Christoph Wolter aus Meckenheim 65-Jähriger besitzt 10.000 Spielzeuge

MECKENHEIM · Spielzeug lässt Kinderaugen leuchten. Bei Pensionär Christoph Wolter aus Meckenheim hat die Begeisterung bis heute nicht nachgelassen. Etwa 10.000 Spielzeuge nennt der 65-Jährige sein Eigen. Schwerpunkt der Sammlung sind Spielzeug-Autos aus Blech, Kunststoff und Holz.

 Regale voller Spielzeug, darunter vor allem Autos, hat Christoph Wolter in seinem Keller.

Regale voller Spielzeug, darunter vor allem Autos, hat Christoph Wolter in seinem Keller.

Foto: Henry

Im Keller seines Hauses steht ein Teil der Fahrzeuge ordentlich aufgereiht in Schränken und Schubladen: Feuerwehrautos groß und klein, aus Blech und Plastik, zahlreiche Militärfahrzeuge, auch aus Russland, und beinahe jedes Automodell, das in den vergangenen Jahren auf deutschen Straßen unterwegs war, oft in mehreren Ausführungen, die sich bisweilen nur durch winzige Details unterscheiden.

Vieles lagere auch in Kisten auf dem Dachboden, verrät der ehemalige Bankangestellte. Außerdem füllt seine Sammlung noch eine stattliche Schrankwand im Gästezimmer. Wolter, dessen Familie aus Schlesien stammt, wuchs in einem kleinen bayerischen Dorf im Nachkriegs-Deutschland auf.

Mit seinem bescheidenen ersten Spielzeug, einem Holzpferdchen mit Wagen und zwei Fässern, ging er pfleglich um, so dass er einige Jahre Freude daran hatte. Nach dem Umzug der Familie nach Bonn Mitte der 50er Jahre kamen neue Spielsachen hinzu: Indianer und Cowboy aus Ton. Mit denen wurde intensiv gespielt - dennoch ging kaum etwas zu Bruch, so dass diese Figuren noch heute zur Sammlung gehören. Nicht mehr erhalten sind ein großer Spielzeug-Lkw aus Blech und Plastik, ein Magirus Rundhauber, und der Blech-Bagger, die Wolter mit etwa zehn Jahren zu Weihnachten bekam und die irgendwann kaputt gingen.

Diese beiden Stücke, die er als Kind sehr mochte, hat der Sammler via Internet-Auktion wiederbeschaffen können. Gespielt wurde in Wolters Jugend auch eifrig mit Modell-Autos, insbesondere aus dem Hause Wiking. Doch die Sammelleidenschaft war am Ende der Schulzeit noch nicht erwacht. So verkaufte er seinen Bestand damals an einen Schulkameraden. "Mein aus heutiger Sammlersicht größter Fehler", bekennt der Meckenheimer.

Solche Modell-Autos waren es dann auch, die Wolter in den 80er Jahren zum Sammler werden ließen. Ein Kollege stellte seine eigene Sammlung von Wiking- und Herpa-Modellfahrzeugen auf einen anderen Maßstab um und bot Wolter die nun überflüssigen kleinen Modelle im Maßstab 1:87 an - der 65-Jährige griff zu, zunächst unter dem Vorwand, die Autos für seine beiden Söhne anzuschaffen. Doch tatsächlich hatte der Familienvater selbst Feuer gefangen, besuchte Floh- und Sammlermärkte und las Fachbücher und -zeitschriften, die ihm zeigten, welche Vielfalt an Modellen es gab. Später folgten auch Autos in größeren Maßstäben.

Sein Faible für Holzspielzeuge habe er vor etwa fünf Jahren entdeckt, als einer seiner Söhne in Coburg wohnte und er von dort aus Abstecher ins nahe Thüringen in die Spielzeug-Städte Sonneberg und Steinach machte, sagt Wolter. Stolz präsentiert er heute einige Prunkstücke seiner Sammlung, so einen IFA-Holz-Lkw, den er von einer Herstellerfamilie von DDR-Spielzeug erhielt: "Das war wie ein Sechser im Lotto für mich!"

Noch weitere Sammelschwerpunkte hat Wolter. So füllen seit etwa zehn Jahren Blechdosen in Fahrzeugform, die als originelle Verpackung für Kekse und Lebkuchen oder als Griffelkästen dienen, Schrankfächer und Schubladen. Auch Matroschka-Puppen mit Polithintergrund trägt Wolter zusammen.

Zudem sammelt er Bücher. Allein etwa 100 Struwwelpeter- und Max-und-Moritz-Ausgaben stehen im Regal sowie 350 "Pop-up-Bücher", die beim Aufschlagen dreidimensionale Elemente entfalten. Seit etwa 40 Jahren frönt Wolter seiner Sammelleidenschaft. Warum? "Es ist die Freude an den Dingen. Oft sitze ich vor dem einen oder anderen Stück und bin einfach froh, es zu haben!", sagt er.

Einblicke in seine Sammlung ermöglicht Christoph Wolter in wechselnden Ausstellungen, die er im "Knotenpunkt" seines Freundes, des Kunstmalers Günter Herzing in Bad Godesberg, Plittersdorfer Straße 133, zeigt.

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