Flüchtlingssituation in Meckenheim 301 Asylbewerber aus 31 Ländern

MECKENHEIM · Zurzeit befinden sich 301 Asylbewerber aus 31 Herkunftsländern in Meckenheim. Einen Sachstandsbericht zur aktuellen Situation der geflüchteten Menschen in Meckenheim gab der Fachbereichsleiter Soziales, Joachim Neienhuis-Wibel, dem Ausschuss für Soziales, Familie, Demografie und Integration.

 In den Räumen der Merler Ganztagsschule kamen 2016 für einige Monate Flüchtlinge unter.

In den Räumen der Merler Ganztagsschule kamen 2016 für einige Monate Flüchtlinge unter.

Foto: Axel Vogel

Zu betreuen seien aber auch Obdachlose, obdachlose Asylanten und Flüchtlinge, die im Rahmen der Wohnsitzauflage Meckenheim zugewiesen werden.

Für zusätzliche Kapazitäten bei der Unterbringung sorge das neue Gebäude der Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft mbH MEWoGe am Siebengebirgsring, das im Januar übergeben wurde. In die 18 Wohnungen sollen insgesamt 48 Menschen mit Bleibeperspektive einziehen.

„Der Integrationsgedanke soll bei der Belegung im Vordergrund stehen“, sagte Neienhuis-Wibel. Die Fronhofhalle sei nach ihrer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft nun leer und werde voraussichtlich noch vor Abschluss des ersten Halbjahres 2017 den Vereinen und Schulen wieder zur Verfügung stehen. Mit wieder steigenden Flüchtlingszahlen werde vor allem wegen des zu erwartenden Familiennachzuges gerechnet.

Die Aufgaben des Kommunalen Integrationszentrums des Rhein-Sieg-Kreises hat dessen Leiterin Antje Dinstühler dem Sozialausschuss vorgestellt. Die Einladung war auf Wunsch der SPD-Fraktion erfolgt.

Das Integrationszentrum sei auf Beschluss des Kreistages 2014 auf Basis des Teilhabe- und Integrationsgesetzes eingerichtet worden – noch bevor die vielen Flüchtlinge in den Kreis kamen, erklärte Dinstühler. „Die Aufgaben haben sich dann auf die vielen neuen Menschen ausgerichtet“, sagte sie. Die Gründung sei mit „Geburtswehen“ und „Gegenwind“ verbunden gewesen, erinnerte sich der Erste Beigeordnete Holger Jung.

„Das Integrationszentrum ist nicht ins Leben gerufen worden, um die Flüchtlingsarbeit zu unterstützen, ist jetzt aber eine dankenswerte Einrichtung. Auch wenn wir anfangs kritisch waren, freuen wir uns jetzt über die gute Zusammenarbeit“, betonte Jung. Die Arbeit des Integrationszentrums richte sich vor allem an den Bedarfen der Kommunen aus, versuche sie zu bündeln „zum größtmöglichen Nutzen der Akteure vor Ort“, erläuterte Dinstühler. Die Angebote des Integrationszentrums seien in drei Bereiche gegliedert: Bildung, Ehrenamt und Querschnitt. Sprachförderung und die Unterstützung von Schulen und Eltern, die Begleitung beim Übergang von der Schule zum Beruf und das Projekt „Rucksack“ zur Förderung sprachlicher Bildung von Kindergartenkindern und deren Eltern seien Beispiele aus dem Bereich Bildung.

Zum Angebot für das Ehrenamt gehöre zum Beispiel die Verteilung von Geldern aus dem Landesprogramm KOMM-AN. Der Bereich Querschnitt habe die interkulturelle Öffnung von Verwaltungen, Institutionen, Unternehmen und Politik sowie einen Zugang zum Gesundheitssystem zum Ziel.

Mit 48 Maßnahmen und Veranstaltungen, die das Integrationszentrum im Jahr 2016 durchgeführt habe, seien 1795 Teilnehmer, ehrenamtliche und hauptamtliche Akteure vor Ort, erreicht worden, berichtete Dinstühler.

Das Team des Integrationszentrums setze sich aus Lehrkräften, Sozialpädagogen, Sozialwissenschaftlern und Juristen zusammen: „Wir werden nicht müde, immer wieder voneinander zu lernen.“ Tiefere Einblicke könne jeder auf www.integrationsportal-rhein-sieg-kreis.de erhalten.

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