Sanierungsbedarf und steigende Schülerzahlen An den Schulen in Meckenheim herrscht Raumnot

Meckenheim · An den Meckenheimer Schulen herrschen Raumknappheit und Sanierungsbedarf, während die Schülerzahlen steigen. Nun werden Lösungen gesucht.

 Ausdruck der Raumknappheit: In diesen Containern werden derzeit Schüler der Realschule und der evangelischen Grundschule Meckenheim unterrichtet.

Ausdruck der Raumknappheit: In diesen Containern werden derzeit Schüler der Realschule und der evangelischen Grundschule Meckenheim unterrichtet.

Foto: Stefan Knopp

Die Kinder der ukrainischen Flüchtlingsfamilien müssen auch in Deutschland unterrichtet werden – darüber gibt es auch im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur keine zwei Meinungen. Mehr als 60 Kinder sind auf die Meckenheimer Schulen verteilt, die meisten davon auf den weiterführenden. Das ohnehin schon schwierige Platzproblem an den Schulen wird dadurch aber noch weiter verschärft, das wurde beim Bericht der Schulleiter in der jüngsten Ausschusssitzung deutlich.

Die meisten Grundschulkinder sind an der Gemeinschaftsgrundschule in Merl untergebracht, einige wenige auch an der katholischen Grundschule Meckenheim. Die ukrainischen Jugendlichen waren zunächst alle an der Geschwister-Scholl-Hauptschule untergebracht, die laut Leiter Peter Hauck drei Lehrer mit ukrainischen Sprachkenntnissen hat. Als das aber zu viel wurde, gab man die, die am besten selbstständig arbeiten konnten, an Realschule und Gymnasium weiter. Jetzt werden an der Hauptschule noch rund 30 Jugendliche aus der Ukraine betreut. Die Zahlen seien rückläufig, heißt es nun.

Lehrer sind am Limit

Die Finanzierung von Material und Personal sei ein Problem gewesen. „Das Land hat erstmal nicht reagiert – das ist billiger“, kommentierte Hauck. Deshalb hatte man um Spenden geworben und tatsächlich 20.000 Euro zusammenbekommen, von denen 16.000 Euro schon ausgegeben seien. Hauck lobte den Zusammenhalt der Meckenheimer. „Wir haben ein tolles Netzwerk hier.“ Ein Problem sei, dass viele der ukrainischen Kinder „auf dem Sprung“ seien: „Die möchten so schnell es geht zurück.“ Das hemme die Lernbereitschaft. Darüber hinaus seien keine digitalen Endgeräte für diese Kinder vorgesehen. Die Lehrerschaft mache gut mit, sei aber am Limit.

Das liegt an zwei Jahren Corona-Ausnahmesituation, aber auch an den räumlichen Einschränkungen. Für das Gymnasium verkündete Leiter Dirk Bahrouz, dass 90 Abiturienten verabschiedet werden, aber nach den Sommerferien 120 Kinder in der fünften Klasse anfangen. In der Realschule gehen Rektor Thorsten Bottin zufolge drei Klassen ab, vier kommen neu. Man braucht also mehr Klassenräume, woher soll man die aber nehmen? Beide Schulen arbeiten zusammen, aber das geht nur über Doppelbelegung. Das werde noch ein Jahr lang klappen, sagte Bahrouz, aber die Schülerzahlen sollen weiter steigen, und der Schulneubau auf dem Campus wird frühestens 2026 fertig sein.

Schüler lernen in Containern

Hinzu kommt: Nach der Überflutung im Juli 2021 und dem Wasserschaden durch das undichte Dach im November 2021 muss die evangelische Grundschule saniert werden. Das soll laut Schul-Homepage bis Ende des Jahres dauern. Die Schüler sind derweil im Pavillon auf dem Schulcampus untergebracht, außerdem zwei Klassen in den sechs Containern, die dort aufgestellt wurden und auch von der Realschule genutzt werden. Bottin wünscht sich, „dass die evangelische Grundschule aus dem Pavillon in die Container umzieht“.

Und wenn die Grundschüler in die sanierte Schule zurückkehren, möge die Stadt doch bitte die Container nicht abbauen, appellierte Hauck. Denn auch an der Hauptschule herrsche Raumknappheit, seine Schüler würden schon in einem Konferenzraum und zwei naturwissenschaftlichen Räumen unterrichtet. Der Beigeordnete Hans Dieter Wirtz wollte dazu keine Zusage geben, sagte aber: „Gehen Sie davon aus, dass die Verwaltung in eine ähnliche Richtung denkt.“

Auch vonseiten der Grundschulen gab es Redebedarf, denn an mehreren Stellen wurden Mängel und Sanierungsbedarf gemeldet. Corinna Stühm, Leiterin der katholischen Grundschule Meckenheim, fand deutliche Worte: „Die öffentlichen Gebäude sind tipptopp gepflegt, aber die Schulen werden vernachlässigt.“ Die Instandhaltung müsse im Blick behalten und für die Reinigung mehr Geld bereitgestellt werden.

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