozent zu rechnen. 

Nach der Idee von Norbert Schaff­rath, Kuratoriumsvorsitzender der DKD, hätten Kinder und Jugendliche die rund drei Jahre alten Pflanzen in die Erde bringen sollen. Er hatte zuvor Waldexkursionen der Angebote Ruhrfeldcity und Mosaik miterlebt. „Da fiel mir auf, dass es Kinder gab, die noch nie in einem Wald waren“, beschreibt er. Die geplante Pflanzaktion fand schnell Unterstützer. Die Stadt Meckenheim stellte 16 000 Quadratmeter einer Ausgleichsfläche am Bahnhof Industriegebiet zur Verfügung, die Baumschule Ley machte einen laut Schaffrath „sehr fairen Preis“ für die klimafesten Bäume.

420 Anmeldungen von Kindern und Jugendlichen lagen vor. Selbst an eine mögliche Trockenheit hatten die Verantwortlichen schon gedacht. Ein 20 000-Liter-Fass, viele Gießkannen und regelmäßige Besuche der Kinder waren vorgesehen. Dann kam Corona. Damit Stieleichen, Schwarz­erlen, Stielahorn und Co., die bereits im Kühlhaus lagerten, nicht eingingen, übernahmen Lehrlinge der Firma Ley das Einpflanzen. Unterstützung gab es von einigen Freiwilligen und Freunden der Stiftung wie Axel Nothnagel. Er pflanzte nicht nur gleich drei Bäume für seine Enkel, sondern kam auch regelmäßig mit ihnen zum Gießen. Eine Flatterulme, um die er sich so kümmerte, ist bereits um die zwei Meter hoch. Ein stolzer Wuchs für die kurze Zeit, wie Dirksen erklärte.

Für die Durchführung der Aktion dankte Holger Jung als Erster Beigeordneter der Stadt: „Wir können immer und überall Bäume gebrauchen, auch im grünen Meckenheim.“ Schaffrath schlug vor, dass es noch viel mehr werden. Die Ausgleichsfläche umfasst insgesamt 72 000 Quadratmeter. Den Rest würde die DKD ebenfalls gerne nach der Coronazeit von Jugendlichen bepflanzen lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Erdrutsch in vielen Rathäusern
Kommentar zu den Stichwahlen im Rhein-Sieg-Kreis Erdrutsch in vielen Rathäusern