Zu Hause in Meckenheim Alteingesessene und Neu-Bürger erzählen, warum sie gerne in der Apfelstadt wohnen

Die einen sind seit Jahrzehnten in Meckenheim zu Hause, die anderen vor einem Jahr hierher gezogen. Was Familie Manner und Familie Döscher vereint: Sie fühlen sich wohl in der Stadt. GA-Mitarbeiterin Anita Borhau-Karsten hat beide Familien besucht und sich erzählen lassen, was den Bürgern an ihrer Stadt gefällt.

Familie Manner

In der großen Wohnküche auf dem Hof der Familie Manner ist Platz für alle. Vier Generationen sind hier versammelt und sich in einem einig: "Wir leben gerne in Meckenheim." Meckenheim sei gemütlich, findet die 88 Jahre alte Maria Manner, die vor 61 Jahren von Flerzheim hierher zog, der Liebe zu Ludwig Manner wegen.

Früher, wenn Kirmes war, sei die Verwandtschaft angereist, um am dreitägigen Fest mit Schiffschaukeln und Schießbuden teilzunehmen, erinnert sich die Seniorin. Den Kirmestanz haben Manners ausgelassen, um sich zu Hause einen gemütlichen Abend zu machen und mit der Familie Neuigkeiten auszutauschen.

Bis 1979 befand sich der Mannersche Hof an der Hauptstraße. Sohn Fritz erblickte vor 58 Jahren das Licht der Welt im alten "Klösterchen", wo die Schwestern eine Entbindungsstation eingerichtet hatten. Für Fritz Manner stand es eigentlich immer fest, dass er den elterlichen Hof übernehmen würde.

Wegziehen wäre niemals infrage gekommen. "Ich fühle mich hier wohl", betont Manner, der von Jugend an bei der Meckenheimer Feuerwehr aktiv ist und sich zudem in der Jagdgenossenschaft und seit mehr als 20 Jahren im Kirchenvorstand engagiert. Seine Frau Elisabeth Manner (56), die er 1979 heiratete, stammt aus Villip.

Nach 34 Jahren, in denen sie hier zu Hause ist, identifiziere sie sich mit Meckenheim, erklärt die Vorsitzende der örtlichen Landfrauen. Alles andere als ein Nesthocker ist Sohn Michael Manner (30), der heute mit Unterstützung seiner Eltern den Hof führt, auf dem Äpfel, Birnen, Süßkirschen und Pflaumen angebaut werden.

Er erzählt von Reisen, die er mit seiner Frau Ramona zum Beispiel nach Paris unternahm - und davon, dass es immer wieder schön war, nach Hause zu kommen. Sie genieße die Spaziergänge durch die Obstplantagen im Frühjahr, betont Ramona Manner, Die jungen Eheleute sind so begeistert von der Apfelstadt, dass sie sich sogar für die Imagekampagne der Stadt fotografieren ließen und jetzt mit ihrem Bild auf Plakaten für Meckenheim werben.

Zu dem Zeitpunkt war die 27-Jährige schwanger - jetzt hält sie den jüngsten Spross der Familie, den sieben Monate alten Fabian im Arm. Meckenheim biete alles, was eine Familie brauche, betont ihre Schwägerin Sabine Braun (32), geborene Manner, die mit Andreas Braun, einem echten "Meckenheimer Jong" verheiratet ist, vor neun Monaten Mutter von Söhnchen Luca wurde und Meckenheim das Attribut "familienfreundlich" verleiht.

Eines hat Meckenheim für die gesamte Familie, deren Meckenheimer Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert nachgewiesen sind, in jedem Fall anderen Städten voraus: "Meckenheim ist unsere Heimat!"

Familie Döscher

Seit einem Jahr wohnen Tim Döscher, seine Frau Liane und ihr 16-jähriger Sohn Tim junior in einem großzügigen Haus in Meckenheims Neuer Mitte. Die Familie musste sich nach dem Dienstortwechsel des Bundeswehr-Offiziers von den USA zurück nach Deutschland ein neues Heim suchen.

Warum Meckenheim? "Ein wenig hat uns mein Patenonkel hierher gelockt", verrät Döscher, dessen Taufzeuge auch hier zu Hause ist. Aber auch eigene Erfahrungen bewogen den Familienvater, nach Meckenheim zu ziehen. Er war schon in seiner Jugend zweimal Meckenheimer, zuletzt 1986, und hat vorwiegend gute Erinnerungen an die Stadt.

"Das Haus war ein Glücksfall", ergänzt Liane Döscher (43), die großzügiges Wohnen aus den USA gewohnt ist, wo sie sechs Jahre gelebt haben. Tim Döscher ist Hobby-Triathlet. Dafür sei Meckenheim ideal, schwärmt der 43-Jährige. Der Kottenforst biete optimale Laufwege.

"Ausgesprochen toll" sei das Hallenbad mit den frühen Öffnungszeiten, dem sauberen, gut temperierten Wasser und den disziplinierten Schwimmern. Auch für das Rennrad habe er "gute Strecken gefunden" und sei bis ins Ahrtal unterwegs. Alles, was das Triathleten-Herz begehrt, gebe es im örtlichen Sportladen und Fahrradhandel zu kaufen.

Mit den Einkaufsmöglichkeiten ist auch Liane Döscher zufrieden. Die Neue Mitte sei fußläufig zu erreichen, wo sie Lebensmittel und Bekleidung kaufe und auch regelmäßig ins Fitnessstudio gehe. Zudem sind es nach Bonn nur wenige Kilometer: "So weit war es in den USA bis zum Supermarkt."

Das Konzept der kurzen Wege, dass die Erbauer Meckenheims in den 60er Jahren am Reißbrett erdachten, funktioniere noch heute, meint Döscher, auch wenn die Stadt ein wenig in die Jahre gekommen sei. Leichte Eingewöhnungsschwierigkeiten gibt Sohn Tim zu. Die Schule sei hier anders als in Amerika, wo es mehr ums Auswendiglernen und weniger ums Verstehen gegangen sei. "Inzwischen klappt es ganz gut", sagt er.

Der 16-Jährige besucht das Konrad-Adenauer-Gymnasium. Zudem spielt Tim Basketball beim MTuS und hat schon viele Freunde gefunden. Das einzige, was in Meckenheim fehle, sei ein attraktives Angebot für Jugendliche wie Kino oder Disco, räumt Vater Döscher ein.

Liane Döscher macht eine Ausbildung zur Yogalehrerin in Köln und möchte zukünftig die japanische Heilmethode Jin Shin Jyutsu praktizieren, die sie in den USA erlernt hat. Vor allem von ihren neuen Nachbarn fühlen sich Döschers gut angenommen. "Man bleibt hier nicht lange fremd", sagt Liane Döscher und ergänzt: "Meckenheim ist unser Zuhause geworden - wir fühlen uns hier pudelwohl!"

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