Mehrfaches Jubiläum in Meckenheim Tanzlehrer liebt Tanzlehrerin – und das seit über 60 Jahren

Meckenheim-Altendorf · Mit 80 und 85 Jahren sind Ehepaar Ute und Egon Zanger das wahrscheinlich älteste Tanzlehrer-Paar im Rhein-Sieg-Kreis. Jetzt begingen die Meckenheimer gleich mehrere Jubiläen auf einmal.

Die Jubilare Ute (80) und Egon Zanger (86) bei der Feier der Diamantenen Hochzeit und des Geburtstags von Ute Zanger in der Gaststätte Ohm Hein in Meckenheim Altendorf.

Die Jubilare Ute (80) und Egon Zanger (86) bei der Feier der Diamantenen Hochzeit und des Geburtstags von Ute Zanger in der Gaststätte Ohm Hein in Meckenheim Altendorf.

Foto: Petra Reuter

Das mit 80 und 85 Lenzen wahrscheinlich älteste Tanzlehrerpaar im Rhein-Sieg-Kreis feierte in der Gaststätte Ohm Hein in Altendorf-Ersdorf ein Multijubiläum. Ute Zanger hatte das 80. Lebensjahr vollendet, ist mit Egon Zanger seit 60 Jahren verheiratet und der Tanzlehrer gehört seit 70 Jahren dem Sportverein Rot-Weiß Bonn-Röttgen an. Zusammen mit den Mitgliedern der Tanzabteilung feierten die Jubilare in Meckenheim.

Die beiden kennen sich „eigentlich schon immer“

„Eigentlich schon immer“, kenne er seine Frau Ute, sagt Egon Zanger. Der heute 85-Jährige turnte von klein auf im Sportverein Rot-Weiß Bonn-Röttgen, in dem das Paar seit rund 34 Jahren Tanzunterricht gibt. Dort turnte auch Ute Zanger schon in der Mädchengruppe. Gemeinsame Vereinsfahrten und -feiern stärkten das Miteinander. Bewusst wahrgenommen, dass es den anderen gebe, habe sie erst mit etwa zwölf Jahren, erinnert sich Ute Zanger. Dass sie irgendwann drei Kinder zusammen großziehen würden, habe damals keiner von beiden geahnt. „Als ich 16 war, hatte mein Mann offenbar beschlossen, mich zu heiraten“, beschreibt sie lachend, wie sie ihre Zuneigung zueinander entdeckten. „Es hat einfach gepasst, aber damals haben wir gewartet, bis ich 20 war“, sagt Ute Zanger. Wegen der seinerzeit geltenden Gesetze benötigte sie sogar noch die schriftliche Erlaubnis ihrer Mutter.

Tanzen ist ihre besondere Verbindung

Zum Tanzen kamen die beiden durch eine Verletzung des erfolgreichen Turmspringers. „Er konnte danach nicht mehr in den oberen Klassen mitturnen“, berichtet Ute Zanger. Schon zuvor hätten die Aktiven in der Tanzabteilung immer gelockt: „Ihr müsst zum Tanzen kommen.“ Dazu kam, dass der Vorsitzende vom Turnverein zugleich der Abteilungsleiter der Tanzsparte war und das Interesse des jungen Paars geschickt auf den Sport zur Musik lenkte. „Seitdem sind wir dabei“, sagen die beiden. Zuerst als aktives Tänzerpaar zu Standard- und Lateintänzen. Mit sportlichem Ehrgeiz nahmen die beiden bald an Turnieren im Standardtanz teil.

Mit dem Rückzug des ehemaligen Trainers der Tanzgruppen im Sportverein wurden die beiden Zangers schnell als mögliche Nachfolger gehandelt. „Das wollte ich aber nur machen, wenn ich dafür einen Trainerschein mache“, sagt Ute Zanger. So absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung zur Tanztrainerin. „Danach haben wir zwei Tanzgruppen übernommen, eine in Bonn und eine in Röttgen“, erzählt die rege Seniorin.

Wie man so viele Jahre als Paar und zugleich als Tanzlehrer durch das Leben geht und dabei aktiv bleibt? Immer Sport treiben und die rheinische Fröhlichkeit pflegen sei ein probates Mittel, findet Egon Zanger. Vorteilhaft seien auch gemeinsame Interessen und „ganz groß geschrieben: Zufriedenheit, Humor und Toleranz“, ergänzt Ute Zanger. Ihr gemeinsamer Wunsch war, so lange wie möglich so harmonisch und aktiv zu leben, wie es jetzt sei. Ans Aufhören denken die beiden übrigens nicht. „Solange wir das noch gut können, wollen wir das machen“, sagt Ute Zanger.

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