75 Jahre CDU Meckenheim Auch Adenauer kam bei der CDU in Meckenheim zu Besuch

Meckenheim · Die Krieg war noch in frischer Erinnerung, als sich 1946 die CDU gründete. Auch in Meckenheim entstand ein Ortsverband.

 Ein bedeutender Moment (auch) für die CDU Meckenheim: Karl Carstens, damals Bundestagspräsident, trägt sich im Juni 1976 ins Goldene Buch der Stadt ein. 1979 wurde er Bundespräsident. Links Bürgermeister Hans-Georg Preuschoff, neben ihm Ratsherr Rudolf Schumacher, beide CDU, rechts Horst Jegust, UWG. Carstens war Wahl-Meckenheimer und wohnte bis zu seinem Tod 1992 an der Dechant-Kreiten-Straße. 

Ein bedeutender Moment (auch) für die CDU Meckenheim: Karl Carstens, damals Bundestagspräsident, trägt sich im Juni 1976 ins Goldene Buch der Stadt ein. 1979 wurde er Bundespräsident. Links Bürgermeister Hans-Georg Preuschoff, neben ihm Ratsherr Rudolf Schumacher, beide CDU, rechts Horst Jegust, UWG. Carstens war Wahl-Meckenheimer und wohnte bis zu seinem Tod 1992 an der Dechant-Kreiten-Straße. 

Foto: Stadtarchiv Meckenheim

1946 lag Meckenheim in Trümmern. Trauer um die Angehörigen, die bei der Bombardierung ums Leben gekommen waren, Schuldgefühle und Scham für die unglaublichen Verbrechen des „Dritten Reichs“ drückten die Menschen nieder. Viele warteten noch bang auf die Heimkehr ihrer Ehemänner, Väter, Söhne und Freunde aus der Kriegsgefangenschaft; Mangel am Allernötigsten prägte den Alltag.

Mitten in diese Zeit fiel die Gründung der CDU Meckenheim. Die Hoffnung auf einen Neuanfang, der Wunsch nach einer Politik, die sich an christlichen Werten und der Würde aller Menschen orientierte, beflügelte die Christdemokraten. In diesen Tagen feiert die CDU Meckenheim ihr 75-jähriges Bestehen. Heute wird sie von Rainer Friedrich geführt, ihm zur Seite stehen seine Stellvertreter Carolin Norden und Florian Steinseifer.

Die CDU hat Meckenheim geprägt

Wo und wann genau der damalige CDU-Ortsverband Meckenheim, dessen erster Vorsitzender August Schumacher hieß, aus der Taufe gehoben wurde, ist ungewiss. „In jedem Fall war es aber der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte“, sagt Rainer Friedrich. „Denn bis heute lässt sich in Meckenheim ohne die CDU keine Politik machen.“ Die Partei stellt – wie fast durchgehend über die Jahre und Jahrzehnte – den Bürgermeister und die stärkste Kraft im Rat und prägt die Richtung, in der sich die Stadt entwickelt hat und weiterentwickelt, ganz entscheidend mit. 

Einer der Gründungsgedanken der CDU, nämlich katholischen und evangelischen Christinnen und Christen eine gemeinsame politische Heimat zu geben, ist heute fast in Vergessenheit geraten – weil er Wirklichkeit geworden ist. Auch Menschen anderer Glaubensgemeinschaften finden sich in den gemeinsamen Werten wieder.

Die Abwahl von Yvonne Kempen war eine Krise für die CDU Meckenheim

Die CDU Meckenheim, seit 1969 „Stadtverband“, hat zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Eine Krise war die Abwahl der damaligen Bürgermeistern Yvonne Kempen, der sich Teile der CDU-Mitgliedschaft nicht anschließen konnten, was auch zu persönlichen Verletzungen und Austritten führte. 2008 wurde Bert Spilles zum neuen Bürgermeister gewählt, seit 2020 ist Holger Jung im Amt.

Die CDU betrachtet sich auch als „Familie“: 1957 wurde die Junge Union Meckenheim gegründet, 1964 die Frauen Union, 1988 die Senioren Union. „Unsere Vereinigungen sind für uns sehr wichtig, denn durch sie fließen unterschiedliche Perspektiven in unsere Arbeit ein“, sagt Friedrich.

Trotz schwieriger Zeiten in der großen Politik steht die CDU Meckenheim auch nach 75 Jahren gut da. Bei den Landtags- und Bundestagswahlen wurden ihre Kandidaten mit großer Mehrheit direkt gewählt. Die CDU Meckenheim hatte einen Festakt mit NRW-Innenminister Herbert Reul als prominentem Gast geplant. „Aufgrund der Coronasituation haben wir den Termin jetzt aber kurzfristig absagen müssen, was sehr bedauerlich ist“, sagt Rainer Friedrich. Die Feier soll 2022 nachgeholt werden.   

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